Chandan:
Du würdest ja auch kein Bio-Tofu bei einem Produzenten kaufen, der für die Rohdung der Anbauflächen Menschen vertrieben und getötet hat, auch wenn das Tofu an sich einwandfrei ist oder?
Was hat eine derartige Spkulation mit der Frage zu tun, ob man Fleisch ist zu dessen Gewinnung nachweislich getötet werden muss?
Chandan:
Zitat
Bei der Produktion von Eiern werden also die Hühner getötet, dass man an ihre Eier kommt?
Nein, bei der Zucht werden die männlichen Kücken aussortiert.
Na vielleicht gibt es ja welche, die die aussortierte nicht töten? Ansonsten streiche man halt Eier von der Speisekarte.
Aber als erster, einfachster Schritt wäre doch zu überlegen, ob man Fleisch isst zu dessen Gewinnung zweifelsfrei systematisch getötet wird. Hat man die richtige Entscheidung getroffen, kann man sich ja dann weiteren Fragestellung der Lebensführung zuwenden, sollte aber darauf achten, dass Buddhismus nicht zu einer bloßen Ernährunglehre verkommt.
Ich halte das schrittweise Vorgehen für angemessen und denke, dass mit dem Offensichlichsten anzufangen der Praxis dienlich ist bzw dass die Augen zu verschließen um eigenen Sinnesfreuden nachzugehen, die Praxis ganz grundsätzlich unterminiert, weil Geistestrübungen kultiviert, statt abgebaut werden.
Chandan:
Zitat
So so ... du hast schon ganz besondere Einsichten in Ursache und Wirkung, das muss man dir lassen.
Eigentlich nicht, würdest du denn Produkte von einem Betrieb kaufen, egal welche, wenn der ansonsten nicht zimperlich mit dem Leben von Tieren umgeht.
Die Frage ist, ob "nicht zimperlich mit dem Leben von Tieren umgehen" notwendigerweise der Gewinnung von bestimmten Lebensmitteln dient. Ist dies der Fall, wie es beim Töten von Tieren zu Fleischgewinnung der Fall ist, dann sind solche Produkte zu vermeiden. Ist dies nicht der Fall so ist es eine Frage ob man Kenntnis davon hat und wenn ja, dann würde ich die Produkte solcher Betriebe ebenso vermeiden.
Wovon ich und jeder andere aber ohne große Mühe Kenntnis haben ist, dass Fleisch systematisches Töten voraussetzt. Hiermit kann man deshalb ganz einfach beginnen!
Chandan:
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Du verwechselst moralistisches Selbst-Reinewaschen mit Erkennen von Ursache und Wirkung
Ich sehe Ursache und Wirkung nicht mit Scheuklappen.
Ich sehe, dass du mit unrealistischen Fiktionen von "entweder alles oder nichts" bzgl. Weltverbesserung zynisch das unterminierst, womit jeder einzelne beginnen kann.
Ich sehe in deiner Pseudoargumentation das gleiche Muster das jedesmal in Internetforen erscheint, wenn es um ethische Fragestellungen geht:
Immer tauchen Zyniker und ethische Nihilisten auf, deren einziges Ziel es ist mit generalisierenden Pseudoargumenten, die auf spekulativen Annahmen beruhen, Zweifel zu sähen an der Richtigkeit von bestimmten Verhaltensweisen.
Während sich ein Buddhist freuen sollte, wenn sich andere zu richtigem Handeln entschließen, selbst wenn er selbst noch nicht soweit ist, kann der Egozentriker eine solche Freude nicht empfinden, sondern muss die ethischen tugendhaften Anstrengungen anderer als "null und nichtig" und bedeutungslos zerreden. Mitfreude am Erfolg andere ist ihm fremd, weil er auch unfähig ist, seine Taten am Wohl anderer auszurichten.
Wenn du Buddhist bist, solltest du deine Art und Weise wirklich überdenken. Ich will nicht sagen, dass du Nihilist oder Egozentriker bist, aber dein hartnäckiges Dagegenreden lässt doch Zweifel an der Aufrichtigkeit erkennen, anderen Fortschritt in der Praxis zu wünschen. Es zeugt in meinen Augen davon, dass du selbst von Zweifeln, was denn "richtig" und was denn "falsch" ist, zerrissen bist. die Ursache dafür kann meiner Meinung nach nur sein, dass du zu sehr am "außen", an den Meinungen und Sichtweisen der Welt interessiert bist, statt in dich selbst zu blicken. Oder du hast einfach noch nicht den richtigen Weg gefunden und stolperst so ein bischen auf dem Terrain "Buddhismus" herum.
LG