Beiträge von catflap08 im Thema „Nichiren-Schulen“

    Nun denn je nach Situation un Umständen fehlene eben einige Elemente, die auf einem anederen Gohonzon zu finden sind. In der Druckvorlage für den SGI-Gohonzon wurde meines Wissens nach ein Element entfernt, dass auf dem Orginal drauf ist (fragt mich nicht was ich glaube eine Signatur). Ich müsste einem al den Shutei Gohonzon und Nichikan Gohonzon vom Aufbau her vergleichen, Ic meine aber, dass der Shutei Gohonzon recht komplett ist und daher in der Nichiren Shu Verwendung auch für Laien findet.
    Gassho

    Ganz wichtig sei hier jedoch eine Anmerkung. Man sollte sich vergeissern zu welchem Zweck solch ein Gohonzon eingeschrieben wurde, es gibt sehr viele Ausführungen und manche wurden nur für eine einzige Person geschrieben.

    kongjiazhong:


    Vielleicht könntest Du - wenn Du willst - etwas über das interne Ausbildungsprogramm der SGI-D hier schreiben (eine kurze Übersicht sollte reichen).


    es gibt verschiedene Studienprüfungen wobei die Antworten vorher studiert werden mit Teilnhame an den Prüfungen erhält man immer höheere Grade.

    Benkei:

    Ich denke kongjiazhong meint, ebenso wie ich, eine Darstellung des Gohonzon, in welcher die einzelnen Figuren bildlich, also als Ikonen, dargestellt werden und nicht "blos" als Schriftzeichen/Buchstaben.


    Da musst du auf der genannten Seie nur etwas runterscrolen ...es folgt eine schematische Darstellung mit Nummern rechts davon kann man lesen was die einzelnen Bestandteile bedeuten (blau unterlegt) zu jedem Element gibt es eine Erklärung.

    kongjiazhong:


    Ich verstehe noch nicht die Verbindung die Du ziehst, zwischen einer wie auch immer gearteten Beziehung zu einem buddhistischen Lehrer, im Fall der SGI, zu Ikeda und dem, was die SGI als "menschliche Revolution" bezeichnet. Vielleicht könntest Du mir das bei Gelegenheit erklären.


    Ui jetzt wird es schwierig, lese am besten auch mal dazu was auf der SGI- Seite. Grundlage der Sache bzw. sie zu erklären sind die Bücher Ikedas "Die menschliche Revolution". Sie sind im Romanstil aber basieren (so sagt man auf wahren Begebenheiten) die Namen der Personen haben in der Wirlichkeit ein Pendant. Ikeda kämpft darin unermüdlich für Kosen-Rufu etc etc ... sein "Kampf" als Beispiel für die Mitglieder sozusagen ergo so agieren und leben wie er. Erst durch die menschliche Revolution am Beispiel Ikedas kommt man der Buddhanatur nah. Nun denn was du nun zu Idolen etc sagts mache die dein eigens Bild. Versteh mich nicht falsch die Meister(Mentor)/Schüler- Beziehung ist im Buddhismus meiner Meinung nach fundamental wichtig ... ABER ich wähle meinen Mnetor doch innerhalb einer Schule selber, habe eine persönliche Beziehung zu ihm/ihr und wenn es schlecht läuft kann der Mentor/Meister mich auch ablehnen. Umgekehrt kann sich der Schüler einem anderen Meister zuweden, wer sagt auch dass man im Leben nur einen Meister hat. Summa sumarum in meinen Augen eine unheilsame Struktur und wenig Basis in Bezug zum Nichiren Buddhismus ausser der religösen Praxis. Für meine Geschmack zu arg ein Personenkult.

    kongjiazhong:

    Die "Soka University" unterhält immerhin eine eigene "Buddhologische Fakultät".


    Meine letzte Information war, dass die Soka University ein "buddologsiches Institut" hat aber keine Fakultät im Sinn eines Studienganges. Schwergewicht der Uni liegt auf Wirtschaftswissenschaften, Recht und Sprachen.
    Aufgrund ihrer ablehnenden Haltung anederen budhhistsichen Schulen gegenüber bezweifle ich ob so ein buddhologisches Studium an einer Uni der SGI in der restlichen buddhistischen Welt auf Anerkennung stossen würde.
    Es gibt jedoch bestimmte Studiengrade innerhalb der SGI (bis hin zum SGI-internen Professurtitel) was die eigene Lehre angeht.

