Beiträge von Hingabe im Thema „Gute Lehrer / schlechte Lehrer“

    Um Himmels Willen :eek: !!!

    Das ist aus Kagyü-Sicht ein Sakrileg!!!

    Nachträglich möchte ich dazu noch sagen ( ich schrieb, du hättest die Reiskörner ja zur Not ins Klo kippen können ), danke für deine Antwort- ich sehe, dass das etwas zu kurz gedacht war von mir. :grinsen: Allerdings muss man es selbst ja nicht zu ernst damit nehmen, wie man die Körner entsorgt.


    Blödsinn, Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich so bekloppt sei!

    Bevor ich das aufgegeben hatte, entwickelte ich noch eine Abwandlung.

    Ja, ich hatte später noch mal nachgelesen, dass das mit den Reiskörnern nur ein Beispiel von dir war. Ein Glück. Hier :

    (..) ich brauchte bloß technische Hilfe zur korrekten Visualisation.

    Und was die Mandala-Opferung betraf (ich hoffe, Du hast Dich bei Wikipedia über Ngöndro belesen, sonst verstehst Du jetzt nicht, was ich meine), da ging es um gröbere, äußere Dinge - z. B.: was mache ich zuletzt mit dem Reis u. Ä., welchen ich für das Opferungsritual verwendet hatte? -


    Dann muss man diese sieben Häufchen blitzschnell wieder von der Platte wischen, und schnellstens dasgleiche dann von vorn. Am besten so schnell, bis einem schwindelig wird... bis der Arzt kommt. Denn sonst schafft man das Ganze ja gar nicht mehr in diesem Leben, denn jedes Einzelelement, wie gerade beschrieben, muss man 100.000 Mal wiederholen. Wenn man ungeschickt ist, fliegen einem die Reiskörner dabei nur so um die Ohren. Gleichzeitig muss man dabei noch alle möglichen Aspekte, denen man diesen Reis opfert, rituell visualisieren.

    Die SchülerInnen könnten ja auch das Einkaufen, genauer das Rauflegen der Ware auf das Kassenband dafür her nehmen und dabei etwas visualisieren, denn da muss es auch alles schnell gehen in den Augen vieler Menschen.


    Wie ist das mit dem Wiederholen gemeint, meintest du das so, das man es 100.000 mal in einem Leben wiederholen soll ? Also nicht bei einer einzelnen Zeremonie ? Und war diese Zahl ausgedacht / absichtlich übertrieben ?


    Ich sehe es so, dass die tibetischen LehrerInnen und die Schüler die von dort sind, ihre eigenen Rituale haben, mit denen sie zufrieden sind, sie haben keine Abwehrhaltung / ablehnenden Gedanken dagegen wenn sie das ausführen.


    Es passt eben vieles nicht zu der Mentalität hier. Aber dann geht man eben nicht zu den alten Traditionen, sondern zu neueren. Ich gönne es den Menschen, die bei so etwas Spaß haben oder denen solche Rituale helfen sich zu reinigen.


    Es kann sehr gut sein, dass sie den Westlern manchmal bewusst zu viel zumuten, weil sie sie insgeheim verabscheuen, was natürlich nicht für eine fortgeschrittene Praxis bei den LeherInnen sprechen würde. Sie es also manchmal machen um sie zu entblößen oder zu schikanieren.


    Doch das machen sicher die meisten nicht deswegen, sondern sind fair und zeigen nur das was sie selbst auch wirklich so praktizieren oder haben bei den Ritualen Geduld mit den SchülerInnen.



    Danke übrigens für das Teilen deiner großen Kenntnisse / Wissen über die tibetischen Traditionen. Ein wenig durfte ich dadurch lernen. Du solltest aber wirklich aufpassen, anderen nicht so oft zu schreiben, sie sollten sich erst belesen über bestimmte Praktiken, Linien usw.

    Dass du dies als Voraussetzung siehst oder verlangst, damit man man sich mit dir hier unterhalten kann. Es ist ein wenig überheblich.


    Außerdem sehe ich es so, dass man hier gegenseitig sein Wissen teilen sollte. Jemand weiß hier mehr und ein anderer in etwas anderem.


    Es ist ein Geben und Nehmen. :luftkuss:


    Aber selbstverständlich darfst du schreiben, dass du etwas besser weißt, wenn du es wirklich besser weißt. Und auch ab und zu mal den Hinweis geben, dass man etwas nachlesen sollte.

