Ist das so richtig?
Ob richtig das richtige Wort ist, weiss ich nicht, es beschreibt aber hervorragend meine persönlichen Erfahrungen, und wahrscheinlich die Erfahrungen vieler Praktizierender.
Jeder Mensch kennt wohl von Natur aus eine Skala von Bewusstseinszuständen von tiefer Unbewusstheit und Verwirrtheit bis zu hoher geistiger Klarheit, die Verständnis etwa schwieriger wissenschaftlicher Texte oder das Ausüben hochkreativer handwerklicher Tätigkeiten erlaubt.
Die Jhanas sind Zustände immer höherer Klarheit, zu denen die meisten Menschen von Natur aus nur selten Zugang haben, weil diskursives Denken ("Kopfkino" bis hin zu Manie, Grübelei, agitierter Depression ...) und Emotionalität diese Klarheit verschleiern.
In der altindischen Philosophie spricht man auch von den "fünf Verhüllungen Brahmans", die letzten beiden gehören schon zu den Jhanas.
Der geistige Aspekt der Wiedergeburt lässt sich mit einiger Übung in der Mediation leicht durch persönliches Erleben nachvollziehen: Die Wiederkehr des Hamsterrades der ewig gleichen gedanklichen und emotionalen Muster, bei jedem Menschen höchstindividuell. Kaum einer geht als Balu der Bär in Samadhi oder den Tiefschlaf und kehrt als Shirkan der Tiger zurück, Balu bleibt Balu und Shirkan bleibt Shirkan.
Bei den "direkten" Meditations-"Methoden" (Shikantaza im Soto-Zen, Mahamudra im Vajrayana, ...) richten wir das meditative Bewusstsein nicht auf die INHALTE des Bewusstseins, sondern auf das Bewusstsein selbst. Die Inhalte sind Körpergefühle, Emotionen, Gedanken, die fünf Verhüllungen Brahmans. Das Bewusstsein selbst erscheint in der Lücke, im Raum zwischen diesen Inhalten. Der Geist erkennt den Geist in seiner ursprünglichen Natur.
Ich erwähne das immer wieder, weil für nicht wenige Menschen der direkte Weg einfacher ist als der diskursive und analytische. Vor allem für mehr emotionale Menschen, die sich leicht hingeben können. Natürlich gibt es auch beim direkten Weg zahlreiche Fallstricke.