Beiträge von Igor07 im Thema „Buddhismus und das Yin-Yang Prinzip“

    Um das nochmal zuzuspitzen, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen einem Yin und einem Yang ist aus buddhistischer Perspektive instabil, anicca. Daran anzuhaften ist eine Quelle von dukkha.

    Was du noch sagst:


    Zitat

    »Die wahren Menschen fürchteten sich nicht, einsam zu sein. Sie vollbrachten keine Heldentaten, sie schmiedeten keine Pläne. … Sie kannten nicht die Freude am Leben und nicht die Abneigung vor dem Tode. … Gelassen kamen sie, gelassen gingen sie. ...«


    Ist das dukkha? Oder anicca? Hm?


    Zhuangzi


    Das ist der Buddhismus. Ein sehr gutes Buch dazu: So sprach der Weise. Chinesisches Gedankengut aus drei Jahrtausenden


    Oder das: Die Lyrik des Chan-Buddhismus

    Wahrend der Buddhismus ja eher ein Ideal von Welt-Überwindung statt von Welt-Balance hat.

    Das ist auch schwer, eindeutig zu beantworten. Zen betont stets das Leben im Hier und Jetzt – nicht das Überwinden, sondern vielmehr das Entdecken des Wunders im Alltäglichen. Die unermessliche Schönheit, die in allen Dingen verborgen liegt.

    Zum Beispiel:


    Zitat

    Stille!

    Der Zikadenlärm dringt in den Stein.

    Der alte Weiher.


    Ein Frosch springt hinein – oh!

    Das Geräusch des Wassers.


    Von Matsuo Bashō.


    Auch der historische Buddha hat weiter als Mensch gelebt – er war sehr aktiv: die Gründung des Ordens, so viele Dialoge – mit Königen ebenso wie mit ganz normalen Menschen, sogar mit Kriminellen, nach heutigen Maßstäben.

    Ist das also Weltüberwindung?

    Mir scheint, es geht eher um die Klischees – um die Schablonen und mentalen Karten, mit denen wir versuchen, die Lehre einzuengen und passend zu machen.-- Als könnte man sie auf einen Punkt festnageln.


    Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

    Und ab da war Siddhartha der Weg zur Befreiung klar. Zu dem Yang - dem Rajas seiner Erziehung zum Kshatriya war das Yin der Erinnerung an das Kindheitswtkrbnis unter dem Rosenapfelbaum hinzu getreten.

    void .


    Nach Bhikkhu Anālayo sind diese Vertiefungen (Jhānas) tatsächlich. Aber! :!: Ein normaler Mensch sollte viele Stunden am Tag praktizieren. Und viele Monate, scheint mir, oder? Es ist eher die Regel, dass man all die Hindernisse Hemmungen beseitigen muss, um diesen Zustand des Samādhi zu erreichen.


    So steht es doch auch in der MN 36:


    Zitat

    Ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen ... mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind.“


    Ich habe wirklich Zweifel, dass es sich hier um den reinen Yin-Zustand handelt. Denn diesen Zustand muss man sich hart erarbeiten. Es könnte sich vielmehr um die Glückseligkeit handeln, die als Ergebnis entsteht – aber nicht spontan aus sich selbst heraus.

    Auch viele Theravāda-Lehrer, wie Ajahn Brahm, sprechen von einer sehr intensiven und konsequenten Praxis. Na ja, kann sein,( mit dem jungen Buddha,) ich war nicht dabei. :shrug:

    Außerdem wollte ich gerne wissen, ob der Buddhismus eher eine Yangige Art und Weise ist, Befreiung zu erlangen. Es geht ja viel ums loslassen und frei werden von den Fesseln des Leidens. Ist das nicht sehr "Yangisch"? So wie ich es verstanden habe, geht es bei Yin mehr darum anzunehmen und die Fülle des Lebens zu akzeptieren bzw. die Weiblichkeit ohne Bewertung zu erleben.

    Hi, QuadroCalais .


    Yang steht für das männliche Prinzip – für Kontrolle, Herrschaft, Kraft und das Streben, etwas zu erlangen. Yin hingegen verkörpert radikale Akzeptanz: das Leben so anzunehmen, wie es ist – ohne Wenn und Aber.

    In der archetypischen Psychologie nach C. G. Jung entsprechen diese Prinzipien der Anima (dem weiblichen Seelenanteil) und dem Animus (dem männlichen). Der Prozess der Individuation besteht darin, diese beiden Pole in ein inneres Gleichgewicht zu bringen.

    Der Daoismus war die Wiege des Zen-Buddhismus. Yoga, wie es etwa in den Sutras von Patanjali beschrieben wird, gehört allerdings nicht dazu. Vielmehr gibt es enge Verbindungen zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und zur Akupunktur.

    Ich verlinke dazu eine sehr gute Seite.


    Han Shan – Gedichte vom Kalten Berg – Qigong