    Schätze habe da eine andere Sichtweise, selbst vor der Kürzung war das Gongyo der SGI nicht besonders lang, mir fiel eher auf dass die Kürzung zu einem Zeitpunkt kam als das Schwergewicht auf die Mentor/Schüler Beziehung zu Ikeda aufkam. In meien Augen, und ich war 20 Jahre dabei, wurde somit der Lehrende in der Person Ikeads vile stärker in den Vordergrund gerückt. Die Beziehung zu ihm zu verinnerlichen, menschliche Revolution zu machen, scheint wichtiger als alles andere zu sein. Da wr eben für mich der PUnkt erreicht an dem ich sagte "ohne mich".

    Najaaaa ich sehe schon du bemühst dich um Gleichgewicht aber warum wenn für Nichiren das Lotos-Sutra im Mittelpunkt stand verkürze ich es in der religiösen Ausübung? Die Kürzung fand nach meinem Weggang statt und es gibt Nichiren Schulen die es durchaus auch in der jeweilige Landesprache rezitieren (Teile der Nichiren Shu in den USA). Das Lesen des Sutras unterstreicht ja Nichiren selbst in seinen Schriften. Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen es auf Deutsch zu rezitieren es nicht zu tun erweckt in mir immer das Gefühl es dann in Ruhe nocheinmal zu studieren aber etwas verwundert hat mich dieser Schritt schon muss ich sagen. Wobei ich es nicht ausschliesse es mal in Zukunft auf Deutsch zu probieren.

    Benkei:


    Gibt es dort "nur" Hoben, Nyoraijuryohon und Daimoku?


    Wie sieht das mit dem "Abschwören anderer Glaubensrichtungen" aus, das klingt für mich extrem intoleranz?


    Naja Benkei wie ich sagte, wie es im Monet mit dem Abschwören ist weiss ich nicht bis vor ein paar Jahren war es so und was du im Gebetsbuch der SGI findest ist alles was es gibt. Erst vor einigen Jahren wurde das Gongyo (also die Liturgie) nocheinmal schwer gekürzt.
    Somit reduziert es sich fast nur noch auf das Daimoku. In anedern Nichriren-Schulen ist es nicht unübleich auch als Laie über eine gewisse Zeit hinweg das ganze Lotos Sutra zu rezitieren - idealerweise auch die Passagen nocheinmal zu studieren. Wie ich erwähnte hat die SGI in meinen Augen einen Paradigmenwechsel vollzogen das geschah zu gleichen Zeit als der Fokus auf Ikeda verstärkt wurde. Kann nun jeder davon halten was er/sie will.
    Namu Myoho Renge Kyo
    Catflap08

    kongjiazhong:


    Das sehe ich ähnlich wie Du. Es wird aber auch darauf ankommen, sich einerseits überhaupt von einer Bevormundung durch Ordinierte zu befreien und Ordinierten per se nicht einen höheren Status einzuräumen als Laien (von Fragen der Etikette mal abgesehen, hier hätte ich damit keine Probleme).


    Andererseits aber Mönche und Nonnen zu akzeptieren, inklusive der verheirateten Priester und Priesterinnen, als eine - und vielleicht nicht die Schlechteste - Möglichkeit, das Dharma zu praktizieren und hilfreich anderen zur Seite zu stehen. Das ist wenigstens (auch heute schon) meine Ansicht.


