Beiträge von U123N im Thema „Tätige Nächstenliebe im Buddhismus“

    Sicher gab es Buddhismus im Westen schon vor der Bewegung der 1970er.


    Richard Baker sagt mir jetzt nichts. Vielleicht willst Du hier etwas über ihn schreiben?


    Was denkst Du denn über die Ausgangsfrage nach der Rolle der Nächstenliebe im Buddhismus im Vergleich zum Christentum? Das würde mich sehr interessieren.


    Liebe Grüsse! Nanu

    Die "Hippies" sind natürlich in gewissem Sinn auch der Inbegriff von Egozentrik. :lol:

    Echt jetzt? Love, Peace and Happiness, Friedensbewegung, Wohngemeinschaften, gemeinschaftliches Eigentum, Antirassismus, Kapitalismuskritik?

    Ich hatte das jetzt vielleicht etwas leger formuliert, aber die Anhänger von Suzuki und Trungpa waren sicher auf der Suche nach neuem Denken und anderen Lebensformen.

    Ist aber nur ein Nebenthema, denke ich.

    Vielleicht tun wir den westlichen Buddhisten und Buddhistinnen da ja tatsächlich unrecht und es passiert vielmehr in diese Richtung als öffentlich wahrgenommen wird. Man muss ja auch sehen, dass der Buddhismus hier einfach keine fest institutionalisierte Religionsgemeinschaft ist.

    Der Buddhismus hat sich ja erst seit den 70ern im Westen verbreitet, als einzelne Lehrer nach USA kamen und den "Hippies" den Dharma gelehrt haben. Seitdem gibt es aber hier schon auch eine Menge engagierter Buddhisten.


    In vielen Teilen von Asien werden die Köster und Mönche durch Zuwendungen der Laien aufrechterhalten und finanziert. In Deutschland ist das anders.


    Mit der Caritas und der Diakonie, die in Deutschland seit langem institutionell tätig sind, können die paar Buddhisten hier kaum verglichen werden. Die Kirchen finanzieren sich über die Kirchensteuer und staatliche Gelder. Sie übernehmen dankenswerterweise dabei auch Aufgaben, von denen meiner Ansicht nach viele eher staatliche Aufgaben wären.


    Die DBU betreibt auch soziale Projekte in Deutschland, ist jedoch chronisch unterfinanziert.


    Wäre mal interessant, wie es in Österreich aussieht, wo der Buddhismus seit 1983 als staatliche Religion anerkannt ist. Aber da kenne ich mich nicht so aus.

    Mal etwas provokant gefragt: Erschöpft sich die tätige Nächstenliebe für uns in einer außerweltlichen Askese und Praxis? Wie seht und erlebt ihr das?

    Ich sehe es ganz laienhaft so, dass im Buddhismus meine Nächsten nicht getrennt von mir existieren und eher ein Teil meiner eigenen Wahrnehmung sind, in diesem Sinne ein unabtrennbarer Teil meiner Existenz. Und so gehe ich mit meinen Nächsten um wie mit mir selbst.


    In den abrahamitischen Religionen sieht sich das Individuum noch eher als getrennt von anderen, im persönlichen Diskurs mit seinem Gott, Jahwe oder Allah. Deswegen wird auch hier die Hinwendung an die Nächsten besonders betont. Jesus rief sogar dazu auf, seine Feinde zu lieben.

    Ich habe mal gehört, dass in vielen Gesellschaften in Asien die buddhistischen Klöster auch Aufgaben im Gesundheitssystem übernehmen etwa bei der Betreuung und Rehabilitation von psychisch kranken Menschen. Das fand ich sehr beeindruckend.

    Sie nehmen auch Waisen auf und Kinder armer Familien um ihnen eine Bildung und Existenz zu ermöglichen.