Beiträge von mukti im Thema „Fehler begehen... (im Buddhismus)“


    Seit ich der Buddha-Lehre folge, bin ich dankbar für ehrliche, konstruktive Kritik, aber gleichzeitig tut es oft auch noch ein bisschen weh, da ich, seit meiner Kindheit, das Gefühl "nicht zu genügen" verinnerlichte, das gelegentlich "angetriggert" wird...(Achtsamkeit hilft, sich dessen bewusst zu sein.)

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    Dass man neue Fehler macht, mag ja noch angehen, aber zu bemerken, wie man - wider besseres Wissen - altbekannte Fehler wiederholt :roll: , schmerzt wirklich, weil man von sich selbst enttäuscht ist, in diesen Momenten keine Selbstwirksamkeit mehr wahrnimmt.


    Da hilft nur, mit sich selbst Mitgefühl zu haben und den Ärger (die Fehler) anzunehmen, vielleicht sogar zu "umarmen", wie Thich Nhat Hanh mal empfahl.

    (Oft ist man ja mit sich selbst strenger, als mit Anderen...)

    Das Gefühl "nicht zu genügen" hat bei mir zu einer Art von Selbsthass geführt. Mein Lehrer hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass dies auch eine Form von Dünkel ist. Die eine Seite des Ego ist "Ich bin ja so gut" die andere Seite "Ich bin so schlecht". Diese wirklichkeitsgemäße Sichtweise befreit tatsächlich von Selbstvorwürfen. Und ja, Güte und Mitgefühl für alle Wesen schließt das eigene Wesen mit ein :)

    (Lasst ihr euch eigentlich gerne auf eure Fehler aufmerksam machen -

    seid ihr "suvaco": https://www.palikanon.com/wtb/suvaco.htm) ?)


    Also, es scheint viele Fallstricke, Illusionen und sogar Risiken (z.B. psych. Störungen durch meditative Praktiken) der buddhistischen Praxis zu geben, aber

    der GRÖßTE FEHLER wäre wohl, diese Chance auf Befreiung vom Leiden/Nibbana nicht wahrzunehmen, oder??

    Das ist der Punkt, weil man nicht leiden will, versucht man die Fehler zu vermeiden die zu Leiden führen. Wenn man klar erkennt was in diesem Sinne heilsam ist, handelt man auch danach, lässt das Unheilsame sein und lässt sich gerne auf seine Fehler aufmerksam machen. Die Bereitschaft seine Fehler einzusehen ist die Voraussetzung und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Eine Bedeutung von "Demut" ist, "Einsicht in die eigene Unzulänglichkeit" und es ist heilsam, diese Demut zu entwickeln.