Beiträge von mukti im Thema „Palikanon Zitate“

    Der Kommentar verschweigt, dass die Gandhabba die Hüter der Lebenskraft in Form des "Soma" sind. Davon sind sogar die höheren Götter abhängig. Ich habe den Eindruck, dass die späteren Theravada-Kommenten sich nicht so gut in Vedischer Mytholgie auskannten.

    Auch möglich, vedische Darstellungen dürften aber nicht immer mit den buddhistischen Darstellungen übereinstimmen. Z.B. haben die Götter oder Himmelswesen oft andere Namen und andere Funktionen. Mir scheint dass sich das kaum mehr klären lässt, was mit diesem Gandhabba, der bei der Geburt anwesend ist, wirklich gemeint ist.

    Was bedeutet dies mit den drei Existenzen ? Sind damit drei Leben gemeint ?

    Zitat

    (..) Die Verstrickung (upadhi) in der Welt ist die Voraussetzung für das Zustandekommen dieses Lebens und Leidens.
    Um dies genauer zu zeigen, verkündete der Buddha den Paticcasamuppâda. Dieser sollte nur bedingt als zeitliches Nacheinander gesehen werden, dann aber (entsprechend der Theravâda-Auslegung) in der zwölfteiligen Form drei Existenzen umfassend, (..)

    Ja, damit sind drei Leben gemeint.


    Was bedeuten diese Wörter auf deutsch ?

    Zitat

    Allerdings bedingen sich nâma-rûpa und viññâna gegenseitig wie Licht und Wärme.

    Nāma-rūpa bedeutet Geistigkeit und Körperlichkeit, viññāna bedeutet Bewusstsein.

    Der gandhabba, was heißt der auf deutsch ?

    Zitat

    Nach Anguttaranikâya X, 208 ergab sich für Seidenstücker die Auffassung, daß bei der Wiedergeburt der gandhabba das citta, in welchem die karmische Saat ruht, mit hinübernimmt. [341]

    Gandhabba ist der Name für eine bestimmte Klasse von Himmelswesen. Es gibt die Ansicht, dass im Zusammenhang mit der Geburt diese Wesen nicht gemeint sind:


    Zitat

    Es wird oft gesagt, dass die Gandhabbas über die Empfängnis wachen; das kommt durch eine fehlerhafte Übersetzung des Wortes gandhabba an Stellen, die die Bedingung für die Empfängnis behandeln, (z.B., M.i.157, 265f) (mātāpitaro ca sannipatitā honti, mātā ca utunī hoti, gandhabbo ca paccupatthito hoti). Der Kommentar (z.B., MA.i.481f ) erklärt dass unter gandhabba hier tatrūpakasatta gemeint ist - tasmim okāse nibbattanako satto - bedeutend: ein Wesen fähig und bereit bei den betroffen Eltern geboren zu werden. Der Subkommentar (Tīkā) sagt, dass das Wort für gantabba steht.

    Quelle

    Ich habe mal was von Seidenstückers Interpretation der Anatta-Lehre gelesen,

    Kannst du mir bitte die Quelle nennen? Danke!

    Zitat

    14.1. Zum Frühbuddhismus


    Die Unwilligkeit des Buddha's, über den Atta zu reden, sieht Seidenstücker in der vielfachen Verwendung und den verschiedenen Auslegungen des Wortes zu Buddha's Zeit. Aber die Tatsächlichkeit des Erlösten nach seinem letzten Tode ist außer Zweifel, davon zeugen zahlreiche Stellen:

    »Von dem, was man körperliche Form, Empfindung, Wahrnehmung, Gemütsregungen, Bewußtsein nennt, freigeworden, ist der Erlöste (tathâgata) gar tief, unermeßlich, unergründlich, wie das große Meer.« (M 72) »Für den Heimgegangenen (atthamgatassa) gibt es kein Maß...« (Sn 1076).

    . Die kann ich aber nicht teilen und habe seine Bücher nicht gelesen.

    Hallo Mukti, warum kannst du sie denn nicht teilen ?

