Beiträge von mukti im Thema „Kopfschmerzen und laute Gedanken durch Meditation“
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Deine Antworten sind echt sehr aufschlussreich. Ich danke dir für deine Zeit.
Kann ich dir Fragen dazu stellen?
Gerne, ich komme ja selber auch weiter, wenn ich mich mit diesen Dingen befasse.
Ich verstehe dieses Konzept mit dem „gehen lassen“ nicht ganz.
Mein Fokus liegt zur Zeit sehr im Kopf. Das hat den Hintergrund, dass ich Gedanken erkenne und diese schweben lassen kann.
Irgendwie kann ich diesen Fokus aber jetzt nichtmehr gehen lassen. Ich merke zwar wie die Gedanken kommen und gehen.. allerdings bemerke ich das den ganzen Tag, ohne im Moment zu sein. Mein Fokus hat sich irgendwie auf meinen Kopf versteift. Ich kann das garnicht so richtig erklären.
Der Fokus auf den Kopf ist so stark, dass ich nachts ständig aufwecke weil ich meine Gedanken bemerke.
Durch das Wahrnehmen der Gedanken entsteht eine Distanz, man ist nicht mehr so in sie involviert, vermutlich meinst du das mit "Gedanken schweben lassen"?
Dann entsteht diese Fokussierung, ist die nicht eigentlich auch ein Objekt der Wahrnehmung? Sieh sie dir mal an, da hat sich was fixiert und verkrampft, schau genau was da vor sich geht. Wenn du es klar sehen kannst bist du draußen aus dem Problem, nicht mehr involviert. Eigentlich sollte es dann verschwinden, weil es im Grunde nur eine Vorstellung ist.
Manche Dinge halten sich aber hartnäckig und es braucht viel Übung.
Vielleicht ist das hilfreich für dich, vielleicht nicht, so mache ich das jedenfalls bei unangenehmen Erfahrungen. Bei den angenehmen Erfahrungen ist es schwieriger, besonders wenn es sich um eingewurzelte Gewohnheiten handelt.
Ich denke ich werde mich mal mehr mit dem Buddhismus befassen. Dieses Forum und eure Herangehensweise gefällt mir sehr.
Wenn ihr Buchtipps habt wäre ich euch verbunden, wenn ihr diese teilen würdet.
Hier sind die deutschen Übersetzungen des Palikanon, fast vollständig. Unten auf der Seite sind Buchtipps, für mich war "Das Wort des Buddha" eine hervorragende Einführung.
Hier gibt es viele Bücher auch als PDF.
Hier ist ein Verlag für buddhistische Literatur.
Ich studiere das nicht alles, Praxis finde ich wichtiger.
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mukti ja ich bin ein Perfektionist. Ich möchte alles richtig machen und alles soll am besten schnell gehen, so auch die Meditation.
Mir tut das echt gut achtsam im Alltag zu sein aber 1. kann ich kaum noch schlafen weil die ganzen Gedanken dann nachts wieder kommen und 2. werden die Gedanken immer lauter.
Ich denke ich werde tatsächlich mal Yoga versuchen. ich möchte die Meditation nicht aufgeben eigentlich
Es lässt sich halt nicht alles erzwingen, da gehört dann die Entwicklung von Geduld mit zur Perfektion. Ein beliebtes Beispiel ist, dass eine Pflanze nicht wächst indem man daran zieht, sonder indem man die passenden Voraussetzungen schafft damit sie von selber wachsen kann.
In der Meditation geht es mehr um das Beobachten als um das willentliche Eingreifen. Das bloße Wahrnehmen der Sinneseindrücke, Gedanken, Gefühle und des Wollens, wie das alles ständig entsteht, sich verändert und vergeht. Die Perfektion ist das reine Gewahrsein, ohne sich mit den Phänomenen zu identifizieren. Wenn z.B. ein Gedanke aufsteigt, lässt man sich nicht damit ein und hängt sich nicht daran, dann vergeht er wieder weil er keine Nahrung bekommt.
Wahrnehmungen sind mit Gefühlen verbunden, wenn sie angenehm sind, ergreifen wir sie mit Begehren und wenn sie unangenehm sind, ergreifen wir sie mit Hass. Indem wir sie loswerden wollen und bekämpfen, beschäftigen und überwältigen sie uns. In der Meditation können wir sie einfach sein lassen wie sie sind, indem wir sie nur beobachten. Das führt zu innerer Ruhe und Frieden.
Es macht auch Sinn sich mit der Lehre zu befassen. Das reine Gewahrsein entfaltet sich allmählich auf der Grundlage des Wissens "Das bin ich nicht, das gehört mir nicht, das ist nicht mein Selbst". Das gilt für alle körperlichen und geistigen Phänomene, seien sie nun "eigen oder fremd, grob oder fein, erhaben oder gemein, fern oder nahe".
Im Yoga ist es ähnlich, das System ist etwas anders. Z.B. Asanas, die Körperstellungen, sind Teil eines Yoga-Systems. Man kann sie auch praktizieren um einfach mehr Ausgeglichenheit zu erlangen, so wie man auch auf buddhistische Weise meditieren kann, um mehr Gelassenheit zu erreichen. Beide Systeme umfassen aber auch die Entwicklung von Sittlichkeit und Wissen und haben letztlich vollkommene Befreiung von allen Leiden zum Ziel.
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Chico26, vielleicht strengst du dich zu sehr an, setzt zu viel Willenskraft ein.
ZitatDie Benutzung von Willenskraft, um uns anzutreiben und den Geist unter Kontrolle zu bekommen ist etwas, was wir manchmal tun können, aber werdet bitte auch davon nicht trunken.
Wir wollen unseren Geist entwickeln - ihn nicht einfach nur kontrollieren - sodass er sich seiner bewusst sein kann. Zuviel Kraftaufwand wird euch verrückt machen. Worauf es wirklich ankommt, ist, das Gewahrsein und die Sensibilität stetig anwachsen zu lassen.