    Ich denke man muss das auch pragmatisch sehen. Ich zeihe den Hut vor jedem egal welchem Glaubens der/die den Weg einer Ordination wählt. Schlussendlich sind jene Menschen damit betraut eine Lehre von einer Generation an die nächste in iherer Gesamtheit weiterzugeben, je mehr Differenziertheit und Vielfalt unter jenen ist die das tun um so besser. Es ist ein sehr grosser Koffer den man da angeht - das ist schlussendlich auch eine Zeitfrage. Ordinierte wären jedoch ohne Laien im luftleeren Raum es würden die gegenseitigen Impulse fehlen. Das es da zu Konflikten und Reibungen kommt ist doch nichts neagtives. Für den einen stellt die Lehre ein Grundrichtung, eine Haltung füt den Alltag dar - Arbeit, Ehe, Partnerschaft, Familie für den anedern ist die Bewahrung das studieren der Lehre "Alltag" - klar daraus ergeben sich zwei Perspektiven die sich im günstigsten Fall ergänzen. Fragen von Macht, Missbrauch von Macht - menschlich oder? Ich sehe Ordieniert nicht als Übermenschen. Das hängt dann von der eigenen Erwartungshaltung gegenüber diesen Menschen ab. Im den verschieden Nichiren-Schulen dürfen Priester meist heiraten und zumindest in der Nichiren Shu sind Priesterinnen keine grosse Ausnahme. Im Daiseion-ji hier in Deutschalnd ist auch eine Priesterin tätig. Vieleicht liegt es am älter werden ich sehe weniger schwarz/weiss eher viel grauzonen und mag keine pauschlierung. Klar ich habe bis jetzt meine Kritik zur SGI sehr deutlich gemacht - aus Erfahrung, aber wem das so gefällt - wer bin ich jenem das Recht so zu entscheiden streitg zu machen. Ich halte die SGI eben nicht für die Laienorganisation als die sie sich gerne sieht, in ihr steckt sehr viel Profesionalität, die nsich nur in der Hülle also Tradition von einer Art Priestertum unterscheidet, sich also von Ritualen und Hüllen verabschiedet hat. Das Problem von Macht. Misbrauch von Macht begründet in einem Glauben hängt auch ihr an. Die SGI als Gegenkonzept mit ihrem Anspruch als reine Laienorgnaistaion - davon hat sie sich in meinen Augen disqulifiziert.

    Benkei:


    In den japanischen Zen-Schulen (und ihren deutschen Ablegern) und teilweise auch in der Shingon Shu gibt es die Laien-Ordination mit den 10 Gelübden (Jukai, manchmal auch als 16 Gelübde betitelt). Gibt es eine entsprechende Ordination in der Nichiren Shu?


    Laien können sehr wohl an dem "Lehrprogamm" teilnehmen und auch ordiniert werden natürlich. Manche machen auch nicht den letzten Schritt. Zumindet im Westen gibt es nicht wenige Priesterinnen in der Nichiren Shu. Ist halt nur dieFrage ob man es will. Im Prinzip handelt es sich ja dabei um ein Studium.

    @ Benkei


    Das Konzept der Zufluchtnahme lernte ich erst nach meinem Weggang aus der SGI kennen wie auch die Boddisatva Gelübde ins tägliche Gebet aufzunehmen wie auch die Anwendung kontemplativer Meditationsformen. Zu meiner Zeit musste ich jedoch allen anedern Glaubensrichtugen abschwören - kann sein das man das nicht mehr ausdrücklich muss.

    Zitat

    Ich find es halt seltsam, wenn man bei einem Kontaktformular die Position im Unternehmen mit angeben soll. Ansonsten ist glaub ich der aktuellste Termin von 2008. Also so super aktuell scheinen sie nicht zu sein.


    Naja ich nehme an dass der Temepl vielleicht wirklich Seminare anbietet, aber in wie weit das wirklich Zentrum iherte Arbeiet ist weiss ich nicht. Auf irgendeine Weise müssen ja auch Einnhamen her. Aktuel ist die Siete wirklich nicht


    Zitat

    Ich hab noch mal eine allgemeine Frage zu Soka Gakkai und Mission. Wie erfolgreich sind sie denn in Deutschland? Sind ihre Mitgliederzahlen mit NKT oder Diamantweg vergleichbar?


    Über NKT ud Diamantweg weiss ich zu wenig. Offiziel liegen die Zahlen zw. 3500 und 4000, wobei ich persölich auch diese Zahl für zu hoch gegriffen halte.
    Zumindest in den USA findet auch in gweisserweis eine Umschichtung statt. Ich hab in die USA Kontakt zu einigen unabhängigen Nichiren Buddhisten. Es scheint eine nicht kleine Anzahl langjähriger Mitglieder in den USA zu geben, die der SGI den Rücken kehren. Dies hängt mit dem Paradigmenwechsel in der SGI der letzten Jahre zusammen. Zum einen waren dies die Streitigkeiten mit der Nichiren Shshu zum anderen die Gewichtung Ikedas in der SGI. Den Aufruf ihn, und nur ihn, als ihren Meister anzuerkennen haben einige nicht mehr tragen können und ihre Konsequenzen gezogen


    Zitat

    Das andere, was mir heut so auffiel, ist, daß es schon Ansätze bei ihnen (wie auch bei anderen umstrittenen Gruppierungen) gibt, die denk ich durchaus zukunftweisend sein könnten. Für Europa halt ich einen Tempel- und Priesterbuddhismus für weniger wahrscheinlich. Ich denke, daß der Laienbuddhismus hier eine wichtige Rolle einnehmen wird ...


