Beiträge von Anna Panna-Sati im Thema „Karma im Buddhismus“

    Ok, ich gebe es auf ... hier bekomme ich keine Antworten, es wird nur ausgewichen, drum herumgeredet, Wortklauberei betrieben oder abgelenkt ... schade.

    Bist du nicht ein bisschen undankbar? Es wurde doch versucht, deine Fragen - nach bestem Wissen und Gewissen - zu beantworten...

    Vielleicht solltest du mal in Betracht ziehen, deine "fixe Idee" zu hinterfragen?


    Alles Gute!


    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:

    Hallo flopsy, :)

    Ich würde gerne verstehen, wie man sich das Konzept Karma genau vorstellen kann.

    Das Konzept "Karma" ist im Buddhismus eng verknüpft mit der Erkenntnis des Buddha von "anatta"....

    Zitat

    Ein wahres Verständnis der buddhistischen Karmalehre ist nur dem möglich, der einen tiefen Einblick in die Unpersönlichkeit (siehe anattā), u. Bedingtheit (siehe paccaya, paticcasamuppāda) aller Daseinsphänomene getan hat.


    »Überall in allen den Daseinsformen zeigt sich einem solchen bloß das durch Verknüpfung von Ursachen und Wirkungen im Gange befindliche Geistige und Körperliche. Keinen Täter sieht er außerhalb der Taten, keinen die Karmawirkung Erfahrenden außerhalb der Karmawirkung. Daß aber die Weisen sich nur einer bloßen konventionellen Bezeichnung bedienen, wenn sie mit Hinsicht auf das Stattfinden einer Tat von einem 'Täter' und beim Eintritt ihrer Wirkung von einem die karmische Wirkung 'Erfahrenden' sprechen: das hat er in rechter Einsicht klar erkannt.


    https://www.palikanon.com/wtb/karma.html

    Zitat

    Diese Lehre von anattā oder der Unpersönlichkeit besagt, daß es weder innerhalb noch außerhalb der körperlichen und geistigen Daseinserscheinungen irgend etwas gibt, das man im höchsten Sinne als eine für sich bestehende unabhängige Ich-Wesenheit oder Persönlichkeit bezeichnen könnte.

    Es ist dies die Kernlehre des ganzen Buddhismus, ohne deren Verständnis eine wirkliche Kenntnis des Buddhismus schlechterdings unmöglich ist, die einzige wirklich spezifisch buddhistische Lehre, mit der das ganze buddhistische Lehrgebäude steht und fällt. Alle anderen buddhistischen Lehren mögen mehr oder weniger auch in anderen Philosophien und Religionen anzutreffen sein, die Anattā-Lehre aber wurde in ihrer vollen Klarheit nur vom Buddha gewiesen, weshalb auch der Buddha als der anattā-vādī, der Verkünder der Unpersönlichkeit, bezeichnet wird.


    https://www.palikanon.com/wtb/anatta.html


    Ich weiß, dass es nicht gerne gesehen wird, wenn man beim Karma von der Seele spricht, aber könnte man mit viel gutem Willen nicht sagen, dass Karma so eine Art Seele light ist?

    Ich denke nicht, dass es einen Sinn machen und in irgendeiner Weise nützlich oder hilfreich wäre, das zu tun.

    Denn Karma und Seele sind eben sehr unterschiedliche Konzepte, die man nicht (oder nur schlecht) direkt miteinander vergleichen kann.


    Karma bezieht sich auf Handlungen/Taten und deren Folgen, basiert auf dem Prinzip Ursache und Wirkung - in Bezug auf ethisches/moralisches Handeln - und ist ein fortlaufender Prozess, keine Entität.

    ("Karma, ihr Mönche, erkläre ich, sind die ABSICHTEN (der WILLE/cetana).")


    Als Seele wird ja eine unveränderliche, "ewige" Essenz des Individuums verstanden, ein fester, permanenter "Wesenskern".



    Vorstellungen von "Seele" oder "Seele light" würden die buddhistische Praxis, meines Erachtens, eher behindern, könnten zu Irritationen, Zweifeln und Verwirrung führen.


    Der Buddha hat die Existenz einer unsterblichen, beständigen Seele oder eines festen Wesenskerns verneint

    (und dafür waren gute Gründe, vor allem Einsichten/Erkenntnisse durch seine Befreiung, die Erfahrung von Nibbana, ausschlaggebend).



    Liebe Grüße, Anna :) _()_ :heart:


    Hallo Monika, :)

    kein leichtes Thema....

    Es gibt ja eine Stelle im Palikanon, wo sich ein Arahant bei unerträglicher schmerzhafter Erkrankung das Leben nehmen darf.

    Ja, ein Arahant erzeugt kein Karma mehr, insofern "darf" er sich selbst von den Schmerzen erlösen, ohne karmische Konsequenzen in einem nächsten Dasein fürchten zu müssen.

