Mit Menschen Mitgefühl zu haben, die man mag und mit denen man von ganz allein mitfühlt, ist einfach. Das tun wohl alle Menschen.
Vermutlich unterliegen wir alle den drei Geistesgiften Gier, Hass und Verblendung. Allerdings wohl nicht in gleichem Ausmaß, denn manche Menschen scheinen gieriger, hasserfüllter und verblendeter zu sein als andere. Diese Geistesgifte sind Triebkräfte des Samsara. Letzten Endes leiden also diese Menschen (möglicherweise ganz besonders) und verdienen Mitgefühl, selbst wenn es zuweilen schwer fällt.
Außerdem kommt unser Mitgefühl nicht unbedingt nur den Menschen zugute, mit denen wir mitfühlen, sondern natürlich auch uns selber. Das heißt selbstverständlich nicht, dass wir deren Verhalten richtig halten oder uns alles gefallen lassen müssen. Wir dürfen uns auch mit geschickten Mitteln wehren.
Wie auch immer, der buddhistischen Lehre gemäß ist es ein riesengroßes Privileg als Mensch geboren zu werden. Sofern man an Wiedergeburt glaubt (Buddhisten tun das normalerweise), kann man annehmen, dass auch die Menschen, die gemeinhin als böse bezeichnet werden, in ihren früheren Leben Verdienste angehäuft haben, wodurch eine für sie günstige Wiedergeburt möglich war. Allein als Mensch geboren zu werden, ist ja schon günstig.