Meintest du hier die Klage, die sich an einen "Gott" richtet?
Allerdings bräuchte es m.E. zum (Weh-) Klagen ja nicht unbedingt etwas Übergeordnetes, Zuhörer auf Augenhöhe reichen völlig aus, sofern sie empathisch und mitfühlend/hilfsbereit sind -Klagen verlangt nach irgendeiner Form der Resonanz, sonst macht es keinen Sinn.
Eine Klage hat einen Kläger, einen Beklagten und eine Instanz, an die sie sich richtet - und sie erfordert ein Rechtssystem, das das Vertragsrecht zwischen den Beteiligten kennt.
Der jüdische Gott hatte ja einen Bund/Vertrag mit seinem Volk und deshalb machte es Sinn, wenn sich das Volk oder auch der Gott auf die Einhaltung der Rechte stützten und wenn das nicht der Fall war, dann klagte man eben.
Später ergab sich ein Neuer Bund - der sich nur noch auf den Glauben und das Jenseits richtete - da kann man nicht mehr klagen.
Aber beklagen kann man sich über die Zustände der Kirche bzw. das Verhalten der Pfarrer etc.
Beklagen kann man sich, wenn es kein Recht gibt, dass eingefordert werden kann.
Worüber soll man sich im Buddhismus beklagen?
Wer sich beklagt, sieht offensichtlich keine Möglichkeit an den beklagten Zuständen etwas zu ändern - oder will die nicht änderbare Lage so annehmen wie sie ist.
Alter, Krankheit und Sterben sind solche Dinge. Schwer zu akzeptieren. Das Beklagen würde das nicht ändern - und eher daran hindern, diese Leiden anzunehmen.
Das Buch Hiob ist ja ein spezieller Fall, in dem es einen Gott gibt, der Respekt einfordert. Man hatte ja so die Ansicht, dass der Gerechte, der ja Hiob war, durch seine Gerechtigkeit von Gott belohnt wird. Im Sinne von gute Taten bringen gutes Karma oder ein guter Baum bringt gute Früchte - wie Jesus das mal sagte. An einem schlechten Baum können keine guten Früchte wachsen.
Und auf diesen Zusammenhang zielt das Buch Hiob ab - nicht die Taten machen einen Gerechten, sondern der Glaube.