    Ich denke es gibt Argumente für beides. Den Laienbuddhismus in Europa als das Nonplusultra anzusehen halte ich für falsch. Aus meiner Erfahrung in der SGI kann reiner Laienbuddhismus auch sehr zu Verflachung führen. Zudem erachte ich gewisse Strukturen in der SGI , aus meiner persönlichen Sicht, als unheilsam, da nicht eben die Lehre sondern der Lehrende in Form Ikdeas zu sehr im Mittelpunkt steht.
    Mal pauschal gesagt erleichert einem der Laienbuddhismus den Zugang und man ist mit Leuten zusammen die, übertrieben gesagt, genauso wenig Ahnung haben wie man selbst - die Rituale traditionneller Schulen schrecken einen da ab. Ich persönlich sehe einen Priesterin oder Priester als estwas unterstützendes also als jemand den ich fragen kann der/die eine fundierte Ausbildung genossen hat. Praktizieren und anweden muss ja noch immer ich den Buddhismus und zwar im Alltag. Traditionen sind eben da und halte das auch nicht für schelcht was aus ihnen in Europa wird ist doch noch viel zu früh um abschliessend ein Urteil zu bilden. Der Buddhismus hat in seiner Wanderung von Westen nach Osten 2500 Jahre gebraucht also haben wir zumindest kein Zeitproblem. Wie gesagt ich möchte nicht das eine gegen das andere setzen und sehe auch keinen Grund eine Abwägung zu machen, da es Gründe für beides gibt und Priester/Mönche und Laien sich ja ergänzen. Für mich persönlich muss es ja nicht heissen mich ordiniern zu lassen um ein "guter" Buddhist zu sein. Veileiocht macht man sich da selber Druck, gerade als Deutsche, alles 100% richtig machen zu wollen.


    Namu Myoho Renge Kyo
    Catflap08

    Ryonin:

    Auf der Seite hatte ich so den Eindruck, als sei es eher ein Managerstudienzentrum als ein Buddh. zentrum. So vergleichbar mit den "Zen für Manager"-Kursen.


    Hallo also als ich das esrte Mal auf die Seite traf hatte ich auch diesen Eindruck muss ich zugeben ;)
    Insofern lief mein erster Konakt zur Nichiren Shu auch über die USA, der Daiseion-Ji hat auch ein recht interessantes Büchlein herausgegeben "Impulse zum Leben" mit interessanten Denkanstössen.


    Namu Myoho Renge Kyo
    Catflap08

    Benkei:


    Der Daiseion-ji ist ja "nur" ein offizieller Tempel der Nichiren Shu in Deutschland, wie repräsentativ damit sein Internet-Auftritt ist weiß ich nicht.


    Du hast Recht es gibt lediglich einen Tempel der Nichiren Shu in Deutschland. Ob man hier einen Internetauftritt bewerten kann oder soll stelle ich einmal in Frage - man sollte auch mal die unterschiedlichen Dimensionen also SGI/Nichiren Shu vergleichen, die in ihren Absichten und Methoden nicht unterschiedlicher sein können.
    Ich weiss aber, dass für den Daiseion-ji interreligiöser Dialog eben im Mittelpunkt steht (klingt in diesem Artikel auch etwas an: http://www.rundschau-online.de…tikel/1246895333931.shtml und http://www.ev-akademie-rheinla…Fachkonferenz-Frieden.php). Im Tempel in Italien hingegen gibt es sehr viele Seminare auch für Laiengläubige. Die Nichiren Shu ist eben keine Laienorganisation.
    Die englische Seite gibt jedoch auf ihere homepage einen guten Überblick. Der Tempel in Deutschland ist natürlich, nach Anmeldung, besuchbar.


