Im übrigen, wenn es die samsarische Welt nicht geben würde gebe es auch keinen Weg zum Nibbana bzw. erwachen.
Der Gedanke ist genial.
Was Samadhi als ein positiv besetztes Depersonalisations-/Derealisationsphänomen betrifft, viele "spirituelle Erfahrungen" haben eine Entsprechung in "psychiatrisch-pathalogischen Erfahrungen".
Wahrscheinlich hängt es nur davon ab, inwieweit man die Erfahrungen bewusst macht, oder ob sie unbewusst "von aussen" über einen kommen.
Die alten Griechen bezeichneten die Neurose als heilige Krankheit.
Der Neurotiker hat für einen kurzen Zeitraum das Licht der Wahrheit gesehen, aber er konnte es nicht ertragen.
Als ich einer Kollegin vor vielen Jahren mal empfahl, sie sollte ihr Leben mal einen Tag lang von aussen als Film betrachten, meinte sie als Antwort "sowas nennt man Schizophrenie."
Satori und Samadhi sind für mich aber zwei verschiedene "Dinge".
Samadhi ist eine Erfahrung und vergeht, Satori ist eine Erkenntnis, die (hoffentlich) bleibt.
Die erste Wirkung von Zazen war bei mir, dass ich mich um eine Notenstufe verbesserte.
Ich war auf einmal in der Lage, einen Text konzentriert zu lesen, ohne ständig abzuschweifen.
Der Geist war klarer geworden ("Little Samadhi"), er konnte auf einmal (!) Lehrinhalte verstehen ("Little Satori"), die ihm vorher nicht zugänglich waren.