Beiträge von KDR im Thema „Tsültrim Allione: Den Dämonen Nahrung geben: Die tibetisch-buddhistische Technik der Konfliktlösung“

    Milan:

    Ich habe das Buch gelesen und die beschriebene Technik seit ca. 4 Wochen angewendet.
    Für mich ist dies eine der wirkungsvollsten Methoden die ich bisher probiert habe, ich konnte damit Ängste und Konflikte auflösen, deren Ursache ich erst in der Beschäftigung mit dem Buch erkennen konnte.
    Dabei ist es für mich unerheblich, ob die Methode eine rein buddhistische Lehre verkörpert, einzig ausschlaggebend ist die Wirkung.
    Liebe Grüße
    Milan


    Jep... das ist die richtige Einstellung. Wenn die Wirkung so ist, wie du sie beschrieben hast, kann die Dämonenfütterung gar nicht "unbuddhistisch" sein - ganz im Gegensatz zu den hier gegen sie vorgebrachten Bedenken.


    Schöne Grüße
    KDR

    Helmut9:

    Ein Gläubiger kann nichts anderes als hinter seinem Geld herzuhetzen anstatt einfach zu warten bis es ankommt. :)
    Ein Gläubiger verteidig immer seinen Glauben, weil er Glaubt ihn zu besitzen.


    Erklär mir das doch nochmal. Offenbar bin ich gemeint. Wieso soll ich, ganz offensichtlich im negativen Sinne, "gläubig" sein und hinter "meinem Geld herhetzen"?


    Schöne Grüße
    KDR

    Aiko:

    Ich denke, das ist alles ein Luftschloss - da Dämonen eine Projektion eines Nicht-Selbst sind, sind sie ebenso, wie Mara nicht-existent, also die selbe Illusion, weil sie ja aus der einen Illusion kommen. Es gibt kein Ego, keine Dämonen und daher ist es sinnlos diese zu füttern.


    Es gibt absolut keine Dämonen, keinen Mara und keine Fütterung, ebensosehr wie es diese relativ gibt. Vermischt man diese beiden Ebenen, kommt nur Nihilismus raus.


    Aiko:
    KDR:

    Du meine Güte, so viele Beiträge von Leuten, die maximal den Klappentext des Buches gelesen haben.


    Woraus schließt du das?


    Daraus, dass du sagtest, nur den Klappentext gelesen zu haben. Bei den anderen Kritikern hatte ich nicht den Eindruck, dass sie das Buch schon mal von innen gesehen haben.


    Aiko:

    Das soll jetzt ein Qualitätsmerkmal sein? Mich interessiert nicht wer wen anerkannt hat, sondern was da einer schreibt und veröffentlicht. Und da kann ich nichts Buddhistisches erkennen. Es steht aber da was von buddhistischen Techniken. Dass es im tibetischen Buddhismus auch eine Integration des schamanischen Praktiken gegeben hat, ist ja nichts neues und auch nicht überraschend. Man muss diese Tradition aber nicht weiter tradieren.


    Netter Versuch - einfach als "Schamanismus" bezeichnen, fertig. Schon kann man eine Praxistradition als unbuddhistisch bezeichnen.


    Zum "tibetischen Schamanismus":

    Per Kvaerne:

    Offenbar war dieser [Bön-]Kult außerordentlich verwickelt, [...] es sei jedoch festgehalten, dass sich nirgends Anzeichen für Bestandteile finden lassen, die man als "schamanistisch" bezeichnen könnte. Es gibt keinerlei Hinweise auf eine irgendwie geartete Ekstase; ganz im Gegenteil war der Kult vom Ritual beherrscht, das bin in kleinste Einzelheiten hinein genau festgelegt war, und seine Wirksamkeit beruhte auf der richtigen Durchführung jedes einzelnen Teiles.


    (Quelle: Kvaerne, Per: Aufstieg und Untergang einer klösterlichen Tradition, in: Berchert, Heinz; Gombrich, Richard (Hrsg.): Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart, München 2000, S. 329.)


    Aiko:
    KDR:

    Man muss also kein Buddhist sein (und braucht keine Vajrayana-Übertragungen), um das zu praktizieren; es ist vielmehr eine der fruchtbaren Verbindungen von buddhistischen Meditationspraktiken mit westlicher Psychologie.

    Das stimmt nun nicht - weder was die westliche Psychologie anbetrifft,


    Und du wirfst mir vor, "kein einziges Argument" zu bringen, sondern "eine Unterstellung auf die andere" zu häufen?


    Aiko:

    und auch was die buddhistischen Praktiken anbetrifft, da zimmert sie sich was eigenes zurecht.


    Oben bereits widerlegte Falschbehauptung.


    Aiko:

    Den Dharma kann man überhaupt nicht zusammen fassen.


    Echt nicht? Der Buddha hat es schon in seiner ersten Lehrrede geschafft.


    Aiko:

    Ich habe ein schlechtes Buch zurück gehen lassen, mehr nicht.


    Und als Grundlage dieser Beurteilung hast du die epische Heldentat vollbracht, den Klappentext eingehendst zu studieren?


    Aiko:

    Da kann aber Ji sich glücklich schätzen - vgl. DN 1


    Konkreter, bitte.