    Namu Myoho Renge Kyo
    Catflap08

    Das ist sicherlich eine interessante Frage. Der Terminus der sowohl in der Soka Gakkai als auch Nichiren Shoshu für Mission gebräuclich ist, ist das Wort Shakubuku, Shakubuku wird oft mit „brechen und unterwerfen“ übersetzt. Kern ist die Fehlerhaftigkeit als vorläufig erachteter Lehren dem Gegenüber klar zu machen, fehlerfrei und als richtig wird die eigene Auslegung der Lehren Nichirens erachtet (also hier Soka Gakkai bzw. Nichiren Shoshu).
    Gerade in den 60er und 70 er Jahren bis hinein in die 80er Jahre des letzen Jahrhunderts waren die Missionsaktivitäten der damals noch gemeinsam auftretenden Organisationen in der Tat auch aggressiv. Aggressiv in dem Sinn das Menschen teilweise innerhalb eines Tages bedrängt wurden den Gohonzon zu empfangen – mit ein Grund für den sprunghaften Anstieg der Mitgliederzahlen in den USA. Zusätzlich wurden die neuen Mitglieder bedrängt die „World Tribune“ eine SGI-Zeitung in den USA zu abonnieren. In Europe stieß diese Form der aggressiven Mission jedoch auf wenig Resonanz, auch bei den eigenen Mitgliedern nicht. Da diese Art der Mission auf Kritik auch aus den eigenen Reihen stieß wendet man sie heute nicht mehr an und interpretiert Shakubuku etwas milder – im Kern bleibt jedoch den anderen dazu zu bringen andere Lehren abzulegen. Interessant ist dass das Konzept von Shakubuku ursprünglich wohl für bereits buddhistisch geprägte Gesellschaften ausgelegt war. Ein anderes Konzept ist Shoju was darauf zielt durch Gespräche das Gegenüber zur eigenen Einsicht bzw Einkehr zu bringen und sich durch eigenes Nachvollziehen für die Lehre zu öffnen. In Sachen Verbreitung sprechen Soka Gakkai und Nichiren Shoshu jedoch nicht von Mission.
    Die Nichiren Shu hingegen spricht von Mission wobei es weniger zu einer aktiven Missionierung kommt wie bei den oben genannten Organisationen. Vielmehr scheint man drauf zu warten dass der Suchende sich beispielweise an einen Priester/Laien wendet also Fragen stellt. Es wird weder der Terminus Shakubuku noch Shoju genannt. Mit anderen Worten scheint der Kern der Missionsarbeit in der Nichiren Shu darin zu liegen Präsenz zu zeigen und für ein Gespräch offen zu bleiben. In der Nichiren Shu gehört das Erzählen über das Lotus Sutra zu den Kernpunkte der Praxis, wobei damit nicht aktive „Bekehrung“ gemeint ist. Aus diesem Verständnis von Mission leitet sich auch deren Bemühen ab aktiv den Dialog mit andren Glaubensrichtungen zu suchen.

    Benkei:


    Die Infos über diese Tradition sind im Netz, zumindest auf Deutsch oder Englisch, nach meinem Kenntnisstand eher rar.


    Du hast Recht Benkei. Ausserhalb Japans treten fast nur Nichiren Shu, Nichiren Shoshu und Soka Gakkai in Erscheinung, wobei es auch bei der Rissho Kosekei einige Gruppen zu geben scheint. Hierbei muss erwähnt werden, dass die Nichiren Shu in Folge der Streitigkeiten zwischen Nichiren Shoshu und Soka Gakkai wohl einen Zuwachs an Anhängern gefunden hat, was der Nichiren Shu wohl aber auch Sorge bereitet, da aus Sicht der Dokrtin doch teilweise gaviernde Unterschiede bestehen.


    Namu Myoho Renge Kyo
    Catflap08

    Zitat

    Catflap - gibt es denn aus der Soka Gakkai International in Deutschland nichts Positives, Erhebendes, Attraktives zu berichten?


    Hallo Kongjiazhong,


    Das ist eine gute Frage. Zur Beantwortung muss ich das ganze jedoch erst einmal auf meine persönliche Ebene herunterbrechen.


