Beiträge von Tim1 im Thema „Ärger, Wut und Ohnmacht“

    Monika

    Ich habe mir ein paar Vorträge von Jack Kornfield bereits angehört.


    Meine Lebenserfahrung hat mich zu dem Punkt gebracht, dass ich versuche nicht mehr über die Vergangenheit nachzudenken, maximal über die positiven Dinge, die nehme ich mit, aber das Negative ist für mich abgeschlossen. Zumal ich mich jahrelang mit Selbstvorwürfen belastet habe.


    Dass ich da stehe, wo ich stehe, ist aussagekräftig genug. Heißt Ursache und Wirkung, da braucht man nicht mehrere Leben, das geht oft zeitnah.

    Die Aussage ist diametral gegen die der Psychologie und des Mentalcoachings. Denn ich hole mir den Ärger, die Wut, die negative Emotion erneut in mein Gedächtnis und wie gesagt, Ärger ist gleich da, wie in der Situation.


    Wobei klar, man kann gegen jede Aussage dagegen halten, ich kenne einige solcher Menschen, verstehen tue ich es nicht, denn egal, was man sagt, die andere Seite sieht es anders.

    ewald

    Ich wollte was Positives anmerken. Wenn du meine Geschichte kennen würdest, was aber unnötig ist, würdest du verstehen, warum ich mich auf das beschränke, was ich geschrieben habe.

    Aravind

    Danke für deine schöne Erklärung.


    Das Zitat ist sehr lehrreich und schön, auch hierfür Danke. Ich mag Zitate.


    Ich bin so dankbar dafür für all die guten Sachen, die der Buddhismus anbietet, die selbst Jemand wie mir eine Chance für ein lebenswertes Leben gibt.

    Aravind

    Dass du mir da nicht direkt antwortest kann ich verstehen, dazu müsstest du meine Situation besser kennen und selbst dann wäre es die Frage, ob du dazu Stellung beziehen wollen würdest.


    Vielleicht verstehe ich das Wort "Liebende Güte" falsch. Am ehesten war der kurze Beitrag von Igor verständlich, wo er eben schrieb, man kann sich nur selbst beeinflussen und der Rest selbst von anderen Menschen, die einen schaden wollen, muss man mit dieser liebenden Güte begegnen.


    Was für mich eigentlich bedeutet Akzeptanz. Weißt du ich habe Akzeptanz in vielen Bereichen gelernt, wir leben in einer Gesellschaft, wo sich kaum noch Jemand an irgendwelche Regeln hält, das habe ich akzeptieren können, heißt, wenn sich jemand komplett daneben verhält, rege ich mich darüber nicht auf.


    Wenn es aber darum geht, dass andere Menschen andere bewusst schaden, da tue ich mir da deutlich schwerer. Naiv gefragt, wie soll ich solche Menschen "lieben"? Ich akzeptiere auch diesen Zustand, aber ich zweifle daran, dass es gesund für mich ist, das so runterzuschlucken, wobei wie ihr sagt ändern kann ich es nicht - nicht im Ansatz.


    Wobei ich erinnere mich an eine Diskussion hier, wo es darum ging, wie geht man mit Menschen um, die anderen Menschen großes Leid zufügten, teils bewusst, teils unbewusst. Die Diskussion endet letztendlich ebenso mit der Antwort Güte, weil der Hass nur noch mehr Leid für einen selbst erzeugt.


    LG

    Igor07

    Ich fand deinen kurzen Absatz in einem der vorigen Beiträge wirklich gut, weil sehr einfach und schlüssig erklärt und die Kunst waren die wenigen Worte, die du benutzt hast.


    Dass man meine Beiträge schwer versteht liegt vermutlich daran, dass ich sehr viele weltliche Themen habe und diese irgendwie mit dem Buddhismus verbinden will oder in Einklang bringen, verstehen, um dadurch weniger Leid zu haben.


    Es gibt keine Konversationen mehr, wo ich das Gefühl habe, das sagen oder schreiben zu können, was ich denke. Das habe ich lange Zeit gemacht, es hat mir nur geschadet, daher die logische Folge es nicht mehr zu tun.

    Monika


    Liebe Monika,


    Das ist ein sehr schweres Thema für mich, auch wenn der Beitrag von Igor hilfreich war und ist, so wie auch Deiner, danke dir.


    Einsicht? Es ist schwer, weil die Menschen, mit denen ich es zu tun habe, einfach sehr unkorrekte Dinge tun und der Buddhismus lehrt man soll anderen nicht schaden. Diese Menschen schaden anderen. Ich schade den Menschen, auch indem ich es zulasse.