    Aber nicht ständig. Und natürlich hast du recht, dass man sich manchmal nur tief über etwas austauschen kann, wenn beide viel über ein Thema wissen.


    Deine Kommentare oder Fragen wenn sich jemand mal vertippt hat ( ein Wort falsch geschrieben ) könnte man auch als überheblich werten oder als Spott. Also ich wollte schreiben, du kannst da ja auch mal öfter fünf gerade sein lassen, statt es zu kommentieren oder nachzufragen.

    Ich zum Beispiel bin nicht mehr imstande, mir den Karmapa als Linienguru vorzustellen, wegen des Missbrauchsskandals.

    Welchen meinst du genau ? Was hat er getan ?


    LG

    Das war ein wirklich guter Beitrag Thorsten. Mit dem Folgendem hast du mir besonders aus der Seele und meinem Verstand geschrieben :

    Dabei haben die meisten so wenig tatsächliche Entwicklung und Veränderung bei sich selbst durchgesetzt, dass die Hinweise eines hochverwirklichten, authentischen Lehrers eh verschwendet sind. Wenn die Grundlagen fehlen (und damit meine ich nicht das Wissen), sind die fortgeschrittenen Lehren eh nicht zugänglich.

    Oder sie erwarten, dass sie nur den richtigen Lehrer, die richtige Linie, die richtige Schulung brauchen, um mühelos und (selbst-) zweifelsfrei zum Erwachen getragen zu werden. Da wird dann ewig diskutiert, welcher Lehrer wie authentisch ist, ob und welche Übertragung oder Berechtigung er oder sie hat, und wie viel besser die eigene Schule als andere ist.

    Wir, so kommt es mir manchmal vor, reden hier wie Grundschüler, die sich darüber unterhalten, ob Professor A oder Professor B in Sachen Quantenmechanik kompetenter ist. Dabei beherrschen wir nicht mal die Grundrechenarten.

    :like: *Applaus*

    Hm, ein Impotenter Lehrer wäre sehr zu begrüßen hinsichtlich der Missbrauchsskandale. Aber ein "inkompotenter" Lehrer...? Hm. vielleicht hast Du aber auch "inkompottent" gemeint. Also unfähig, ein "Kompott" zu bilden. Oder sogar ein Komplott? Verwirrend ist das zwar, aber irgendwo auch logisch. Auf jeden Fall jemand, der nicht fähig ist zum Zusammengehen jeder Art.

    Na und, da hatte ich mich verschrieben. Ich bin mir sicher 99% der Mitlesenden wussten was ich meine. Ich finde deine Gedanken dazu aber lustig, selbst wenn es als Spott gegen mich gedacht ist.

    Der darf nämlich nicht mehr selbst verzehrt, aber auch nicht in den Biomüll geworfen werden. Doch da war ich entsetzt, denn das zieht Ratten an und das ist nicht erlaubt, jedenfalls darf man sich dabei nicht erwischen lassen.

    Ist es dein Ernst ? Naja gut. Ich verstehe gerade nur echt nicht, wieso man so ein schlechtes Gewissen haben kann, wenn man einmal die Woche ( oder täglich ? ) Reis irgendwo in den Garten kippt oder in ein Gebüsch. Zur Not hättest du ihn doch trotzdem in die Bio- Tonne kippen können oder ins Klo.

    Darum habe ich das Mandala-Ritual abgebrochen. Ziemlich am Anfang sogar.

    Echt nur deswegen, weil du nicht wusstest wo du mit dem gebrauchten Reis hin sollst ?

    Übrigens, der Lama, der mich einst ins Ngöndro eingeführt hatte, hat mich nie wieder gefragt, wie weit ich denn gekommen sei. Das hat ihn gar nicht mehr interessiert.

    Du hast ihn sicher überfordert. Für mich sieht es so aus, dass du bei den Praktiken ( Visualisation des Schaubilds ) nicht genug Selbstvertrauen in dem Moment hattest oder generell bei den verschiedenen Ritualen oder Übungen.


    Der Verstand machte ein Problem daraus, dass er ( bei der Visualisation ) nicht wusste wohin du kucken sollst. Solche ähnlichen Sorgen machen sich Viele ( mich eingeschlossen ) bei den verschiedensten Übungen oder Ritualen- wir verkomplizieren oft die Übungen oder Rituale.


