Posts from Germania in thread „Meditieren, zur Ruhe kommen, frei sein, Frieden mit sich und der Welt?“

    Dazu wäre es m.E. hilfreich, wenn du an der Einstellung, die du gegenüber diesen Leuten womöglich entwickelt hast (nervige Störer deiner wohlverdienten Ruhe,...), arbeitest.

    Also führt der Weg zunächst über die innere Akzeptanz der Nachbarn nebst ihrer (unvermeidlichen) Geräusche, versuche, dich in sie einzufühlen - ist ja auch nicht toll, im Schichtdienst zu arbeiten und nachts zu duschen etc. .

    Netten Menschen gegenüber, die man mag, entwickelt man - quasi automatisch - schon viel leichter Toleranz, stört sich weniger an deren Geräusch-Emissionen....

    Da liegt der Hase im Pfeffer..... Ja, leider ist es so, ich lehne die "neuen" Mieter, die hier seit 5 Jahren wohnen, innerlich ab. Der Schock war zu groß, als sie einzogen, und noch in zwei verschiedenen Zimmern nachts ein- und ausgehen. Ich zog seitdem nachts mehrfach um, von einem SZ ins andere, und zurück, je nachdem, wo gerade Ruhe ist. Das hat sich glücklicherweise insgesamt etwas beruhigt. Allerdings - ohne meine Ohrstöpsel ginge wirklich nichts, ich wäre tatsächlich nicht arbeitsfähig unter solchen Umständen... Habe mir angepasst aus Silikon gekauft, für knapp 100 €.... So kann ich wenigstens schlafen.


    An der Akzeptanz arbeite ich. Danke für die mitfühlenden Worte!! :hug:

    Danke Tai, das klingt interessant, ich werde es ausprobieren. Es funktioniert auch jetzt schon, wenn ich einer zielgerichteten geistigen Tätigkeit nachgehe, dann gerät der "Lärm" in den Hintergrund. Nur in der Stille, besonders nachts, wenn ich schlafe, ist eben nichts da, was die Störgeräusche abhält. Sie dann ignorieren zu können, das wird vermutlich noch ein weiter Weg...

    Wenn Geräusche zu Tönen werden, dann stören sie oder sind willkommen.

    Wenn Geräusche als Geräusche erkannt werden, kann man die notwendigen Töne beachten und die Geräusche vergessen.

    Man muss üben, Signale von Tönen und Geräuschen zu unterscheiden, nur so sind Signale Auslöser der hilfreichen Handlungen.

    Wer Signale, Töne, Geräusche nicht trennen kann, verliert sich schnell in Leiden an Geräuschen.

    Quelle: Qualia

    Danke für die Verse. Ich werde darüber nachdenken.... Signale sind für mich dazu da, auf- bzw. wachzurütteln, um Schlimme(re)s zu verhindern. Vielleicht verwechsle ich tatsächlich viele von außen kommende Geräusche mit Signalen, das ist gut möglich. Aber nicht jedes Geräusch ist ein Signal. Möglich dass das noch aus der Zeit meiner Mutterschaft übrig geblieben ist. Eine Mutter hört auf jedes Geräusch ihres Kindes, auch im Schlaf.

    Ich kenne dergleichen erst recht nicht, bräuchte aber zum Lesen Ruhe.... Ich kann mich sonst ja nicht einmal auf das Buch konzentrieren.... ;)

    Ich bin diesem Forum beigetreten, weil ich die Thematiken äußerst interessant und auch hilfreich für das eigene Leben finde. Mit dem Thema Buddhismus habe ich mich bisher nur oberflächlich beschäftigt, allerdings sehr oft mit allgemeinen Lebenseinstellungen, Psychologie, Philosophie, Naturwissenschaft und anderen Lebensfragen.


    Ich wüsste gerne Eure Erfahrungen mit folgendem Sachverhalt und würde mich über Tipps freuen:


    Wie kann man es schaffen, seinen Frieden zu finden mit der (Um-)Welt, zur Ruhe zu kommen, frei zu werden von Erwartungen, vermeintlichen Bedürfnissen in einer Umwelt bzw. Umgebung, die die zu findende Ruhe ständig stört?

    Viele Gurus sind in die Einsamkeit gezogen, um ungestört meditieren zu können, fernab des menschlichen Treibens.


    Ist es überhaupt möglich, im Alltag, in gewöhnlichen Wohnumgebungen, zu diesem Frieden zu finden? Kann man es schaffen (und wie?), die eigenen Aggressionen zu überwinden, die sich, zumindest bei mir, unwillkürlich einstellen, wenn ich wieder und immer wieder vom Lärm der Nachbarn gestört werde, zu jeder Tages- und Nachtzeit? Ich gebe zu, das fällt mir schwer, und meine Gedanken sind dann oft alles andere als friedlich... }:-) :( zumal ich generell sehr lärmempfindlich und schreckhaft bin (Silvester ist die Hölle für mich) und ein sehr gutes Gehör habe.

    Leider geht es mir wie vielen anderen Menschen im Land - ich bin auf mein Angestelltenverhältnis angewiesen, und diese Arbeitsplätze sind nunmal selten auf dem Land. Ein Haus weitab des städtischen Trubels kann ich mir nicht leisten, und die Fahrerei hin und her ist für mich auch nicht erstrebenswert.

    Ich helfe mir praktisch mit Ohrstöpseln, mit der Folge, immer wieder Entzündungen zu bekommen, aber das nur am Rande... Ein Umzug könnte Besserung bringen, aber das weiß man eben nie zuvor, es könnte auch noch schlimmer werden..

    Eine Einstellung wie: "Danke, dass du mich geweckt hast um 2:30 Uhr, so merke ich, dass ich noch lebe" kann ich einfach nicht verinnerlichen, zumal ich in der Folge mind. 1 Stunde wach liege und für meinen Job fit sein muss. Der Wecker klingelt unbarmherzig trotzdem zur selben Zeit...


    Es gibt eine Anleitung, Schmerzen zu bewältigen, indem man sich kühle Farben vorstellt. So etwas Ähnliches bräuchte ich gegen Lärm. Mein Ziel wäre, ihn einfach zu überhören, auszublenden, das würde mein Leben und auch meine Gefühle und Einstellungen zu den Nachbarn erheblich verbessern.


    (Zur Erläuterung: Es sind bauliche Mängel, die zu diesem Lärm führen, und die Schichtarbeit beider Personen über mir (auch noch abwechselnd und zu verschiedenen Zeiten). Sie machen vermutlich nicht bewusst Lärm, allein das Laufen auf dem ungedämmten Fußboden hört sich so an, als ob es im eigenen Zimmer stattfindet. Ich verstehe auch jedes Wort, was geredet wird. Die Ansprache auf dieses Thema bzw. eine Aussprache mit den Nachbarn hat stattgefunden und zu nichts geführt.)


    Ich bin jedenfalls gespannt, ob hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und einen Weg gefunden hat, damit besser umzugehen! :heart: Mir ist bewusst, das ist ein sehr praktisches Thema und vielleicht nicht richtig platziert hier, dafür entschuldige ich mich.

    Die christliche Maxime, auch noch die andere Wange hinzuhalten, habe ich jedenfalls noch nie für hilfreich gefunden.