Der Meditation an sich so eine Wirkung zuzuschreiben da wäre ich eher zurückhaltend.
Nur eine Überlegung. Es gab zu der Zeit die Asketenbewegung mit sehr varianten Praktiken und Idealen. Die "Jain" die dem Zeitgenossen des Buddha, Mahavira, folgten, hatten bspw. eine Praxis, sich (in einem späten Lebensabschnitt?) zu Tode zu hungern - ich weiß nicht viel darüber, also z.B. ob das im Zusammenhang mit Verachtung der Leiblichkeit, oder mit einer angestrebten besonderen Radikalität zur Verbesserung des Karmas stand.
Es ist hingegen berichtet, daß hin und wieder ganze Gruppen von Asketen anderer Provenienz zum Samana-Orden des Buddha übergetreten sind - das könnte also hier eventuell das Besondere gewesen sein: die Übung der Dekonstruktion der Leiblichkeits-bezogenheit als fataler Trigger einer Selbsttötungsbereitschaft bei einer ganzen Gruppe von Schülern.
Es ist aber in der betreffenden Sutta nichts zu solcherart Hintergrund erwähnt, so daß wir hier nur Spekulation haben können.
Wie auch immer - ich habe vor wenigen Jahren eine nahe Person, die eine starke, oft sogar "behandlungsbedürftige" Depression mit sich trägt, vorsichtig mit meinem buddhistischen Engagement bekannt gemacht, und sogar zu einem gemeinsamen Besuch in einem buddh. Zentrum eingeladen und mitgenommen. Für mich war nach eineinhalb Tagen und einem vorzeitigen Abbruch der gemeinsamen Meditationssitzung jedenfalls klar, daß jedes pushen dieser Person in unsere Geistes- und Praxiswelt im wahrsten Sinne lebensbedrohlich gewesen wäre, und wir haben von dieser schönen 2-Wöchigen Auszeit in dem Zentrum die Zeit nur für Gespräche, Wanderungen in die Umgebung und kleine Alltagstätigkeiten wie Wohnraum-, Gartenpflege und Küchen-/Spüldienste genutzt.
Depressivität und die genannte Art der Meditation? Dazu brauche ich mindestens seit dieser Erfahrung keine buddhistische Analyse, daß das nicht geht; ich denke eine Portion Herzensbildung sollte für jeden ausreichen, um das direkt zu spüren ...