Beiträge von Monika im Thema „Hatte man es zur Zeit Buddhas einfacher?“

    Natürlich spielt das eine nicht unerhebliche Rolle. Ich vermute jedoch, dass die psychischen Probleme vorallem in früheren Zeiten in bestimmten Gesellschaftsschichten durch Wohlstand, Intellektualität und Langeweile entstand, während es heute auch durch Leistungsdruck und permanenter Überforderung der Fall ist.


    Solange Menschen existentiell genug zu tun haben und das Zusammenleben mit Nachbarn und Freunden noch direkt stattfand anstatt durch Smartphone, war das Leben erträglicher.


    In meiner Kindheit/Jugend haben meine Eltern viele Kontakte gepflegt und auch mit Nachbarn im "tiefsten Eimsbüttel" in Hamburg gefeiert.


    _()_Monika

    Aha, und das passierte alles an einem Tag?


    Nimm es mir nicht übel, void, aber es gab damals nur ca. 250 Millionen Menschen auf der Welt im Gegensatz zu heute, wo rund 1 Million Asylbewerber in den letzten Jahren nach Deutschland kamen.


    Die Vergleiche hinken. Denn natürlich hat jede Zeit ihre besonderen Herausforderungen.


    Mir geht es jedoch darum, wie fühlten sich diese an, ihr ALL-TAG und nicht der Verlust reicher Kasten an andere Invasoren.


    Wenn ich gewusst hätte, was mich in meinem Leben erwartet, dann hätte nicht leben wollen.


    Zum Glück wissen wir das nicht.

    Aber leichter ist es in dieser Welt nicht, sich mit der Lehre Buddhas zu befassen, sonst gäbe es viel mehr Menschen.


    Die Verlockungen der Wohlstandsgesellschaft und damit verbundenen Gier und Hass sind größer als der Wunsch nach Verzicht, der als Befreiung deklariert wird.

    Befreiung bedeutet für die meisten viel Geld und Geltung, erst dann die Gesundheit.


    Erst durch Leiden erkennen wir, was wirklich zählt. Wie auch Dein Beispiel zeigt, erst dann kamen die Menschen, um Buddha zu hören.


    _()_

    Vieles, was wir heute als Freiheit erleben ist aber eine Bürde.


    Zum Beispiel dürfen wir Frauen berufstätig sein, haben aber meistens noch dieselben hausfraulichen Pflichten behalten, werden verantwortlich gemacht dafür, dass uns Männer missbrauchen, denn offenbar sind wir zu verführerisch gekleidet, müssen aber dennoch hübsch sein und klug ...


    Die Liste ist lang.


    Dies ist eine schwierige Zeit. In Buddhas Zeiten war alles klar geregelt, Jede/r hatte seinen/ihren Platz.


    Natürlich möchte ich nicht dahin zurück. Natürlich habe ich auch meinen Weg gemacht. Aber leichter ist es heute nicht bei all den glücklich machenden Angeboten.


    Es gab vermutlich noch nie soviel psychisch Kranke wie heute. Woran das wohl liegt? :?

    Lieber void, ich meine damit das Auftreten in der Öffentlichkeit, die Asketen, Bettelmönche ...

    Almosengänge sind in der westlichen Welt nicht die Normalität, Hauslosigkeit auch nicht.


    Ich war 1994 in Indien. Das ist eine ganz andere Welt - ein Kulturschock.


    Und die unterscheidet sich kaum von Buddhas Zeiten. Denk doch nur an die heiligen Waschungen am Ganges. Die Tradition hat sich bis heute nicht geändert.


    Ich lernte dort ein Psychiater aus der Schweiz kennen, der sich einmal im Jahr mit heiligen Männern beschäftigte. In Indien werden sie wegen ihrer ekstatischen Zustände beschützt, bei uns kommen sie in die Psychiatrie. Man hält sie für verrückt und nicht für heilig.

    _()_

    Ja, Samadhi, ich bin davon überzeugt, dass Siddharta es viel einfacher hatte - genauso wie seine Mitbürger, denn Indien konnte man damals mit dem heutigen Europa nicht vergleichen, und noch nicht mal das heutige Indien mit uns jetzt.

    Hatte man es zur Zeit von Buddha einfacher?

    Ja, natürlich, void. Denn noch heute sind "Heilige Männer" in Indien hoch geachtet. Es liegt an der Kultur. Der Westen vergöttert den Verstand.


    Das Leben selbst war sicher auch nicht schwerer als heute in Indien auf dem Land. Das Kastensystem existiert immer noch, ganz abgesehen von der Missachtung von Frauen - zumindest auf dem Land.


    _()_