    Natürlich habe ich auch schöne Erlebnisse gehabt, freundliche Menschen getroffen etc. Dennoch muss ich sagen, dass von diesen Freundschaften nicht viel übrig geblieben ist – ich stehe ja nun auf einer Seite vor der man die Mitglieder in der SGI warnt. In der Lesart der SGI bin ich nun ein Feind des Lotus-Sutra, ein Verleumder sozusagen. Im übrigen finde ich es gut dass in einem anderen Thread hier Zitate von Takehisa Tsuji aufgelistet sind. Dass sie nun so leicht nachlesbar sind sagt auch einiges über das Selbstverständnis der SGI aus, dass denjenigen die sie in der SGI veröffentlichen nicht einmal so recht bewusst ist.
    Einen faden Beigeschmack bekam die SGI für mich im Zuge der Auseinandersetzungen mit der Nichiren Shoshu. Hier sollte man mich auch nicht falsch verstehen. Auseinadersetzungen, Konflikte unterschiedliche Auffassungen gibt es seit Anbeginn des Buddhismus und sind ja auch völlig normal. Erst seit meinem Weggang aus der SGI merke ich wie oft ich eigentlich angelogen wurde gerade auch was andere Richtungen des Nichiren-Buddhismus angeht, ganz zu schweigen davon dass es eben auch Nichiren-Buddhisten gibt die im Dialog mit anderen Interpretationen des Dharmas stehen – das kannte ich zuvor nicht. Somit spricht hier natürlich auch meine Enttäuschung, vielleicht auch Enttäuschung über mich selbst nicht schon viel früher auf meine eigene Stimme gehört zu haben.


    Selbst der Teil der Arbeit der Soka Gakkai, der einen gesellschaftlich engagierten Eindruck vermittelt kann ich nicht mehr losgelöst betrachten. Es geht immer bei solchen Aktionen darum das Ansehen der SGI bzw Ikedas zu steigern. Als Beispiel sei hier eine Wanderausstellung genannt, welche suggestieren möchte Ikeda, Gandhi und Dr. Martin Luther King in einem Atemzug als ebenbürtig zu betrachten. Die Ankündigung dieser Ausstellung kam zu einem Zeitpunkt als ich mich innerlich schon aus der SGI zurückgezogen hatte und als ich diese Ankündigung damals hörte sagte ich mir „Stopp, also jetzt mal halblang hier“. Schlussendlich hat mich die SGI jedoch zum Buddhismus geführt ich hingegen habe mich aus diesem engen Korsett der Sichtweisen der SGI befreit. Dieser Prozess war mit sehr viel Wut, Trauer und Unsicherheit verbunden, dennoch beginne gerade auch aus diesem Prozess positives für mich zu gewinnen – und eigentlich stehe ich vieler Hinsicht wieder ganz am Anfang. Immerhin war ich über 20 Jahre in der SGI.
    Das war für mich auch der Hauptantrieb gerade auch die Geschichte des Nichiren-Buddhismus zu erkunden und musste feststellen, dass die Teils negative Reputation oft in Sichtweisen von Schulen der Fuji-Linie ihren Ursprung hat.


    Mein Vater sagte einmal (nachdem er erfuhr, dass ich eben nicht mehr in der SGI bin – er ist kein Buddhist) – wenn du ein Haus betrachtest so wäre es falsch es nur von Innen zu tun, du musst auch hinaus gehen und es von außen betrachten. Um bei diesem Bild zu bleiben kann man sagen, dass nun wo ich vor dem Haus stehe ich feststellen muss, dass die schöne Aussicht die ich aus dem Haus hatte in Wirklichkeit Leinwände warn die vor die Fenster platziert wurden. Das irritiert etwas und man regt sich fürchterlich drüber auf, dass man auf Leinwände gestarrt hat. So die Wut darüber hat sich nun so langsam gesetzt, aht ihren Raum und ihre Zeit gehabt und nun beginne ich eben die Aussichten zu erkunden, die mir zuvor verborgen blieben. Es sind nun viele neue Eindrücke. Ich hoffe du kannst verstehen was ich hier sagen möchte. Es ist alles noch in Bewegung.
    Du kannst mir gerne antworten vielleicht auch in dem Thread „ein schmutziges infiziertes Stofftuch“. Gerade was Historisches angeht stehe ich diesem Thread „Nichiren-Schulen“ für Fragen/Diskussionen offen gegenüber.
    Dem Initiator dieser Diskussion möchte ich übrigens danken, da diese Diskussuion vor allem auch eine Plattform bietet den Nichiren-Buddhismus jenseits der SGI diskutieren zu können.


    Gassho
    Namu Myoho Renke Kyo
    Catflap

    Ryonin:


    Des weiteren gibt es viele verschiedene Nichiren-Schulen. Wär schön, wenn Leute, die darüber mehr wissen, ein wenig die Unterschiede aufdröseln können.


