Beiträge von BigR im Thema „Tiere töten“
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Helmut9:Shanti:
Hi Helmut,
ich geniesse mein Essen, ich koche es frisch, aber nachdem ich mal meinen hausgemachten italienischen Huehnereintopf verzehrt hatte mit Pancetta, hab ich doch dann an das Forum denken muessen. Ich weiss auch, dass man vegetarisch sehr schmackhaft essen kann, doch fallen mir nicht ganz soviele Rezepte ein, wie die mit "Fleisch" und vorallem Fisch. Gerade Krabben mag ich sehr gerne und da eine Krabbe nichts fluffiges und knuddeliges ist, faellt mir wahrscheinlich das sogar noch schwerer dort zu verzichten und das Leiden zu sehen. Daher habe ich in der Plauderecke mal einen Thread ueber "Buddhistische" Rezepte aufgemacht, vielleicht bekommen wir was schmackhaftes zusammen.
Alles Liebe,
Shanti
Du liebst das was Du isst! Du bereitest es mit Liebe und Zuneigung zu! Du lebst Dein Leben! Alles andere ist Spinnerrei. Hier ist das Leben in der Tat und wie ich sie tue!
Was ich hier schreibe ist wohl Tat doch hat sie keinerlei Wirkung wenn Du sie nicht in Tat verwandelst. Kein Wort hat je irgendetwas getan. Doch hat so manches Wort Irrsinnige Handlungen erzeugt doch nie ohne die Hand des Täters. Buddha hat viel gesagt und nun wird daraus ein Machtspiel um Rechthaberei.
Lass Dich nicht von deinen Gedanken verarschen, tu was nun zu tun ist.
()Genauso sehe ich das auch, Helmut!
Ich mag Fleisch und esse Fleisch und nicht weil man mir sagt, dass das schlechtes Karma verursacht höre ich auf Fleisch zu essen. Gleichzeitig achte ich sehr wohl das Leben der Tiere.
Ich arbeite bei einem Paketdienst und vor einiger Zeit habe ich mit meinem Chef 20 Minuten daran gearbeitet, dass ein kleines Flusskrebschen überleben konnte. Die Leute verschicken alles. *g*
Gestern habe ich einer Biene das Leben gerettet usw. Das mache ich weil es aus mir selbst rauskommt und nicht weil ich Angst vor schlechtem Karma habe.
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Ähm Dudjom,
ZitatBei der Produktion von Eiern werden also die Hühner getötet, dass man an ihre Eier kommt? So so ... du hast schon ganz besondere Einsichten in Ursache und Wirkung, das muss man dir lassen.
Ich wohne in der Eifel und was glaubst Du was Bauern hier mit Hühnern machen die keine Eier mehr legen können. Ich kann es Dir kurz und knapp erklären- Kopfrumdrehen und schon gibt’s ein Mittagessen.
Ich kenne viele Bauern für die sind Tiere nur Nutzvieh und wenn sie keinen nutzen mehr bringen dann ist ihr Schicksal besiegelt. *g* -
Dudjom:Dudjom:
Auch das ist eine beliebte Autosuggestion, welche Unwissenheit zementiert: "Da ich nicht alles sofort erreichen kann, wozu sollte ich mich mit kleineren Schritten abgeben?" Im gewöhnlichen Leben würde jeder eine derartige Denkweise als vollkommen absurd erkennen. nur wenn es um "ich" und "mein" geht, lässt eben dieses "ich" solche Überlegungen als "plausibel" erscheinen.LG
Ein geschicktes - und meiner Meinung nach notwendiges - Mittel ist hier Freude in den Weg zu bringen!
Die Ausübung des Weges selbst muss eine neue Art von Freude erzeugen, welche die Ödheit und unbefriedigenden Eigenschaften gewöhnlicher Sinnesfreuden direkt erfahrbar macht.Liebe Grüße
Korrekt und das können kleine Dinge sein und wenn es nur darum geht sich hier mit anderen auszutauschen und man erkennt, dass man nicht alleine ist mit dem was man denkt.