    Wichtig dabei noch, dass er - als Arahant ja völlig frei von den Geistesgiften Gier, Hass (Ablehnung der Schmerzen...) und Verblendung - auch imstande ist, den Tötungsakt ohne jegliche Anhaftung und (negative) Emotionen vorzunehmen.


    Der Bhikkhu Channa war erleuchtet/erwacht, als er zum Messer griff, bestätigt der Buddha noch einmal nach dessen Suizid (MN 144):

    Ansonsten gilt:

    Zitat

    [2] Selbstmord ist eine unheilsame Handlung, die nur bei einem Arahant, der kein Kamma mehr produziert und somit auch keine Folgen davon zu erwarten hat, als untadelig gilt.

    Die Frage stellt sich, wie Selbstmord bei Edlen in höherer Schulung zu bewerten ist. Sie können ja zumindest keine niedrige Geburt mehr als Folge von Selbstmord ernten.


    Mich haben die Geschichten der Suizide von Bhikkhu Channa (und Vakkali) seinerzeit schon etwas irritiert, als ich sie las.

    Man denkt ja, Erwachte leiden nicht mehr.... :?

    (Vielleicht trifft dies ja auf "Edle in höherer Schulung" zu? Sariputta jedenfalls ertrug seine Krankheit bis zum Schluss..)


    Aber warum sollte man stärkste körperliche Schmerzen aushalten, wenn man diese (und damit den Sterbeprozess) - ohne Hass - "abkürzen" kann?



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)

    Wenn Mitgefühl aber bedeuten würde, dass du töten müsstest?


    Ich erinnere mich (immer wieder mit Schrecken) an eine TV-Reportage, in der berichtet wurde, dass auf Sri Lanka ein Elefant schwer verletzt, 3 Tage - vor Schmerzen brüllend - im Straßengraben lag und sich niemand fand, der ihn erlösen (erschießen) wollte - aus Angst schlechtes Karma zu verursachen... :(

    Wenn das ein Naturgesetz ist, dann ist es gewöhnlich nicht ersichtlich, so dass es auch andere Ansichten und Lehren gibt, etwa dass es Zufall wäre wie und wo ein Wesen geboren wird und was es erlebt, oder der "unerforschliche Ratschluss Gottes". Für mich macht die Karmalehre am meisten Sinn,

    Ja, lieber mukti ,"Zufall" oder "Gottes unerforschlicher Ratschluss" als Erklärungen für unfassbares Leid, stellten mich auch nie wirklich zufrieden und ließen zu viele Fragen offen...


    Die Karma-Lehre hat, zum Einen, erzieherische Wirkung - weil Menschen, die ihr vertrauen, versuchen, schlechtes Karma zu vermeiden und gutes zu "machen" - zum Anderen bietet sie auch Trost bei eigenem und fremden Leid.

    (Der Mensch sucht ja immer nach Erklärungen...)


    Buddha Shakyamuni warnte indes davor, den Ursprung (eigenen oder fremden) Karmas aufdröseln zu wollen - es mache einen nur verrückt, da es verwoben wie ein Spinnennetz sei.


    Risiken und Nebenwirkungen der Karmalehre sind allerdings nicht ohne....:


    - "Karma-Ängste" können bewirken, dass Menschen egoistisch und ängstlich darauf bedacht sind, ihr "Karmakonto" nicht negativ zu belasten und daher z.B. ihr krankes Tier nicht einschläfern/erlösen lassen (angeblicher Verstoß gegen 1. Sila).


    - Unterlassene Hilfeleistung aus Angst vor "unangebrachter Einmischung in das Karma eines anderen Wesens" (Dieses müsse das -negative- Karma "abtragen"...)


    - Arme, Kranke, Unglückliche,...usw. können (vielleicht auch nur im Stillen) als "selbst schuld" abgeurteilt werden, was Mitleid und Mitgefühl "ausbremst"....



    Ich sehe in meinem Leben oft recht deutlich die begangenen Fehler und ihre Konsequenzen, erfuhr/erfahre täglich das Ursache-Wirkungsprinzip, dadurch bestehen keine Zweifel, dass unheilsame, wie heilsame Gedanken, Worte und Taten entsprechend unangenehme/unheilsame, bzw. angenehme/heilsame Aus-Wirkungen nach sich ziehen (manche früher, manche später...).


    Obendrein gibt es auch noch die natürlichen Ereignisse, Naturkatastrophen, die aber vom Buddha eben nicht als karmische Resultate, sondern als bedingte, natürliche Vorkommnisse gesehen werden, deren Opfer man zufällig werden könne...

    (Da ist er wieder - der Zufall..... :roll: :? )



    Liebe Grüße, Anna _()_ :heart: :)