    Hallo


    Nur ganz kurz das Thema der Unterschiede. Im grossen und ganzen gibt es an traditionellen Nichiren-Schulen die Nichiren-Shu (Nichiren Schule) und Nichiren-Shoshu (Wahre Nichiren Schule). Die Trennung geht auf eine Auseinandersetzung unter den sechs älteren Schülern Nichirens zurück. Dies waren Niko, Nikko, Nichhiro, Nichiji, Nitcho und Nissho. Nikko warf den anderen 5 vor sich zu wenig vom Tendai Buddhismus abzugrenzen und verlies den von Nichiren selbst gegründeten Kuon-Ji Tempel. Die heutige Nichiren Shoshu wird als Fuji-Linie bezeichnet da es sich nur um die Tempel handelt, die den Taiseki-Ji Tempel als ihren Haupttemple ansehen und Nikko als Nacjfolger Nichirens ansehen.
    Die Nichiren-Shu vereinigt sozusagen alle Linien die auf die restlichen 5 bzw 4 Schüler zurückgehen. Ich sage 4, da auf Nichiji kein Linie im Nichiren Buddhismus zurückzuführen ist. Es gibt aber auch einige Nikko Temple die heute Teil der Nichiren Shu sind. Somit kann man sagen, dass die Nichiren Shu sich auf alle sechs Schüler beziehn kann - je nmch Tempel.
    Eine Vorrednerin sprach Dokumente an die die NAchfolge Nikkos als Nachfolger Nichirens bezuegen sollen sowie den Dai Gohonzon. Tatsächlich zweifeln ander Nichiren-Schulen diese Dokumente an, zumal sie erst im 15.Jahrhundert "entdeckt" wurden. Wissenschaftliche Untersuchungen hierzu gibt es nicht. Das war nur mal eine gaaaanz grobe Einteilung, was die traditionellen Schulen angeht.


    Gassho
    Catflap08

    Hallo an Alle,


    Nun also ein Thema zu dem auch ich etwas beisteuern kann, da ich selber Jahre lang in der SGI Mitglied war. Ich bin nach wie vor Nichiren Buddhist und bin dabei mich einer anderen Nichiren-Schule (Nicht die Nichiren-Shoshu) anzuschließen lasse mir für diesen Prozess jedoch Zeit.


    Mit dem Zahlenmaterial zur Anhängerschaft wäre ich jedoch sehr sehr vorsichtig. Sowohl die Soka Gakkai als auch die Nichiren Shoshu scheinen nur „Zugänge“ und keine „Abgänge“ zu verbuchen. Gerade in den letzen Jahren haben einige die SGI oder auch Nichiren Shoshu verlassen (auffällig auch viele langjährige „Mitglieder“ in den USA). Mitgliederzahlen werden durch die Verleihung des sog. Gohonzons ermittelt, wenn sich diese Menschen jedoch von der SGI oder Nichiren Shohsu abkehren werden sie zumindest so lange als Mitglieder geführt solange sie den Gohonzon nicht zurückgeben. Unter den Unabhängigen gibt es also viele, die in der jeweiligen Organisation als Mitglieder geführt werden obschon sie es faktisch schon lange nicht mehr sind. Andererseits gibt es einige, die zwar als Mitglieder geführt werden jedoch unabhängig praktizieren, sich einer anderen Nichiren-Schule angeschlossen haben oder ganz aufgehört haben zu praktizieren. Einigen anderen Nichiren-Schulen ist es zudem nicht so wichtig mit derlei Zahlenmaterial um sich zu werfen.
    (Rein juristisch sind zumindest die deutschen Mitglieder nicht Mitglieder der SGI-D e.V. sondern lediglich Anhänger - ist aber sehr spitzfindig ich weiß).


    Ein Grund warum ich die SGI verließen war einerseits die unsäglich schäbige Art in der die Auseinandersetzung zwischen SGI und Nichiren Shoshu geführt wurde (Die Nichiren Shoshu hat 1991 bzw 1997 die SGI als Laienoganisation ausgeschlossen), anderseits der in meinen Augen überzogene Personenkult um Herrn Ikeda in der SGI. Ich für meinen Teil sehe da keinen großen Unterscheid zur Nichiren Shoshu, nur ist es dort ein Hohepriester. Vielleicht ist solch ein Personenkult auch symptomatisch für Nichiren-Schulen die aus der Fuji-Linie stammen – ich weiß es nicht.
    Ausschlaggebend für mich war jedoch die Verehrung Nichirens als einen Buddha sowohl in der SGI als auch in der Nichiren Shoshu, für diese kann ich in den Schriften Nichirens keinerlei Beleg finden. Zudem sprechen beide von anderen buddhistischen Schulen als auch anderen Nichiren-Schulen in auffallend abfälliger Weise. Hauptgrund hierfür ist die quasi wortwörtliche ins hier und jetzt ausgeführte Anwendung der „Risssho Ankoku Ron“, einer der Hauptschriften Nichirens. Andere Nichiren-Schulen nehmen in der Interpretation dieser Schrift ins Heute eine differenziertere Position ein.


