Beiträge von Qualia im Thema „Was ist Religion?“

    Die Perspektive des Mystikers finden wir auf die eine oder andere Art und in unterschiedlicher Ausprägung in allen Religionen der Welt.

    Gerade diese Perspektive der Mystiker schafft unendlich viel Leid, weil sie immer sich immer vom Realen abwenden, nicht klarmachen, dass es mystisch geistig ist, sich dessen meist nicht klar sind.

    Zitat

    In der Wirklichkeit existiert eine Wahrheit: Alles ist Geist. Um diesen Zustand zu erreichen, gibt es die Ansätze der Religionen.

    Wenn das so ist, für welche Einheit gilt dieses als Wahrheit


    Die Skandha (Körper-geist) kann das nicht wahr sein, denn für Skandha ist alles reale Erscheinungen, denn ein nicht Beachten dieser Wahrheit führt zu Schäden am Körper, weiß das Geistige der Skandha. Das Skandhageistige hat nichts andere als Aufgabe als aufmerksam die Welt zu beachten, durch Unaufmerksamkeit wird sie ihm schaden oder er an ihr Schaden nehmen.


    Nimmt der Geist zu viel Aufmerksamkeit auf Geistiges, weiß jeder Mensch, dass die Unfallgefahr enorm steigt. Einen kurzen Augenblick die Geistaufmerksamkeit auf das Handy zu richten, beim Autofahren, kann im extremen Fall den Tod verursachen. Vor dem Tod kann man noch so fest überzeugt sein, dass alles Geist ist, tot ist tot.


    Jeder Mensch weiß aus tiefster Erfahrung, dass die Behauptung: Alles ist Geist, nicht der Realität entspricht, in der er lebt. Darum muss es der Einheit: Glaube angehören, der Geistskandha des Menschen, denn keine weitere fühlende Lebewesen-Art teilt diese Ansicht und, weil es nicht glauben kann, könnte es den Menschen für verrückt halten, aber die wollen mit Menschen nichts zu tun haben, außer als Pflegestationen.


    Ein manifestiertes Glaubenswissen macht ein lebensgefährliches Leben erst möglich. „Alles ist Geist“, führt sicherer ins Leiden als jede Krankheit, weil dieses Wissen von der Realität trennt, entweder durch Ignorieren von Gefahren oder verachten der Wahrheit.


    Absolute Wahrheit ist immer die Realität.

    Relative Wahrheiten sind immer geistige Wahrheiten.


    Sehr viele Weise haben viel Aufmerksamkeit darauf verwendet:


    Absolute Wahrheit ist geistige Wahrheit.

    Relative Wahrheit ist die Realität der Dinge.


    Für die, die Wissen, dass Menschen viel besser zu führen sind, wenn sie mit Meinungen bombardiert werden. Für die „weisen“ Führer, ist jeder ein Feind, der wie jedes fühlende und nicht glaubende Wesen die Wahrheit lebt. Das unempfänglich für Dogmen ist, die nicht an die Realität gebunden sind.


    Alle Religionen werden von Menschen aufgegeben, die absolute Wahrheit erkennen. Im sprachlichen Interagieren mit anderen Menschen bleiben sie scheinbar der absoluten Wahrheit treu, dass alles Geist ist.

    Alle anderen, nicht Menschen werden zu besten Mitwesen, eben weil sie jedes Individuum, jedes Lebewesen wissen und achten.

    Gott ist.

    Das ist ein widersprüchlicher Satz. „Ist“ bedeutet, dass etwas als Gegenstand ist, Gegenstand ist.

    Wie kann etwas ohne Substanz „ist“ sein?

    Wie kann etwas, das Substanz hat, ein Phänomen, Gedanke sein?


    Gott ist Geist.

    Das ist ein korrekter Satz.


    Gott ist Baum.

    Das ist ein unsinniger Satz, denn Baum ist Baum und Gott ist Gott.

    Jeder Gott Wissende sagt darauf: Gott ist im Baum, nicht der Baum. Das ist wiederum nie nachweisbar.

    "Religion" bedeutet oder heißt so viel wie Rückkehr zu Gott.

    Religionen haben den Theismus, den Glauben an Gott und Gottheiten, während es vom Buddhismus, der zwar auch als Religion gilt, heißt, ihm fehle der Theismus, in dessen Zentrum die Offenbarung und Verehrung einer oder mehrer Gottheiten stehe. - Wie kommt das? Sind die theistischen Religionen falsch?

    Natürlich sind sie nicht falsch, weil sie für unzählbar viele Menschen hilfreich waren, sind und sein werden.


    Buddha und Laozi sind in ihrer Lehre anders als theistische Religionen.

    Der Buddhismus und der Daoismus haben das Erscheinungsbild der Religion, indem sich die glaubenden Menschen Götter erschaffen haben, die ihre Lehrer nicht hinterlassen haben.


