Beiträge von GKH im Thema „Schnellster Weg zur Erleuchtung?“

    Der Satz "Liebe für alle, Hass für niemanden" allein zeugt mMn nicht von einer polarisierenden Haltung. Man kann ihn als Abgrenzung zu den bewaffneten Kampf befürwortenden Strömungen im Islam lesen. Oder als Versuch die Polarisierung zwischen Liebe verdienenden Menschen und Hass und Gewalt verdienenden Menschen zu überwinden.

    Zu Lieben bedeutet mMn auch, nicht in letzter Instanz zu wissen, was gerade für den anderen gut ist, und ihn im Zweifel wichtiger zu nehmen als die eigene Meinung. Vielleicht hat die Liebe deshalb so einen schwierigen Stand, weil in ihrem Namen oder mit ihr als Begründung schon allerhand Unheil angerichtet wurde, wenn Menschen dachten, sie wüssten, was für alle das richtige ist.

    Amdap: würde dir der Slogan "Liebe für alle" besser gefallen ohne den "Gegensatz" des Hasses im Satz drin?

    Die Gemeinschaft lehnt den Dschihad ab und wünscht mit anderen Wesen in Frieden zu leben. Deshalb sehe ich hinter dem Satz als Kurzform eine sehr gute Absicht.

    (...) Um den achtfachen Pfad kommt man meines Erachtens nicht herum, an schnelle Abkürzungen glaube ich eher nicht.

    Ich habe keine Ahnung, ob die genannten Wünsche allein reichen, aber schnell funktioniert das auch nicht, ernsthaft und konsequent absolut jeder Person Gutes zu wünschen. Zumindest nicht, wenn man vom Kissen runter geht und in die Welt hinein.

    Ja wenn es nicht nur formal oder halbherzig sein soll. Es wäre wohl auch nicht ganz ehrlich alles Gute wünschen ohne etwas dazu beizutragen wenn man die Möglichkeit hat, was darauf hinausläuft dass man seinen überflüssigen Besitz an Notleidende abgeben müsste und auch ständig behilflich sein müsste. Im Christentum gäbe das dann schon einen Heiligen ab.

    In dem Wunsch steckt man selbst mit drin. Das ist mMn wichtig, dass es kein „möge es allen anderen wohlergehen“ ist, sondern ein „möge es allen wohlergehen“, was die Selbstfürsorge miteinschließt und eher nicht mit ständig für andere da sein vereinbar ist. (Wobei man da noch genauer auf die Wortbedeutung von „ständig“ eingehen könnte, ich bin bei meinem Text von 24/7 ausgegangen, keine Ahnung ob du das meintest.)

    (...) Um den achtfachen Pfad kommt man meines Erachtens nicht herum, an schnelle Abkürzungen glaube ich eher nicht.

    Ich habe keine Ahnung, ob die genannten Wünsche allein reichen, aber schnell funktioniert das auch nicht, ernsthaft und konsequent absolut jeder Person Gutes zu wünschen. Zumindest nicht, wenn man vom Kissen runter geht und in die Welt hinein.

    Ein Glück ist die gute Wirkung der Gedanken nicht an den konkreten Wortlaut geknüpft. Die vier obigen Sätze sind eine unter vielen Verpackungen für die Wünsche der Brahmavihara für alle Lebewesen.

    Die Sonnenstrahlen brauchen wir (und Pflanzen und Tiere) zum Leben und sie erhitzen die Erde (letzteres mal angeführt, weil nicht jeder Sonnenstrahl etwas verbrennt, da könnte sich noch die Spitzfindigkeit austoben, aber erwärmen tun sie alle). Beides existiert nebeneinander.

    Manche Gedanken und Techniken des Buddhismus arbeiten daran die innere Abwehr zu lockeren, andere das Ankleben zu lösen. Liebevolle Güte bearbeitet sehr gut die Abwehr, der Satz "alles beinhaltet auch Leiden" das Ankleben. Daher halte ich mich aus einer Grundsatzdiskussion raus, wie der Satz wahrhaftig zu interpretieren ist. Und stelle nur die kleine Frage in den Raum, ob dir der Fokus in allem (auch?/ausschließlich?/zuerst?) das Negative zu sehen gerade gut tut?

    Glück, welches frei von Leid ist, das wäre z.B.?

    Meeresrauschen? Tanzende Sonnenstrahlen aus Wasser? Blumenduft? Eine Umarmung? Ein freundliches Wort (was auch daran interessiert ist, ob nicht nur die Absicht sondern auch die Wirkung wohltuend ist)?

    Ja, schön :verliebt: ,das sind alles - meist kurze - Glücksmomente, welche in diesem Augenblick "frei von Leid" zu sein scheinen, aber nur, wenn man nicht an ihnen anhaftet (und nicht nachdenkt ;) ).

    Und alles ist bedingt...

    Wenn man sich nebenbei über Gott und die Welt aufregt und alles was in einem Augenblick passiert zusammen zählt, gibt es kein Glück, was frei von Leid ist. Aber will man das?

    Mögen alle Lebewesen nie von Glück, das frei von Leid ist getrennt sein.


    Glück, welches frei von Leid ist, das wäre z.B.?

    Meeresrauschen? Tanzende Sonnenstrahlen aus Wasser? Blumenduft? Eine Umarmung? Ein freundliches Wort (was auch daran interessiert ist, ob nicht nur die Absicht sondern auch die Wirkung wohltuend ist)?

    Hallo Asod55,

    Ja, gibt es. Nicht von jeder Person, die man trifft, aber die Summe über alle Reaktionen auf mich/ mein Handeln ist über die Jahre der Metta- und Tonglen-Praxis deutlich freundlicher geworden.

    (Völlig objektive Sicht bei einem Versuchskaninchen :lol: )