    Es fällt mir einfach sehr schwer liebende Güte zu entwickeln für Menschen, die zu Lasten anderer sich bereichern. Also ich spreche nicht von der Welt, sondern von meiner unmittelbaren Umgebung.


    Wo du absolut leider Recht hast, ich habe keinerlei Mittel diese Menschen zu ändern. Mir gelang es in meinem ganzen Leben nicht einen Menschen zu verändern.


    Mit den Medien tust du dir vielleicht leichter, denn ich sitze den ganzen Tag vor dem PC, denn ich muss ja arbeiten und was ich da nicht darf, sind YouTube Videos zu schauen, das ist gesperrt. Alles, was offen ist, sind Nachrichtenseiten. Bei uns ist sogar, wenn ich eine neue Seite öffne msn.com schon voreingestellt, das kann ich nicht mal ändern und ich arbeite nicht bei Microsoft.


    Ich konsumiere sicher 80% weniger Nachrichten als vor wenigen Wochen noch, das sah ich generell als Erfolg, ganz ohne ist es schwierig. Nicht weil ich es will, sondern weil ich permanent drüber stolpere oder man erzählt mir etwas, obwohl ich es gar nicht hören will.


    Die Zeit, als du mit deinem Mann zusammen kamst, die vermisse ich in gewissen Punkten auch, da war es nicht besser, aber ruhiger. Da war ich noch ein Kind vermutlich.


    Gute Bücher lesen ist wichtig, es ist wie Meditation oder die Achtsamkeitslehre. Auch davon bekommt man viel Kraft, da stimme ich dir sehr zu.


    Ich bin auch für „böse“ bzw. unheilsame Menschen immer da, denn ich muss meine Handlungen verantworten, wobei das ist kein Gebot, sondern das bin ich.


    Mobbing hatte ich, seit ich denken kann, das war immer da, so viel zur guten alten Zeit. Heute ist es anders geworden, aber Respekt oder Wertschätzung kenne ich nur von meinen Leuten, die ich betreue. Wobei das reicht, denn ich mache es ja für sie.


    Ich weiß noch nicht, wie ich damit klar komme, manchmal besser, manchmal schlechter, manchmal bin ich versöhnlich, dann wieder verbittert.


    Feinde habe ich von meiner Seite keine, ich lebe da in Frieden, wobei enttäuscht oder traurig bin ich trotzdem manchmal. Also auch das ganze negative Programm zeitweilig – leider.


    Ja, weiterkämpfen und vor allem aktiv was machen, wie auch die anderen schrieben, vielleicht ergibt sich dann das andere von selbst.


    Wobei selbstkritisch betrachtet, wenn ich die Zeitspanne betrachte, wo ich schon falsch gelebt habe, die ist furchterregend lange, das gibt es kein Schönreden.


    Ich bin dankbar, dass du und ein paar andere mir trotz allem noch schreiben.


    Alles Liebe und Gute für dich und Danke auch den Anderen!

    Aravind

    Du scheinst auch wie ich älter zu sein, wenn du ein Enkelkind hast.


    Emotionen wie Wut, Ärger, Zorn mit liebender Güte zu begegnen? In bestimmten Situationen kann ich mir das durchaus vorstellen, z.B. in deinen Beispielen mit deiner Enkelin.


    Aber vielleicht kannst du mir trotzdem helfen, bei anderen Dingen, die mich beschäftigen.


    Ich werde versuchen so kurz es geht zu schreiben.


    Zwei Themen: Ich sehe Dinge, die berichtet werden in Medien diametral anders.

    Ich bin konfrontiert in der Arbeit mit nicht korrekt handelnden Menschen.

    Beide Themen, die ich hier nannte sind bewusst sehr oberflächlich formuliert.


    Erklär mir bitte einmal, wie ich hier mit liebender Güte arbeiten soll, unabhängig, ob ich richtig oder falsch denke, aber es halt anders sehe?


    Der Buddhismus sagt, man sollte mit seiner Handlungen anderen Menschen nicht schaden.


    Danke.

    Dinge zu wissen, heißt leider nicht, dass man sie lösen kann. Ich wusste mein Leben lang viele Dinge, die nicht gut sind, ändern konnte ich sie nicht, warum auch immer, das weiß ich nicht.


    Wobei Menschen, die die Lehre auch ernsthaft praktizieren vielleicht gar nicht in die Situation kommen, das kann ich nicht sagen, aber ich kenne viele Menschen, die deutlich besser mit ihren Emotionen umgingen, wobei das unabhängig war von dem, ob sie gläubig waren oder nicht.