    Eine Lehre, die nicht von Göttern ausgeht, hinterlässt ein Vakuum, das von Menschen, die der Lehre nicht folgen können, mit Göttern gefüllt wird.


    Die einfachste Erkenntnis, die Buddha geliefert hat: Ein Gegenstand ist nie ein Objekt.

    Ein Objekt ist ein da seiender, existierender, realer Gegenstand, der durch Bezeichnungen, Bewertungen, Beschreibungen zu einem Objekt wird.


    Ein Glaubender, sich verblendender, erkennt nicht, dass alle Eigenschaften, die am Gegenstand gefunden werden, rein geistige Objekte seines Denkens sind, die nie Teile des Gegenstands sind. Phänomene.


    Fast alle Menschen sind überzeugt, dass ein Tisch ein Tisch ist, nur weil er so genannt und erkannt wird, weil seine Eigenschaften denen ihrer Vorstellung eines Tisches entsprechen.


    Das Reale ist das er Holz, das er Material, das er ein Nebel von Teilchen ist. Und selbst das sind geistig von mir erzeugte Eigenschaften, Phänomene. Ein Gegenstand ist einfach nur ein ... ohne jede Eigenschaft.


    Buddha hat erkannt, dass dies genau das Problem ist, wir glauben, dass unsere Bezeichnungen Vorstellungen über einen Gegenstand vom Gegenstand zu erfüllen sind, tut er das nicht, sind wir enttäuscht und leiden. Vorbei Gegenstand nicht auf uns reagierend, ohne Leben oder ein Lebewesen sein kann, auf uns reagierend.


    Durchschaut man die Lehre Buddha gibt es keinen Platz mehr für Gott, außer in meiner eigenen Gedankenwelt, aber niemals als Gegenstand, außer ich will es so sehen, ich verblende.

    Es geht um die Religion, die durch die Worte erzeugt wird und nicht um die Worte/Ursache, es geht um die Wirkungen der Ursachen.

    Religion ist Religion, Gott ist Gott.

    Religion ist ein System des Geistigen.

    Gott ist ein Objekt, das weder im Außen noch im innen real erfassbar ist.

    Wenn ich Religion als Rück-Führung zu Gott nehme, wird ein Schuh draus.

    (So habe ich es von meiner Grundschul-Religionslehrerin vermittelt bekommen.

    Religion ist Rückführung zu Gott, ist das geschafft ist Religion nicht mehr notwendig.)


    Durch Religion werde ich zurückgeführt zu Gott, von dem ich mich durch mein allgemeines Leben entfernt habe. Bei dieser Rückführung kann Gott von mir betrachtet werden, wobei ich auf dem Weg alle Wissenden und Führer auf dem Weg zu Gott hinter mir lasse und selbst ein Wissender werden. Dieses wirklich alle Führer verlassen zu müssen, ja auch sein Selbst ist der Angstfaktor.


    Erkenne ich Gott, gibt es zwei Möglichkeiten des Weiterlebens für mich:


    Ich erkenne, dass ich ein ähnliches Wesen, nur ohne den Begriff „Gott“ und seine Bedeutungen bin. Schweige darüber und rede weiter über Gott und Religion. Befreit von allen Göttern.

    Oder

    Ich ergötze mich daran Gott zu sein, weil ich ihn erkannt und auch in mir gefunden habe. Schweige darüber und rede weiter über Gott und Religion. Glücklich mit allen Göttern.


    Ich ersten Fall ist Gott nicht mehr im Außen oder außen zu finden.

    Im Zweiten ist Gott sowohl außen als auch innen und ewig beständig überall.


    Beide sind religiös, nur weiß ein Gegenüber nicht mehr über Gott, aus den Worten, als er selbst glaubt zu wissen, er muss diese Worte nutzen, um sich rückführen zu lassen, zu Gott.

    Kannste löschen lassen, einfach melden ist ohnehin unwichtig.

    Lieber keines stehen lassen. :D

    Einige hier im Forum scheinen heimlich stolz darauf zu sein (obwohl sie das Stolzsein vehement abstreiten würden), dass sie ein solches Erlebnis hatten. Denn wer nicht stolz darauf ist, sondern es als natürliches Vorkommnis betrachtet und sein Ego als ein Phänomen wie alle anderen Phänomene ansieht, hält es nicht für notwendig, solche persönlichen Erlebnisse hervorzuheben (oder zumindest anzudeuten, damit Andere es beachten).

    Zitat

    Denn wer nicht stolz darauf ist, sondern es als natürliches Vorkommnis betrachtet

    verfehlt den Weg zum frei werden von Angst. Gerade hier im Forum habe ich das gelernt. Ich bin stolz darauf das dieses „Erlebnis“ jederzeit wiederholt werden kann und im Laufe der Jahre etwa geworden ist, das immer da ist, auch wenn ich es leugne, vor anderen und vor mir.