    Wollte sagen, wir schaffen es oft nicht, einfach zu machen oder auszuprobieren, meinen dann wir müssen einen Lehrer fragen :) oder wie ich, hier Fragen an Andere zu stellen. Aber in dem Moment haben wir einfach echt solche Sorgen oder meinen das es ein Problem sei oder wollen es genau wissen ( etwas vorher wissen/ uns absichern ).


    Doch sie wissen eben auch nicht immer eine Antwort, weil jeder Schüler ja anders ist. Manche Fragen haben sie sich selbst wohl auch nie gestellt und es hat sie überfordert, was du wissen wolltest. Also keine böse Absicht dabei, wenn sie dir nicht antworten wollten. Ehe man was falsches sagt, sagt man lieber "man weiß es nicht" oder " kümmere dich lieber um anderes " aber zugeben, dass man etwas nicht weiß, wäre ehrlich und freundlicher.


    Oder sie haben dir dennoch einen Tipp/ Rat gegeben, aber der hatte dir nicht geholfen.


    Wir haben oft viel zu hohe Erwartungen an die LehrerInnen.

    Man solle den Lehrer sobald er auf dem Thron sitzt, ( die Tibeter / Lamas sitzen ja auf so einer Art Thron / Erhöhung ) nicht mehr als Individuum das sicherlich voller Verfehlung ist sehen sondern als die Lehre Buddhas. Sobald der da runter kommt wieder ist er wieder anders zu betrachten .


    Ich gebe es nur sinngemäß wieder aus der Erinnerung . Es wird also die Person und die Lehre getrennt . Demnach könne auch eine Person die Fehlverhalten zeigt ein guter dharma Lehrer sein .

    Ich kann es nachvollziehen, sehe es genauso, ich stelle es nicht in Frage. Allerdings darf das Verhalten auch nicht zu sehr von dem Einhalten der Sila abweichen, finde ich.

    Eine Anleitung durch einen Lehrer hatte ich nicht.

    Ich mache so etwas ähnliches auch ohne Anleitung. Man braucht nicht immer für alles einen Lehrer/ eine Lehrerin. :)

    Man darf sich auch mal ab und zu selbst vertrauen.


    LG

    Wollt auch mal was hier plappern. Kurz hierzu :


    Wenn ich an gute oder schlechte Lehrer denke, dann denke ich in erster Linie darüber nach, ob ein Lehrer sich überhaupt ernsthaft mit der inneren Struktur seines Adepten befasst, oder ob er nur sein Programm abspult. Ob es ihm nicht vielleicht auch noch lästig ist, wenn ein Schüler sich verhält oder etwas fragt, das sich außerhalb der Norm bewegt. Aber das ist nun mal zutiefst menschlich; schließlich sind wir keine dressierten Zirkustiere.

    Es reicht nicht, viele Schüler zu haben und ansonsten nur sein Programm abzuspulen. Das ist aber genau das, was ich über die Jahre erlebt habe, und es wird nicht besser. Ich bin vollkommen ernüchtert und sehe Lehrer der Richtung, der ich mich näher zugewandt habe, nur noch wie Dozenten an der Volkshochschule. Vor denen habe ich natürlich, aufgrund ihres Wissens, ziemlichen Respekt, aber bei spirituellen Lehrern sollte noch etwas ganz anderes im Vordergrund stehen.

    Vor langer Zeit habe ich mir dieses Andere vorgestellt, aber das war naiv.

    Darum ist mir inzwischen vollkommen klar: ich brauche keinen sogenannten spirituellen Lehrer. Viel besser kenne ich selbst mich mit mir aus. Das liegt ja auch auf der Hand und ist logisch.

    :like: Eben. Ich sah und sehe einen Dharma- Lehrer schon immer nur als eine Unterstützung und eine Inspiration auf dem Weg, mehr nicht. Keiner von ihnen ist unfehlbar oder weiß alles.

    Und dann auch noch die Vorgabe, soundso viele Mantras auf der Mala abzurattern, soundso viele Niederwerfungen zu machen undsoweiter, wenn die innere Gewissheit innerlich strahlt.

    Dann ist doch dieses ganze Gehampel überflüssig und lächerlich. Dann kommt man sich vor wie im Kindergarten.

    Aber das ist noch nicht alles. Wenn man mit diesem ganzen Ngöndro fertig ist, endlich damit durch ist und froh ist, es hinter sich zu haben, dann heißt es vonseiten des Lehrers: fang wieder von vorn an.

