auch, wenn ich diesen alten Thread zu guter Letzt nur noch allein bevölkere, es gibt immernoch etwas dazu zu sagen. Vielleicht interessiert es ja "spätere Generationen":
Ich hab jetzt eine lange Pause gemacht mit dem Dämonenfüttern, weil ich etwas enttäsucht war, dass mein Ischias davon nicht weggeht. Aber ich glaube, ich fange einfach mal mit weniger hohen Erwartungen wieder damit an.
Wenn man etwas als "Dämonen" bezeichnet, liegt darin eigentlich auch schon eine dermaßen starke Wertung, dass man dann da nicht mehr offen bleibt. Auch nenne ich für mich den sogenannten "Verbündeten" lieber "Helfer" - weil nach meinem Empfinden ein Verbündeter nur in einer Art Krieg vonnöten ist. Das ist aber alles eine nicht hilfreiche Denkweise, man kann so an das Wesen dieser Praxis nicht herankommen. Denn es geht ja gerade darum, seinen vermeintlichen Gegner nicht mehr als solchen zu begreifen, sondern ihn anzunehmen. In diese Denke komme ich schwer rein, wenn ich von "Dämonen und Verbündeten" spreche.
Denn dieser Ischias-"Dämon" ist eher ein sehr wichtiger Lehrer für mich: ich kann nun echtes Mitgefühl empfinden, wenn mir jemand sagt "Ich habe chronische Schmerzen". Vorher war so eine Aussage für mich jenseits meiner Vorstellungskraft. Ein blödes Gefühl, wenn man jemanden trösten will: "Tja (du armes Würstchen), sowas hab ich noch nie gehabt, tut mir ja sehr leid für dich..."
Indem ich selber Wege aus dieser Krankheit suche, kann ich, wenn ich sie denn gefunden habe, auch Anderen viel besser weiterhelfen. Unvorstellbar viele Leute begegnen mir jetzt, die auch unter kaputten Bandscheiben und Ischiasschmerzen leiden. Wie schön wäre es, denen irgendeine Art von Perspektive geben zu können.
Wenn ich also meinen Ischiasdämonen lediglich als etwas betrachte, das gefälligst verschwinden soll, verschließe ich mich dieser Sache immernoch so weit, dass ich nichts daraus lernen kann. Es gilt, diesem Phänomen offen zu begegnen.