Beiträge von pano im Thema „Tugend und Depression“

    Selbsthilfegruppen können äußerst effektiv sein. Denn durch den Kontakt mit Leuten die die selben Probleme haben, öffnen sich Türen zur selbstreflexion. Wenn Qualia feststellt

    Meine Erfahrung mit SelbsthilfeGruppen ist, dass sie sich intensiv mit ihrem Leiden beschäftigen und nicht wollen, dass sie ihr Leiden ganz verlieren. Dann haben sie nichts Apartes mehr für sich.

    Dann hat die Selbsthilfegruppe ja ggf schon zu einer Einsicht bei Qualia geführt.


    Und ansonsten kommt es sicherlich auch wesentlich auf die Gruppendynamik an und ggf. professionelle Begleitung.

    Wer ist - speziell heutzutage - schon psychisch (völlig) gesund?



    Das lässt sich ganz leicht abgrenzen, zwischen psychischer Diagnose und nicht Diagnose. Die mit Diagnose sind psychisch krank und die ohne Diagnose sind nicht psychisch krank. Natürlich gibt es körperliche Krankheiten mit seelischen Ursachen, das ist ein seelischer Konflikt, aber noch keine psychische Erkrankung. Die psychische Erkrankung ist durch die ärztliche Diagnose gekennzeichnet. Erst dann zahlt die Krankenkasse die Therapie. Der Glaube, die sind ja alle irre, ist aus Sicht des Volksmundes schön und gut, aber zwischenmenschlich konkret nicht haltbar.

    Sobald es um die Psyche geht machen sich alle immer gleich vollkommen verückt bzgl. der Diagnose Frage.


    Habe ich einen Schnupfen, weiß ich - ganz ohne fachmännische Diagnose - dass ich einen Schnupfen habe. Ebenso bei vielen anderen Krankheiten, etwa einem Ausschlag. Medizinisch kann dann noch eine genauere Diagnose gestellt werden. eine Hausstauballergie, oder eine Erkältung, oder Fußpilz, oder Schuppenflechte, oder die Masern, etc.


    Der Patient kann oft selbst festellen, dass er / sie unter Symptomen leidet. Eine Diagnose durch einen Arzt ist dann der nächste Schritt.


    Für viele Psychische Leiden kann ein Patient durchaus festellen dass er/sie leidet. Etwa im Vergleich zur psychischen Verfassung vor 3 Jahren, etc. Die psychische Erkrankung ist damit nicht durch die Diagnose gekennzeichnet, sie ist durch die durch den Patienten bzw. sein Umfeld wahrgenommene Symptomatik gekennzeichnet. Eine Diagnose kann dann genauer spezifizieren welches psychische Krankheitsbild vorliegt und ob es klinische Relevanz hat.


    Bei psychischen Erkrankungen gibt es natürlich noch die Dunkelziffer der erkrankten, die nicht diagnostiziert werden (weil keine Praxis aufgesucht wird), aber auch das unterscheidet sich garnicht fundamental von der Schnupfenmedizin.


    Also, dass ein Patient oder eine Patientin leidet, ist durchaus vom mündigen Patienten feststellbar (insbesondere wenn der Patient Symptome empfindet, es gibt natürlich den Umgekehrten Fall dass jemand psychisch erkrankt ist aber den Geisteszustand für normal hält). Ob ein Krankheitsbild diagnostizierbar ist, und eine Therapie anzuraten ist, dass ist dann auch Aufgabe des Gesundheitssystems, und natürlich ist es oft für den Laien garnicht so einfach einzuordnen was genau nicht stimmt (wenngleich vielleicht die Wahrnehmung stimmt dass psychische Symptome auftreten).


    Wenn also jemand sich etwa beklagt massive Aufmerksamkeitsdefizite zu haben, die im Alltag massiven Stress verursachen, dann kann man der Person das schon auch glauben, ohne dass ärztlich geklärt ist ob z.B. eine therapiebedürftige Form eines Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms vorliegt (das wäre auch genau ein Beispiel dafür, wie heutzutage psychische Leiden verharmlost werden und das Leiden der betroffenen als "Modediagnose" diskreditiert wird).

    Wenn du dich hier von Buddhisten abgrenzt, warum bist du dann in einem buddhistischen Forum?

    Ich grenze nicht von Buddhismus ab, sondern weise darauf hin, dass seelisches Leid nicht durch buddhistische Praxis geheilt werden kann. Buddhistische braucht hinsichtlich schon eine gewisse innere Stabilität, sonst passiert es, dass alte Wunden aufbrechen und der Mensch damit überfordert ist. Das ist auch nicht weiter schlimm, es braucht bloss therapeutische Hilfe.

    Psychotherapie und Psychiatrie sind natürlich essenzielle Werkzeuge im Baukasten unseres gesundheitdsystems und es schließt sich nicht aus professionelle Hilfe zu holen, es ist heilsam.


    Buddhismus ist eine antike Form von Psychologie / Philosophie. Das heißt es gibt Parallelen zur moderner Psychologie, selten antiparallelen und ganz gewiss sind sie nicht orthogonal zueinander.


    Was Buddhismus nicht ist, ist evidenzbasiert im Sinne moderner Studienanforderungen. Entsprechend Kann es den Buddhismus nicht auf rezept geben. Aber das ist auch selten der Anspruch.

    Ich hab immer wieder die wertvolle Zusammenarbeit von Psychotherapie und Spiritualität erwähnt, was Buddhisten offenbar nicht interessiert, hauptsache der Kopf liefert Erlösung. 😨


    Wenn du dich hier von Buddhisten abgrenzt, warum bist du dann in einem buddhistischen Forum?

    Im alltäglichen Leben sind sicher auch noch viele weitere Situationen denkbar die depressiven Charakter aufweisen ggf nicht als klinische Depression gelten aber dennoch im Wortsinnes als stark bedrückender Seelischer Zustand wahrgenommen werden und mit tugendhaftem Verhalten assoziiert werden.


    Kurz vor dem Burnout ist so manche Betroffene äußerst fleißig und engagiert.


    Ein kegelbruder geht nicht mehr zur Kegelbahn und kommt nicht mehr beschwipst und zu spät Hause. Er macht das aber nicht weil er dem Alkohol abschwört sondern aus einer sich entwickelnden Sozialphobie etc.


    So vielfältig wie wir Menschen so vielfältig sind unsere Gemüter. #notjustsad