Es tut mir leid, dass ich Deinen Anspüchen nicht gerecht werde.
Beiträge von Thanos im Thema „Ichlosigkeit und Erkenntnis“
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PS: Nicht wundern, auf passiv-aggressive Sätze antworte ich grundsätzlich nicht.
Du hast bereits durch ein adhominem geglänzt, das wohl kaum eine „rechte Rede“ ist. Nun das? Aber es ist ok.
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Wenn ich das richtig sehe, lernt man im Buddhismus Konzepte, durch die dann natürlich die Beurteilung einer Erfahrung geschieht.
Natürlich kannst Du das ablehnen und glauben, die Verarbeitung Deiner Erfahrungen wäre von den Ideen, mit denen Du Dich befasst, unbeeinflusst.
Mir scheint, Du hast keinerlei Grundlagen in Bezug auf Buddhismus, wohl aber eine feste Meinung. In soweit halte ich eine weitere Diskussion für uns beide nicht für sinnvoll.
Das darf Dir so erscheinen. Du darfst sogar daran festhalten, dass es so ist wie es Dir scheint.
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Es gibt Aussagen über die Natur der Dinge von Erwachten/Erleuchteten, ob jene "gültig" und wahrheitsgemäß sind, kann ich erst wirklich wissen, wenn ich sie selbst erlebt und als wahr erkannt habe.
Nun, scheinbar setzt die Erkenntnis der Wahrheit der Welt im buddhistischen Sinne eine langandauernde Verinnerlichung und Erlernen der Konzepts voraus, damit die Erkenntnis an dem begrifflichen Rahmen haften bleibt, den man so mühevoll erlernt hat.
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Z.B. kann ich den Körper, Gedanken und Gefühle wahrnehmen, also bin ich das alles nicht, sondern derjenige der es wahrnimmt.
Setzt diese Annahme nicht voraus, dass ein Beobachtender niemals sich selbst beobachten kann?
Würdest Du das Gegenteil für Dich postulieren, dass ein Wahrnehmender auch Selbstwahrnehmung hat, wäre Deine Schlussfolgerung nicht mehr naheliegend.
Das habe ich ja im Anschluss an diese Annahme dazugeschrieben, dass es keine Person ist die beobachtet und das Beobachten bzw. Wahrnehmen einfach nur eine geistige Funktion ist.
Zu wem gehört denn diese geistige Funktion, wenn es keine Person gibt und wie kannst Du über Deine Beobachtung berichten, wenn Du gar nicht existierst?
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Z.B. kann ich den Körper, Gedanken und Gefühle wahrnehmen, also bin ich das alles nicht, sondern derjenige der es wahrnimmt.
Setzt diese Annahme nicht voraus, dass ein Beobachtender niemals sich selbst beobachten kann?
Würdest Du das Gegenteil für Dich postulieren, dass ein Wahrnehmender auch Selbstwahrnehmung hat, wäre Deine Schlussfolgerung nicht mehr naheliegend.
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Diese Frage kann ich Dir nicht beantworten.
Das finde ich persönlich merkwürdig. Auf der einen Seite wirken die Aussagen reflektiert, aber bei dem Grundzusammenhang zwischen den eigenen Aussagen und den dafür notwendigen Grundannahmen wurde auf die Reflektion verzichtet. Wie kann es sein, dass man Ichaussagen tätigt, wenn man nicht darüber nachgedacht, dass die Betrachtung der Existenz als illusionär dies unmöglich macht. Es ist ein Widerspruch und ein widersprüchliches Weltbild ist immer unwahr.
Dass das "Ich eine Illusion ist", ist aber auch keine Aussage des Buddha, auch wenn das oft so verbreitet wird. Die Aussage ist Anatta und Anicca: Es gibt kein beständiges, un-bedingtes, ewiges, unveränderbares Ich. Das, was wir "Ich" nennen, verändert sich in jedem Augenblick. Die Ich-Illusion ist, dass es uns trotzdem beständig vorkommt, und wir die genanten Eigenschaften ignorieren.
Das ist nun mit Verlaub eine Binsenweisheit
Jeder Mensch wird vom Baby zum Kind wird zum Erwachsenen, jeder Tag gedeiht vom Morgen bis zum Abend, jedes Gehirn verändert sich von Gespräch zu Gespräch. Das ist eine Alltagsbeobachtung. Aus dieser Alltagsbeobachtung einen Rückschluss auf ein Selbst zu ziehen ist ein Fehlschluss, weder dessen Existenz noch dessen Nichtexistenz kann daraus geschlossen werden. Zudem scheinen sich Eure Gedanken sehr an dieses Konzept angehaftet zu haben.
Im Buddhismus versteht man unter "relativer Wahrheit", die Dinge, "wie sie (uns) erscheinen", also ( anscheinend) mit "Substanz", während das Erkennen der "absoluten Wahrheit" , also die tatsächliche Natur der Dinge (Leerheit, Substanzlosigkeit, frei von inhärentem "Ich") wahrzunehmen, den Erleuchteten vorbehalten ist.
Woher hast Du gültige Aussagen über die Natur der Dinge und wie kannst Du wissen, dass diese Aussagen wahrheitsgemäß sind?
Ich lebe so, ich nehme die Aussage nicht ernst, sagt ohnehin nichts aus.
