ich habe das vor einiger Zeit mal gelesen und bin da auf die Probleme mit dem "Spiegel" richtig aufmerksam geworden. Wie in MN 26 es heißt:
"Wenn der Geist bei nichts verweilt, erscheint der wahre Geist"
(Diamant-Sutra)
Der Innenspiegel-Text (*) von Bernd Bolz - danke für den Link - klärt vielleicht einige Missverständnisse, die vor einiger Zeit hatten.
Wenn ich den Text richtig interpretiere, stehen "Bewußtsein" und "Geist" im Innenspiegel-Text für verschiedene Phänomene:
"Bewußtsein" ist demnach ein Teil der (s)kandhas, die in ihrer Gesamtheit und ihrem Zusammenspiel eine ("kandha"-)Persönlichkeit, ein ("khanda"-)Selbst, ein Ego bilden. "Bewußtsein" ist damit der Geist, der (im Sinne des Diamant-Sutra) bei etwas verweilt, z.B. bei der Betrachtung der kandhas.
"Geist" ist demnach der Wahre Geist, der (im Sinne des Diamant-Sutra) erscheint, wenn das "kandha-Selbst"-Bewußtsein bei nichts verweilt.
Der Wahre Geist ist das, was alles und damit auch die "kandha-Persönlichkeit" erkennt ("Ich habe Dich erkannt, Baumeister dieses Hauses …"), aber von niemandem und damit auch nicht vom "kandha-Selbst" erkannt wird.
Die große Kunst ist die Kunst des Nicht-Verweilens, das dem Wahren Geist erlaubt zu erscheinen.
Aus der Sicht des skandha-Selbst ist aber der Der Wahre Geist eine Bedrohung, die besser nicht erscheint ...
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(*) Zitate aus dem "Innenspiegel":
„Es gibt also weder ein Bewußtsein an sich, noch gar ein zweites ‚übergeordnetes‘ Bewußtsein, welches sich vom ‚normalen‘ Bewußtsein abspalten kann und über dieses dann Bescheid weiß.“
„ ‚wenn Geist den Geist erkennt‘, wie Liang Pu Dun sagte, …“