    Aiko:

    Mir reicht es nun aber auch. Du bringst kein einziges Argument, sondern häufst eine Unterstellung auf die andere.


    Komm, die vopn mir kritisierten Aussagen sprechen doch für sich. Helmuts Projektionen ohne realen Gegenstand im Vajrayana, die unglaublichen Behauptungen eines Herrn Lueginsland und die, ähem, in Blogform geronnene Mahapanditaschaft dieses SoGen - ist all das der Kommentierung würdig?


    Helmut9:

    Auch Buddha war Dir weder spirituell unterlegen noch überlegen und hätte dich wohl erstaunt angesehen wenn Du ihm sowas gesagt hättest. :)


    Der Buddha war mir spirituell nicht überlegen? :lol:


    Schöne Grüße
    KDR


    PS.: Nach Reinhard Mey:


    Jenseits der Schriften
    Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein
    Alle Ängste, alle Sorgen
    Sagt man
    Blieben im Diesseits verborgen
    Und dann
    Würde was uns groß und wichtig erscheint
    Plötzlich nichtig und klein

    Hallo Ji'un Ken,


    du gehörst zu den Ausnahmen. ;) Mir ist immer wieder, nicht nur hier im Forum, aufgefallen, dass viele Angehörige der Zen-Schulen immer wieder über die tibetische Tradition herziehen, ohne auch nur annährend genügend über sie zu wissen, um sie zu beurteilen. Vielleicht war mein Beitrag ein wenig zu harsch; wenn ich jemanden verletzt haben sollte, tut es mir leid. An der Sache ändert es aber nichts. Wenn man sich zum Beispiel das hier ansieht:


    Zitat

    Bei meinen Nachforschungen kam immer wieder das
    Problem auf, daß tibetische Interpretationen als buddhistisch
    angeboten werden, der Text wird also oft
    mit Karma und Reinkarnation erläutert und gehört
    dann aber in den religiös-esoterischen Bereich und
    nicht zum Zen-Buddhismus.


    (Quelle: http://www.haus-lueginsland.de…vier_edlen_wahrheiten.pdf)


    Oder auch die Behauptungen eines gewissen SoGen, in der tibetischen Tradition würde Reinkarnation gelehrt, also ganz im Sinne von Seelenwanderung, mit allem was dazu gehört.


    Schöne Grüße
    KDR

    Du meine Güte, so viele Beiträge von Leuten, die maximal den Klappentext des Buches gelesen haben. Bei "Den Dämonen Nahrung geben" geht es nicht um das klassische Chöd, sondern um eine nicht spezifisch buddhistische Praxis, die Tsültrim Allione (anerkannte Emanation von Machig Lapdrön) aus dem traditionellen Chöd abgeleitet hat. Man muss also kein Buddhist sein (und braucht keine Vajrayana-Übertragungen), um das zu praktizieren; es ist vielmehr eine der fruchtbaren Verbindungen von buddhistischen Meditationspraktiken mit westlicher Psychologie.


    Aiko:

    Ja - das Buch hat aber erhebliche Schwächen, denn es lässt sich genau auf den Klappentext zusammen fassen. Ich habe es daher nach dem ansehen, sofort wieder als unbrauchbar zurück geschickt.


    Du bist ja witzig. Den Dharma kann man auch als Ganzes auf die erste Lehrrede zusammenfassen - ist das ein Grund, den Tripitaka als unbrauchbar zurückzuschicken? :lol:


    R2D2:

    ich wollte nur zeigen, dass die Praxis des Chöd eben im tibetischen Buddhismus verwurzelt (eher im Bön, dann im Vajrayana übernommen) ist.


    Aus dem Bön? Aber es stammt doch von dem netten Herrn aus meiner Signatur?


    R2D2:

    Dass man jetzt also sagt: "Guck mal, das hat der Buddha Shakyamuni ja gar nicht gelehrt", ist gar kein Argument, denn die Tantras wurden ja hauptsächlich von Guru Rinpoche, also Padmasambhava (dem 2. Buddha) gelehrt.


    Das stimmt so nicht. Die Tantras sind Dharmakaya-Übertragungn an viele indische Mahasiddhas. Guru Rinpoche hat, soweit ich weiß, keine Tantras offenbart, außer denen, die als Termas versteckt wurden.



    Antitibetisches Sektierertum hat unter Zennies bekanntermaßen Dauerhochkonjunktur und ist, sagen wir, nicht zwangsläufig mit Wissen über das Verlachungsobjekt verbunden. Das zeigt sich hieran wieder mal besonders schön. Generell halte ich es (wenn auch mit Ausnahmen) für problematisch, wenn Zennies sich in die tückischen Gefilde der Theorie begeben, vor allem, wenn es um andere buddhistische Schulen geht. Angesichts der überwältigenden Kenntnis der Prinzipien des Vajrayana, die in diesem deinem Beitrag zum Ausdruck kommt, lieber Helmut, frage ich mich doch, wo du diese ganze Expertise hergenommen hast?


    Helmut9:

    Befrei Dich von der Illusion das spirituell jemand mehr haben könnte als Du.


    Illusion? Mir würde da spontan der Buddha einfallen...


    Schöne Grüße
    KDR