    Weil ich es trotz intensiver Bemühung schließlich unmöglich fand, ein transzendentes Selbst zu finden. Wie würde man denn ohne Körper und Geist existieren? Das ist unvorstellbar. Ich fand keinen anderen Grund an so etwas zu glauben als das Begehren nach Dasein (bhava-tanhā) bzw. den Daseinstrieb (bhavāsava). Weil es so schwierig ist die Anhaftung an das Ich aufzugeben, verschiebt man es in die Ewigkeit und nennt es Selbst. Es existiere ursprünglich von selbst, aus sich selbst heraus. Wenn die Identifikation mit körperlichen und geistigen Objekten beendet ist, bliebe es als Subjekt übrig. Es wäre das, was alles wahrnimmt, jetzt nimmt es Körper und Geist wahr und identifiziert sich damit, wenn es sich nicht mehr damit identifiziert, würde es sich selber wahrnehmen.

    Ich habe in dem was alles wahrnimmt bzw. erfährt, nichts anderes gefunden als das Bewusstsein, aber keinen Hinweis darauf, dass ich das Bewusstsein wäre. Es ist nur Bewusstsein, sonst nichts und hängt ab von dem, worüber es bewusst ist, aber nicht von sich selbst.


    Nibbana betrachte ich daher nicht als Sein, aber auch nicht als das Gegenteil, also Nichtsein. Es ist eben jenseits des Verstandes, unfassbar und unvorstellbar. Ich habe kein Problem damit es als Transzendenz zu bezeichnen, aber nicht als transzendentes Selbst. Ich bin nicht Nibbana und es ist nicht mein Nibbana.

    Du hast ein großes Wissen über die Geschichte der Verbreitung der Lehre Gautama Buddhas in Deutschland.

    Vor allem weiß ich, wo man nachschauen muss.


    Die Bücher von Georg Grimm klingen alle interessant.

    Ich habe mal was von Seidenstückers Interpretation der Anatta-Lehre gelesen, da habe ich dann ein wenig recherchiert und bin auf dieselbe Ansicht bei Georg Grimm gestoßen. Die kann ich aber nicht teilen und habe seine Bücher nicht gelesen.

    Hier gibt es übrigens einen kurzen Überblick über die deutschsprachigen Pioniere des Buddhismus.

    Bei palikanon.com sind viele Texte auch noch von dem Pionier Karl Seidenstücker (1876- 1936) übersetzt.

    Ich sehe da nur einen Teil des Khuddaka Nikāya von Seidenstücker übersetzt, das Khuddaka-Pātha. Dazu ist eine Neuübersetzung als PDF angegeben. Aber vielleicht habe ich was übersehen.


    Und da vertraue ich Seidenstücker nicht. Er schrieb ja


    " Auch er (der Buddha) hat den Atman (das Ich, das Selbst) gesucht, aber auf indirektem Wege, indem er vom atta alles, was NICHT der Atta ist, absonderte.“

    Er hat ja zusammen mit Georg Grimm die erste „Buddhistische Gemeinde für Deutschland“ gegründet. Von Grimms Atta-Lehre war er sehr begeistert:

    "Vor allen Dingen freut mich die Bejahung und Betonung des transzendentalen Subjekts, dies war vor allen Dingen das Eine, was notwendig war."

    Quelle


    Mit Grimms Buch hätte er am Liebsten ganz Asien bekehrt:


    "Ich halte es für sehr zweckmässig und wünschenswert ... wenn den führenden Geistern in Ceylon, Birma, Indien, sowie unsern deutschen Bhikkhus ... je ein Exemplar [von Die Lehre des Buddha] überreicht würde. Es werden sich auch dort »Verständige« finden, und überdies haben verschiedene einflussreiche Buddhisten daselbst, wie Jayatilaka, Lakshmi Narasu und ein Bruder des Anagârika Dharmapâla europäische Bildung und Geistesbildung genossen, so dass für sie auch die Diktion nicht zu hoch wäre. Ich bin geneigt anzunehmen, dass in Asien mit dem Studium Ihres epochemachenden Werkes eine Regeneration des Buddhismus, zunächst in kleineren Kreisen, einsetzen würde, namentlich den einflussreichen Kreis um Jayatilaka halte ich für zugänglich und empfänglich."

    Quelle