Ob und wie man sich am Begriff Hinayana reibt, ist insofern egal dass man retrospektiv Mahayana und nicht-Mahayana Schulen unterscheiden kann, und für die "nicht-Mahayana" Gruppe halt einen Oberbegriff finden kann. Darunter fallen zum Beispiel die historischen Schulen
- Pudgalavada
- Sautrantika
- Sthaviravāda, Sarvāstivāda
- Mahāsāṅghika
und natürlich Theravada als einzig dieser Schulen die in unserer Zeit noch aktiv ist.
Dass Vertreter des Theravada den Begriff Hinayana ablehnen kann ich nachvollziehen, sie sehen in ihm die negative Konnotation "minder". Bikkhu Analayo schlägt aber vor einfach von "Theravada" zu sprechen statt von Hinayana, und das funktioniert aber nur dann, wenn man nicht über die Vielfalt des Buddhismus in Antike, Spätantike und Frühmittelalter spricht, denn bis zum Niedergang des Buddhismus in Indien / Südasien.
Wenn man sich etwas mit den nicht-Mahayana Schulen und ihren Interpretationen des Dhamma beschäftigt ist das sehr interessant, denn auch wenn man schon zwischen Mahayana und Theravada eine große Vielfalt an Lehren sehen kann, so ist auch in diesen nicht-Mahayana Schulen eine große Vielfalt an zu erkennen. Und mancher gelehrte Streit der zur Gründung einer neuen Schule führte, wirkt aus meiner persönlichen, heutigen Sicht einfach "unwichtig".
Da die Lehrreden des Buddha nicht nur in ihrer Pali-Übersetzung, sondern auch in ihrer Sanskrit Übersetzung überliefert wurden, ist die Sprache der Suttas übrigens kein geeignetes Unterscheidungsmerkmal an dieser Stelle.