Beiträge von Aravind im Thema „Ohne Einübung der Sila gibt es keine buddhistische Praxis“

    Aber wenn man weiß wo Norden ist, kann man aufhören im Kreis zu laufen.

    Ich denke, ich weiß, was Du meinst.


    Aber IMHO geht es doch eher um das achtsame Laufen, als um die Richtung. Ganz im Gegenteil. Man kommt doch zwangsläufig an den selben Stellen vorbei, auch in Bezug auf die Silas. Genauso wie in der Psychotherapie. Aber jedes Mal ist der Blick und die Wahrnehmung eine andere.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Fällt mir die Geistes-Sammlung heute schwer, frage ich mich, wo denke, rede, handle ich falsch ?

    Mensch, das klingt für mich, als wärst Du ziemlich hart mit Dir!


    Alles verändert sich ständig, auch das Potential der Geistes-Sammlung. Man kann versuchen, das zu kontrollieren.


    Einfacher scheint es mir zu sein, es so zu lassen, wie es gerade ist, und trotzdem zu üben. Nicht, dass man noch eine Anhaftung daran entwickelt, dass die Geistessammlung immer leicht und einfach sein sollte. ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Mitgefühl (Karuna) besteht ja in der Geisteshaltung, die wünscht , dass die Menschen frei sein mögen von Leid und dessen Ursachen. Warum sollte dies geistige Schwäche sein und deshalb keine sinnvolle Tugend sein?

    Da wir hier über buddhistische Praxis reden, wäre für mich die Antwort: Weil es derjenige, der das schreibt, im Moment so empfindet. Das ich für mich keine normative Aussage.


    So wie es Menschen gibt, die es auf Grund ihrer Geschichte im Moment nicht ertragen können, Metta für sich selbst zu üben. Weil sie beispielsweise noch die Idee haben, sie haben Liebende Güte gar nicht verdient.


    Man muss halt herausfinden, was gerade geht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Aber "praktizieren" überzeugt mich als Alternative dann auch nicht, ein Arzt oder Anwalt praktiziert, das ist halt der Job. Es klingt etwas bürokratisch, nicht nach etwas was man für sich macht.

    In meinem Umfeld benutzen viele 'praktizieren'. Da die Muttersprache meines Lehrers Englisch ist, handelt es sich dabei um die Eindeutschung von 'to practise', was in dem Kontext 'üben' heißt.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Punk ich hab das Gefühl du bleibst am Begriff „üben“ zu sehr hängen. Letztlich ist es eine mögliche Übersetzung von Bhavana alternativ wären auch praktizieren oder pflegen, welche weniger die Konnotation eines „Versuchs“ mitführen.

    Ja genau.

    Den Begriff Üben verbinde ich mit Dressur, Anstrengung, Verbissenheit indem man den Geist von aussen in eine bestimmte Richtung zwingen will.

    Dabei wäre es viel heilsamer den Geist von innen heraus zu entwickeln.

    Interessant, wie Sprache bei verschiedenen Menschen wirkt, je nach persönlichen Erfahrungen und Geschichte.


    Das, was Du beschreibst, würde ich mit "einüben" verknüpfen. Üben heißt für mich: "Ich kann es noch nicht, das probiere ich immer wieder aus." Ohne Anstrengung und Verbissenheit, weil es kein Makel ist, es noch nicht zu können. Wohl aber mit Entschlossenheit.


    Liebe Grüße,

    Aravind.