Warum nimmst du es NICHT wichtig, wenn die Sitten so verkommen und wenn Anwälte und Polizisten vorgeben, etwas zu sein, was sie offensichtlich nicht sind: Roshi.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Menschen suchen Vorbilder - und gerade in dem Moment, da sie anfangen Zen zu praktizieren, sind sie normalerweise in einer tiefen Krise und brauchen auch jemanden, der ihnen bei den ersten Erfahrungen zur Seite steht. Auch wenn alle "Meister" verschwänden, würden die Suchenden sich sofort neue schaffen.
Insofern müssen wir mit dem Phänomen leben und es ist im Zen wie in der Musik, in der Literatur und sonstwo: Die wirkliche Qualität ist meist (nicht immer) nicht im Mainstream zu finden.
Vieles von deinen Ausführungen teile ich zwar von der Motivation her, aber ich denke, die Antwort liegt eher in der genau entgegen gesetzten Richtung: statt das ganze Meistertum zu reparieren (was schon seit über 1000 Jahren von anderen vor dir versucht wurde) sollten wir Sanghas entwickeln, in denen die Unterscheidung zwischen angeblichen Meistern und Nicht-Meistern aufgehoben ist.
Das würde nicht dazu führen, dass das Meister-Konzept verschwindet, der Mainstream wird es weiter pflegen. Aber es gäbe eben auch das andere, das Refugium für die, die eine Praxis in eigener Verantwortung pflegen möchten.
In der Richtung entwickeln sich auch gerade einige zarte Pflänzchen in Europa und ich verfolge das mit grossem Interesse.