Soweit ich es verstehe geht es hier nicht um das "Geistesgift Gier" sondern um den "Geistesfaktor Gier". Obwohl beide eng verbunden sind, ist das erste eine Abstraktion während der Geistesfaktor etwas konkret auftretendes ist. Berzin nennt es hier "sehnsüchtiges Verlangen":
Sehnsüchtiges Verlangen (‘dod-chags) richtet sich auf ein äußeres oder inneres verunreinigtes (mit Verwirrung verbundenes) Objekt – sei es ein lebendes oder etwas Unbelebtes – und möchte es besitzen. Sehnsüchtiges Verlangen beruht darauf, dass es das Objekt als von Natur aus attraktiv betrachtet, und es bringt uns Leiden. Obwohl sehnsüchtiges Verlangen oder Gier mit einer Sinneswahrnehmung oder geistigen Wahrnehmung auftreten kann, beruht es auf vorhergehendem begrifflichen Ausschmücken. Man beachte, dass Sinneswahrnehmung nie begrifflich ist, während geistige Wahrnehmung entweder begrifflich oder unbegrifflich sein kann. Das vorhergehende Ausschmücken übertreibt entweder die guten Eigenschaften des begehrten Objekts oder fügt fehlende gute Qualitäten hinzu. Begriffliches Ausschmücken sieht also das begehrte Objekt auf unangemessene Weise (inkorrekte Betrachtungsweise), indem sie beispielsweise etwas Verunreinigtes (ein Exkremente beinhaltender Körper) als rein ansieht.
Das "Geistesgift Gier" ist also nur eine Zutat. Und andere sind das Objekt, die Sinneswahrnehmung oder hier eben Optional) der Akt des begrifflichen Ausschmückens.