Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Formen von Hochsensibilität und ist sie ein Geschenk für den Befreiungsweg ?“

    Hochsensible Kinder: Symptome und Hilfe für Eltern


    ....Tatsächlich haben nach Expertenmeinungen schon immer 15 bis 20 Prozent der Menschen typische Merkmale einer hochsensiblen Persönlichkeit gezeigt. Damit ist vor allem die Fähigkeit gemeint, Sinnesreize besonders stark wahrzunehmen. Hochsensibilität ist also bekannt, nur der Begriff ist neu.


    Einige Psychologen und Psychologinnen sprechen statt von hochsensiblen lieber von hochsensitiven Persönlichkeiten. Der Begriff ist zwar nicht so verbreitet, klingt aber deutlich positiver. Denn für viele Menschen ist hochsensibel gleich überempfindlich. Und überempfindliche Menschen gelten als eher schwierig. Also was bedeutet es genau, wenn ein Kind hochsensibel ist? Zuerst einmal sieht, hört, riecht und fühlt es viel mehr, stärker und intensiver als seine nicht hochsensiblen Altersgenossen. Das Kind ist beispielsweise sehr schnell genervt von lärmenden Klassenkameraden. Oder es reagiert mit ständigem Kratzen, weil das Etikett im Pulli stört. Manche Hochsensible können auch den Geruch von Reinigungsmitteln nicht ertragen oder ekeln sich vor bestimmten Lebensmitteln. ........



    Es gibt, wenn man dieses Problem hat, kein Entrinnen vor sich selbst, Sensibilität, erhöhte Wahrnehmung ist eine ganz persönliche Sache und nur dort lässt sie sich gestalten. Nicht die Anderen in der Gesellschaft müssen mehr Rücksicht nehmen, ich muss mehr Rücksicht nehmen mit mir selbst, das wäre im buddhistischen Sinne.

    Das trifft so natürlich nur für Erwachsene zu und als solcher kann man sich nicht nur (bis zu einem gewissen Grad) "desensibilisieren", sondern ggf. auch bestimmte Situationen (Massenveranstaltungen etc.) nach Möglichkeit meiden.


    Als Kind litt ich unter meiner "Überempfindlichkeit" doppelt, weil man mich damit in der Familie im günstigsten Falle aufzog, viel öfter stießen meine "Befindlichkeitsstörungen" und Rückzugsbedürfnisse jedoch auf blankes Unverständnis und es hieß schlicht: "Stell dich nicht so an!"

    Gleichzeitig nahm ich aber wahr, dass sich mein Vater wegen seiner "schwachen Nerven" immerzu von uns Kindern Ruhe ausbat und ausgesprochen jähzornig reagierte, wenn wir zu laut wurden... (: :erleichtert:

    Als Gymnasiallehrer an einer Jungenschule stressten ihn die pubertierenden Schüler so stark, dass er schließlich an ein Abendgymnasium für Erwachsene wechselte - da ging es ruhig und gesittet zu.... :)


    Liebe, hochsensible, Grüße ;) _()_ :heart:

    Hallo, liebe Hingabe ,

    vielen Dank für das interessante Thema! _()_ :heart:


    Auch, wenn die Diagnose noch "wissenschaftlich umstritten" ist (wie so vieles....), erkenne ich diverse Familienmitglieder, leider auch mich selbst, als Betroffene dieser "Störung"...

    Als "Geschenk für den Befreiungsweg" erweist sich diese Überempfindlichkeit gegenüber Sinnesreizen nicht wirklich, sie erschwert eher so manches, z.B. die Konzentration in der Meditation.

    Jeder Mensch ist innerlich hochsensibel, jedoch nur wenige können es zulassen und es im Alltag ausleben.

    Das trifft, meiner Erfahrung nach - zum Glück! - nicht zu, es gibt ein breites Spektrum zwischen totaler Abgestumpftheit und Hochsensitivität/Hochsensibilität.


    Der nachfolgende Auszug aus einem Artikel (Link darunter) der "Schweizerischen Ärztezeitung" gibt einen kleinen Einblick:


    "...

    Sie haben oft eine feine Wahrnehmungsgabe, ein reiches Innenleben, sind gewissenhaft, reflektiert und kreativ. Gleichzeitig sind sie schneller von Sinnesreizen überflutet als andere Menschen und brauchen mehr Rückzugsmöglichkeiten: Mit diesen Eigenschaften beschrieben die US-Psychologen Elaine N. Aron und Arthur Aron im Journal of Personality and Social Psychology 1997 erstmals die «highly sensitive person». Im deutschsprachigen Raum hat sich dafür der Begriff der «Hochsensibilität» eingebürgert – auch wenn er bisweilen in Frage gestellt wird, weil er mit erlernter Feinfühligkeit verwechselt werden könnte. Das Psychologenpaar Aron meinte etwas anderes damit. In derselben Publikation prägten sie dafür auch den Begriff der «sensory processing sensitivity» – also der Sensitivität bei der Verarbeitung von Sinneswahrnehmungen.


    ...

    Elaine N. Aron hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren auf die Erforschung der Hochsensibilität spezialisiert. Sie spricht dabei von einer grundsätzlich höheren Aufnahme- und Verarbeitungsbereitschaft des neuronalen Systems. Anders ausgedrückt: Hochsensible haben ein offeneres Filtersystem für äussere wie auch innere Reize – von Sinneseindrücken bis zu den eigenen Gedanken........"

    Mit feinem Gespür



    Natürlich hat alles zwei Seiten, aber in so einer reizüberfluteten Welt, wie der heutigen, empfinde ich es oft als schwierig, mit diesem "fehlenden/eingeschränkten Filter" umzugehen.


    Als Kind wurde ich als "Prinzessin auf der Erbse" geneckt, weil ich, in vielfacher Hinsicht, empfindlich war - Wollpullover z.B. waren mir ein Graus, nach einem Besuch in der City (glücklicherweise durfte ich im ruhigen Grüngürtel einer Großstadt aufwachsen), war ich jedesmal total platt, Schulwechsel (besonders von der Grundschule aufs Gymnasium) stressten enorm usw. ....

    Mit anderen gut mitzufühlen zu können ist ja ein Vorteil auf dem Befreiungsweg würde ich sagen. Weil so jemand von Natur aus viel Güte und Mitgefühl hat. Er bräuchte dafür nicht in Meditation zu sein. Oder sich an einige Tugendregeln versuchen zu halten ( zB die Rechte Rede ), denn es wäre sein natürliches Bedürfnis.

    Schön wär's.... ;) :)

    Ja, man registriert feinfühlig die Stimmungen und Befindlichkeiten der anderen Lebewesen, ist empathisch, aber, ob Güte und Mitgefühl daraus entstehen, ist ein bisschen (Selbst-) Erziehungssache - man kann auch leicht nur mitleiden und zu gefühlvoll reagieren, was den Anderen meist wenig nützt...


    Übrigens habe ich, bewusst, einen Mann geheiratet, der seelisch "robuster" 8) ist, er hat nicht gerade das "Gemüt eines Fleischerhundes", regt sich aber auch nicht so schnell auf (und er "erträgt" mich seit fast 40 Jahren! :like: :D )

    Ein ländlicher Wohnsitz, direkt am Wald, erleichtert das Leben und die "Geistesruhe" auch ungemein, aber natürlich muss ich daran arbeiten, auch in unruhiger, lauter und hektischer Umgebung klarzukommen - ist ja unvermeidlich, damit konfrontiert zu werden...


    Liebe Grüße, Anna :)  :heart: _()_