    Dieses religiöse Gefühl als mein eigenes zu akzeptieren hat eine Geschichte, die mit der Entscheidung mich nicht konfirmieren zu lassen begonnen. Da war schon sicher gesichert, Gott, als Namenlos, Eigenschaftslos und damit Beständig.


    Ich glaube nicht an den einen Gott Abrahams, Moses, Mohameds, ist weiß es. An den Gott des Jesus konnte ich nur glauben, das war mir zu wenig um Christ zu werden. Das Abendmahl war mir zu wider. Ich bin kein Kannibale und auch kein Vampir, nichtmal in meinen wildesten Vorstellungen, warum sollte ich sowas glauben?


    Mohamed hat es gesagt und so wurde es aufgezeichnet, obwohl ich fast sicher bin das der Schreiben es nicht verstand. Es gibt nur einen Gott und nichts kann ihm weiter zugegeben werden. [Allah ist nur ein Name für etwas ohne jeden Namen.]


    Ich bin also schon sehr lange zutiefst religiös, aber Religionen nur um des Glaubens willen lehne ich grundsätzlich ab. Wer meinem einen Gott auch nur einen Namen hinzufügen und mich dazu bringen will an den Namensgott zu glauben kann von mir nur eine Schauspielerrolle erwarten, damit ich nicht seiner Willkür ausgesetzt bin. Mein Gott hat kein Problem, damit das ich ihn erkenne, erfahre und liebe und auf mich stolz bin, dass ich das überhaupt kann.

    Wer das nicht hat, den Einen-Gott, im Zen den einen Geist, wird sich nie vom Leiden befreien können.


    Lebenserfahrung mit einem Koan: Ein guter Bekannter wollte auf Hadsch gehen und ich fragte ihn, ob er dafür auch einen Beweis bekommt in Form einer Urkunde. Er sagte nur: Gott weiß es.


    Zitat

    „Religionen sind umfassende Deutungen der Stellung des Menschen in der Welt, verbunden mit kultischen Praktiken und moralischen Elementen“


    Religionen versuchen eine umfassende Deutung, scheitern aber grundsätzlich an der Religion, die nicht der entspricht, die eine umfassende Deutung glaubt erreicht zu haben.

    Für den Buddhismus trifft das wohl auch zu, denn jede Schule des Buddhismus glaubt die umfassende Religion zu sein.


    Für die Lehre Buddha nicht.

    Buddha beleuchtet die Stellung des Menschen in seiner eigenen Welt und den daraus resultierenden Interaktionen mit der Umwelt.


    Buddha weist darauf hin, dass kultische Praktiken und Rituale nur Wert in der eigenen Welt haben. Sollen sie im Einklang mit der Umwelt sein, kommt es entweder zu Konflikten oder zum Unterwerfen, einordnen müssen gegenüber den Praktiken und Ritualen der Umwelt.


    Gleiches gilt für die moralischen Elemente. Bei Buddha führt das Abstandnehmen vom Verletzen der eigenen erfahrenen moralischen Elemente (erkannte Tugenden) zu einem neutralen Verhalten. Verminderung von eigenem Leiden. Die Moral bleibt in Einklang mit der eigenen Welt, wird verbogen, gedehnt, gebrochen bei Interaktionen mit der Umwelt.

    Die Moral der Umwelt ist scheinbar allgemein geltend festgehalten (Gesetze), das führt immer zu eigenes Leid erzeugendem Verhalten. Selbst wenn man im Einklang mit den Normen nicht gegen diese verstößt, kommt es oft zum Verletzen der eigenen als hilfreich erfahrenen Moral (Tugend). Man muss etwas rechtlich Rechtes tun, obwohl es nicht der eigenen Moral entspricht.


    Religionen zeigen dem Einzelnen, wie er sein sollte, wobei sich seine Persönlichkeit dem notwendigen Verhalten anpasst, aber in sich selbst mit dem Altern immer Einzelner wird, wenn er Religion mit seinem Leben prüft. Im Laufe des Lebens wird ein Mensch immer mehr Mensch und spielt im besten Fall nur noch seine gebildete Persönlichkeit. So bleibt er scheinbar ein Religiöser, kann seine Autonomie für sich bewahren.

    Oder verliert sich im Glauben ohne Sinn und Realität, Verzweiflung oder Resignation.


    Ein Heiliger ist jemand, der ein Religiöser im Sinn der jeweiligen geglaubt umfassenden Religion ist und wird als Beispiel für Hingebung an Gottes (XY) Willen der Umwelt verehrt.

    Der Unheilige wird als Selbstsüchtiger, Egoist, Unkooperativer, Aufsässiger erkannt, obwohl er keine dieser Handlungen zeigt, einzig glaubt er nicht mehr und ist nicht mehr als Mitglied der jeweiligen umfassenden Religion geduldet. Religion verlangt „Ihr müsst ganz einfach nur Glauben.“