Das würde bedeuten, es ist Dir egal, ob Deine Grundannahmen zu Deinem Leben passen. Du lebst einerseits irgendwie und hast nebenbei Gedanken, die irgendwie sind und von denen Dir egal ist, ob sie mit Tatsachen übereinstimmen.
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Die Abgrenzung unterschiedlicher Ebenen der Wahrheit in "relativ" oder "absolut", welche im Buddhismus immer wieder erwähnt werden, weil Erwachte letztere "zusätzlich" wahrnehmen, verkompliziert die Wahrheitsfindung für den Suchenden obendrein.
Der Begriff relativer Wahrheit ist wie jede andere Form von Relativismus eher etwas abstraktes, eine Freizeitbeschäftigung der eigenen Gedanken. Meine Erfahrung ist, dass Menschen nicht relativistisch leben, sondern sehr stabile Meinungen über die Welt haben und genau so leben. Ganz drastisch wird es in existenziellen Bedrohungssituationen deutlich, im Krieg denkt niemand über relative Wahrheiten nach, und im Zusammenhang mit Krieg wird jede Berichterstattung nicht relativ, sondern entsprechend der eigenen Narrative gedeutet. Niemand wundert sich zB dass Waffen und funktionierende MRT Geräte in einem Raum sein sollen, dabei ist das unmöglich. So ist es auch mit dem „Ich“, haben wir viel Zeit übrig, relativieren wir unsere eigene Existenz oder sagen, diese wäre wesentlich illusionär. Dabei wäre jede Aussage, Aussagen treffen oder Sätze formulieren zu können, absurd, wenn wir uns für illusionär halten.
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Es ist aber beides wahr. Sowohl die Tatsache dass ein "Ich"-Gefühl nur illusionär ist als auch die Tatsache, dass das "Ich" gleichzeitig sehr wohl existent ist. Beides gehört zu ein und derselben Medallie.
Die Frage ist vielmehr, ob nur Dein "Ich-Gefühl" illusionär ist oder Dein "Ich".
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[modmoved]Thanos hat diesen Tread nicht eröffnet. Der Beitrag wurde aus dem ThemaLeben und Wiedergeburt hierher verschoben. void[/modmoved]
Es ist in etwa so ähnlich wie mit der Frage, ob es ein "Ich" - oder "Selbst" - gibt. Wie jeder von euch weiß, es "fühlen" kann, existiert bei jedem von uns zweifellos das "Ich"-Gefühl. Aber vielleicht ist dieses Gefühl nur auf subjektiver Ebene vorhanden. Es kann aber auch gleichzeitig gesagt werden, dass dieses "Ich" nur eine Illosion ist - aus einer andeeren Perspekive heraus betrachtet. Das ist ja, glaube ich, auch eine der Kernlehre des Dharma. Also kann somit angenommen werden, dass beides, je nach Betrachtungsperspektive, wahr ist.
Die Frage wäre an dieser Stelle, wie jemand zu gültigen "Ich"-Aussagen kommen kann, wenn er gleichzeitig sein eigenes Dasein für illusionär hält. Die Grundannahme eines illusionären Selbst oder Ich neutralisiert jeden Erkenntnisprozess, weil das was zu erkennen glaubt, bereits Illusion ist.
ZitatDie Grundannahme eines illusionären Selbst oder Ich neutralisiert jeden Erkenntnisprozess, weil das was zu erkennen glaubt, bereits Illusion ist.
Das ist recht gesehen.
Wenn ich das weiß und erfahren habe, dass Erkenntnisse nur Illusionen sind, kann ich frei reden, handeln.
Ich weiß und habe erfahren, dass die Erkenntnisse eines Du auch nur seine Illusionen sind.
Ich bin nicht mehr gezwungen Meinung, meine Äußerungen sind Meinungen aus meinen Erkenntnissen, zu verteidigen, tue es also nur von der Ansicht des Hörers aus gesehen. Wundere mich was Meinungen beim anderen bewirken, der die Grunderkenntnis bislang nicht weiß und erfahren, verwirklicht hat.
Auch recht gesehen, ich bin wahrhaftig nur ein Gedanken-Spinner, Törichter. Ich sehe nur mich der Erkenntnisse zu Worten macht.
Bist du Dir sicher praktisch so zu leben wie Du leben müsstest, wenn Du Deine eigene Aussage ernst nimmst?
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Thanos hat diesen Tread nicht eröffnet. Der Beitrag wurde aus dem ThemaLeben und Wiedergeburt hierher verschoben. void[/modmoved]
Es ist in etwa so ähnlich wie mit der Frage, ob es ein "Ich" - oder "Selbst" - gibt. Wie jeder von euch weiß, es "fühlen" kann, existiert bei jedem von uns zweifellos das "Ich"-Gefühl. Aber vielleicht ist dieses Gefühl nur auf subjektiver Ebene vorhanden. Es kann aber auch gleichzeitig gesagt werden, dass dieses "Ich" nur eine Illosion ist - aus einer andeeren Perspekive heraus betrachtet. Das ist ja, glaube ich, auch eine der Kernlehre des Dharma. Also kann somit angenommen werden, dass beides, je nach Betrachtungsperspektive, wahr ist.
Die Frage wäre an dieser Stelle, wie jemand zu gültigen "Ich"-Aussagen kommen kann, wenn er gleichzeitig sein eigenes Dasein für illusionär hält. Die Grundannahme eines illusionären Selbst oder Ich neutralisiert jeden Erkenntnisprozess, weil das was zu erkennen glaubt, bereits Illusion ist.