Beiträge von nuk im Thema „MN72: Mit Vacchagotta über das Feuer (Aggivacchasutta)“

    Nee, Igor07 , ich fragte nicht nicht nach dem Tetralemma, sondern nach dem Bezug des "Wenn" zum "dann". Also nach dem:

    Zitat

    WARUM dies, wenn DAS?


    Also um mich noch mal praezise auszudruecken:


    Zitat

    WIESO sind aus der Einsicht, dass 'alles zusammengesetzt' und bedingt entstanden ist '(zwangsweise) nur gueltige Antworten ueber das Tetralemma sinnvoll?


    Ach, ich erwarte eigentlich gar keine praezise Antwort (mehr). Ich verstehe nicht einmal, wie etwas 'zusammengesetzt' sein kann, wenn anatta gilt. Also nichts 'in sich selbst besteht'. Wenn nichts in sich sich selbst besteht, dann kann man auch keine Einzelteile 'zusammensetzen'. Sondern es gaebe nur so etwas wie ein 'fluides Alles',


    Soweit meine Gedanken. Ich weiss nicht, ob ich mich jetzt praezise genug ausgedrueckt habe.


    herzlich,

    nuk



    PS:

    Ich will noch anmerken, dass auch ein Tetralemma eindeutig im Sinne der klassischen zweiwertigen Logik eindeutig 'wahr' oder 'falsch' sein kann. Und zwar in dem es - als Ganzes - in dieses klassische duale Logiksystem eingebettet sein koennte.

    Ich persoenlich denke, dass der Lehrtext "eventuell" einen fiktiven Dialog darstellt, der vielleicht nie in der Realitaet stattgefunden hat. Eben ein "Lehrstueck"


    Und zwar aus folgendem Grund:


    Es werden Sachen angesprochen - in dem Fragen aufgeworfen werden, die dadurch automatisch ins Bewusstsein des Hoerers/Lesers gelangen. Es ist also "zwingend" notwendig, dass sich der Leser mit diesen Fragen beschaeftigen "muss".

    Und im Endeffekt wird er vor "keine" Loesung gestellt.


    Deshalb denke ich, es ist nichts weiter ausser "dem Traning der grauen Zellen". Und schon das alleine fuehrt wohl den Leser/Hoerer weiter.


    PS:

    Ich denke, letzlich besteht die einzige "Loesung" im "Tun". Also das darueber Nachdenken als Selbstzweck. Das sehe ich als "Loesung" der Tetralemma'.


    Die Loesung ist wohl:


    "Tut es, denkt. Und solange ihr das tut, habt ihr es geloest. Hoert ihr aber auf, darueber nachzudenken, habt ihr die Loesung verloren."

    Ich finde an der Sutta interessant wie der Buddha bemüht ist sich nicht unnötig festzulegen. Hätte man nur diese Sutta als einziges Zeugnis über Buddha Gotama, so würde man ihn vielleicht als klaren Vertreter einer (philosophischen) Skepsis einsortieren.

    Buddha legt sich ja aus einem bestimmten Grund hier nicht fest. Es sind die bekannten Antimonien, die Vacchagotta dem Buddha als Fragen vorlegt. Wenn man jedoch zur Einsicht gekommen ist, dass alles zusammen gesetzt und bedingt entstanden ist, dann sind Antworten auf diese Fragen nur über den Tetralemma sinnvoll.

    Buddha ist bezeichnet als "Klargewordener" - bei Zumwinkel ist es mit "Tathagatha" übersetzt. Er hat also auch so was wie (philosophische) Skepsis beiseite gelegt.


    In AN 1-27 wird aber auch zwischen rechter und falscher Ansicht unterschieden. Diese falschen Ansichten sind in DN 1 aufgezählt.

    Magst du das mal etwas naeher erlautern, Leonie?