    Dein Geläster über die tibetischen Linien finde ich schwach und unfair. Nur weil sie nichts mehr für dich waren, heißt es nicht, dass sie schlecht sind, überflüssig sind. Manche kommen - so habe ich den Eindruck in diesen Schulen gut zurecht. Selbst wenn sie es irgendwann auch nicht mehr tun, sie sich da nicht mehr richtig am Platz fühlen. Man macht manchmal eine Entwicklung durch und es kann sein, das man zufällig erst bei diesen Schulen landet aber es einen später woanders hinzieht. Ich finde es schön, dass es so viele verschiedene Linien gibt. Für jedeN ist etwas dabei. Und nur weil jemand mit einer Tradition schlechte Erfahrungen hatte, sollte er/ sie nicht so schlecht über alle die Schulen aus der Tradition schreiben.

    Es nicht als Regel darstellen, bzw andere versuchen zu beeinflussen, dort auch nicht mehr hinzugehen.

    Ja nun, das war ja auch ein Extremfall. Du meinst also, alle Dharma- Lehrer müssten vorher eine Ausbildung zum Psychotherapeuten machen ? Hallo ? Es wird nicht umsonst gesagt, man solle bei psyschischen Erkrankungen und psychiatrischen, nicht meditieren. Falls dort nur zusammen gesessen wurde und über den Dharma geredet, könnte auch das für Manche schon zu viel sein.

    Doch verbieten kann man es keinem sich so etwas anzuhören ( ob in einem Kloster/ Verein oder zu Hause am Bildschirm oder sich lesend zu informieren ). Manchen könnte es vielleicht auch helfen. Ist Tourette eine ... ach ich les es mal kurz selbst nach ( ja, ich habe schon davon gehört, wie sich diese Störung äußert ) . Also bei netdoctor habe ich gelesen, sie ist eine neuropsychiatrische Erkrankung.


    Sollen also alle LehrerInnen vorher eine Ausbildung zum Neurologen und Psychiater machen ? Hallo ? Also etwas hohe Ansprüche die du an sie stellst. Dann würde es bald gar keine LehrerInnen mehr geben.


    Mit den Vorgaben zu traditionellen Ritualen kommen sie zurecht, aber wenn es bei den Kandidaten zu Unregelmäßigkeiten kommt, aus welchem Grund auch immer, dann müssen sie passen. Das gilt auch, wenn man eine harmlose Frage stellt, die jedoch außerhalb der Norm liegt und nicht erwartet wurde.

    Habe ich alles erlebt.

    Also so etwas findest du bei allen Linien / Traditionen. Ich habe schon einige Videos mit Vorträgen aus den verschiedenen Linien / Traditionen angehört und es kam in egal welcher, so etwas auch mal vor, weil kein Lehrer alles weiß. Und sie alle sind auch noch Menschen und können mal unsicher werden.

    @Probleme und Herausforderungen in und nach der Meditation

    Das möchte ich versuchen morgen zu lesen. :hug: Aber ist das Thema nicht offtopic @ alle ? Die letzten Beiträge meine ich. Dieser Beitrag von Raphy hat ja auch mehr mit Meditation zu tun als mit Lehrern.


    Diese "innere Reinigung/Läuterung" ist bei den K.Kagyüs das Ngöndro, wie auch bei anderen (nicht allen) tibetischen Richtungen.

    Ich schrieb an anderer Stelle, dass ich mich mit diesem Ngöndro sozusagen zum Affen gemacht habe, so kann man es umschreiben. Meine Fragen dazu hat der Lehrer niemals richtig, schon gar nicht punktuell, beantwortet, sondern er antwortete nur so, wie er es selbst gelernt hatte. Das war mir gar keine Hilfe, ganz im Gegenteil.

    Anderen halfen und helfen sie aber ? Nur weil sie für dich nicht passend waren ( da du schon zu fortgeschritten warst, so liest es sich, dass du das meinst ) heißt es nicht, dass sie immer überflüssig sind. Es ist schon ein Sinn dahinter. Manchen hilft so etwas. Es haben sich auch die Menschen vor Gautama Buddha verbeugt, findest du das auch lächerlich und dumm ?


    Und nur weil ein Lehrer dir nicht antworten konnte, heißt es nicht, dass er in allem inkompotent als Lehrer war. :D


    LG