    Vor einigen Monaten tauchte hier ja auch in Forum ein Leitfaden der DBU zu heilsamen und unheilsamen Strukturen auf. Obgleich nicht wertend sondern einen Fragenkatalog anbietend konnte ich nicht umhin und in vielen Punkten an die SGI denken. Die Wortwahl die die SGI und Nichiren Shoshu im gegenseitigen Umgang miteinander nutzten und nutzen kann ich für meinen Teil nur als paranoid bezeichnen. Oft war von Feinden des Lotos Sutra die Rede etc. Aus den USA weiss ich, dass man dieses Vokabular nun auch für all jene nutzt die innerhalb der SGI Kritik am Führungsstil innerhalb der SGI oder auch am Umgang mit der Nichiren Shoshu üben. Es scheint jedoch, dass die Nichiren Shoshu ihrerseits sich kaum noch zum Thema SGI äußert, was ich auch nachvollziehen kann.


    Aus meiner aktiven SGI-Zeit weiß ich, dass das Buch Yukio Matsudos bei manchen in der SGI auf Kritik stieß.
    Auffallend ist jedoch, dass dieses Buch selbst bei anderen Nichiren-Buddhisten wiederum positiv bewertet wird. Ich weiß, dass Herr Matsudo zumindest Mitglied der SGI war, ob er es noch ist entzieht sich meiner Kenntnis. Ich werde mir das Buch jedoch auf jeden Fall besorgen – ist eben auch nicht gerade günstig. Die Kritik am Buch durch einige in der SGI erkläre ich mir durch die sehr einseitige Lehr- und Informationspolitik in der SGI. Objektive, akademische Ansichten zu Nichiren werden in der SGI abfällig bewertet solange sie nicht die eigene Position stützen oder deren Erscheinen nicht durch die SGI gefördert wurde. Beispiel hierfür die Autoren Burton Watson oder Max Deeg . Die Lehrmeinung der SGI wird zentral gesteuert was der internationale Vergleich beweist.
    Augenfällig wird dies wenn man die Gosho bzw. Goibun der SGI /Nichiren Shoshu mit denen der Nichiren Shu vergleicht - Letztere mache in ihren Ausgaben (englischsprachig – University of Hawai’i Press) sogar Hinweise wo der Originaltext sich befindet, was davon Fragmente sind etc.. Zudem pflegt die Nichiren Shu Kontakt zu anderen buddhistischen und nichtbuddhistischen Glaubensrichtungen.
    Ergo man muss sich zumindest alle Vertreter der Hauptrichtungen im Nichiren-Buddhismus ansehen um sich ein Bild machen zu können und sich nicht nur von den sog. Mitgliederzahlen beeindrucken lassen. Wobei natürlich unstrittig ist, dass die SGI die finanz- und mitgliedsstärkste Gruppierung ist.


    Wegen der politischen Verdienste Herrn Ikedas wäre auch Vorsicht geboten, beiteits in den 50er Jahren (!!) fanden hier die unter Premier Ishibashi Annäherungen statt. Ich würde es eher so formulieren, Herr Ikeda sprang auf einen fahrenden Zug auf und platzierte sich recht weit vorne – ins Rollen gebracht hat er ihn aber ganz sicherlich nicht.


    Zum Lesen empfehlenswert sind die die Bücher bzw. Artikel von Jacqueline I. Stone, deren Artikel im „Japanese Journal of Religious Studies“ auch online nachlesbar sind. Von großen Wert war für mich auch das Buch „Fire in the Lotos“ von Montgomery, da es nicht mehr verlegt wird kann es wohl nur noch durch Bibliotheken bezogen werden. Es ist jedoch eine der wenigen Publikationen die, auf recht neutrale und leicht verständliche Weise, einen Einblick in die geschichtlichen Ereignisse und Zusammenhänge innerhalb des Nichiren-Buddhismus gewährt ohne dabei wertend zu wirken.


    Gassho
    Catflap08