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Zitat
Was die Bedingungen angeht, die einem zur Verfügung stehen, so ist auch hier Genügsamkeit angezeigt. Bei genauerem Nachdenken wird man sogar im Gegenteil feststellen, dass es einem sehr gut geht diesbzgl. Wer hatte vor noch nicht vielen Jahren Internet und die möglichkeiten die dieses bietet? Und die Vielzahl von Büchern?
Das ist wahr und ich beschwere mich auch nicht denn ich weiß nicht ob ein Lehrer mir das hätte beibringen können was ich bislang meditativ erfahren habe und vor allem wie ich mich als Mensch entwickelt habe!
Aber ich war in der Tat seit 20 Jahren auf dem Buddhistischen Weg ohne das wirklich reflektiert zu haben. Deswegen ist das was ich gerade versuche mir an Wissen anzueignen eine sehr spannende Sache für mich denn vieles deckt sich mit dem wie ich eigentlich schon lange über dies oder jenes denke.
Ich habe beispielsweise die „großen“ oder Spektakulären Schritte zuerst gemacht und merkte, dass da irgendwas an meinem Grundgerüst nicht stimmt. Das tut es immer noch nicht und da sind noch viele schlechte Angewohnheiten und ich erfahre, dass diese kleinen Schritte genauso wichtig sind wie das andere. Daran arbeite ich im Moment. Aber das ist eine harte Arbeit...
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Zitat
Die sanfte Medizin ist ganz einfach die Übung von Mitgefühl in Meditation ... auch für sich, der man Opfer seiner eigene Unwissenheit ist. Die Meditation über Samsara, das Leid der Wesen, wie alles Tun und Streben nach Glück doch nur das Leid perpetuiert ... und immer wieder Mitgefühl. Ganz natürlich und ohne "heroische" Askese wird es dazu kommen, dass man den Fleischkonsum einstellt, vielleicht zunächst über schrittweise Reduktion, aber schließlich wird man ihn einstellen, ohne Qual und ohne "Selbstgeiselung" oder Selbstvorwürfe ... und man wird Freude empfinden darüber und diese Freude, dieser Erfolg wird wiederum die Praxis beflügeln, Meditation verbessern, Mitgefühl stärken, die Sensibilität für Samsara erhöhen, Einsichten fördern uswGenau so ist es mit jeder Sinnesfreude die man im laufe seines Lebens entwickelt hat. Man muss darauf hoffen, dass sie sich durch Erkenntnis und Einsicht relativiert oder auflöst. Da hilft das drohen mit schlechtem Karma kaum weiter und Zwänge schon gar nicht. Das gilt für mich jedenfalls so.
Für mich als Einsteiger in den Buddhismus oder besser beschrieben als jemand der keinen Lehrer hat oder eigentlich nichts hat außer dem Internet und meinen meditativen Erfahrungen die ich mir mühsam selbst beibringen musste ist das alles ganz schön schwere Kost.
An den armen Metzger möchte ich ja gar nicht denken. Ich bin daran schuld, dass er schlechtes Karma anhäuft weil er die Tiere schlachtet dessen Stücke ich auf meinem Teller genieße.
Wenn ich mir dann überlege welchen Sinnesgenüssen ich noch alles anhafte dann könnte ich eigentlich gleich zu dem Entschluss kommen, dass es keinen Zweck hat und ich besser schaue, dass ich so gut wie möglich normal weiterlebe. Wären da nicht meine intensiven und überzeugenden Erlebnisse die ich meditativ erfahren habe dann würde ich wahrscheinlich genauso denken.
Ja, Zwänge sind da garantiert der falsche Weg und vermutlich können viele von uns nur darauf hoffen, dass man irgendwann mit Einsichten und Erkenntnissen gesegnet wird, welche es einem dann automatisch ermöglichen dies und jenes hinter sich zu lassen. Daran gilt es zu arbeiten...
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Aggivessano:
Ja, das kenne ich auch aus anderen Sparten! Ich schaue dann ab und zu noch rein und schreibe wenn es sich lohnt.
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Aggivessano:
Überleg mal so: Du hast jetzt die einmalige Gelegenheit Tiere NICHT (aktiv) zu töten! Die Chance allen
Lebewesen achtsam gegenüber zu treten, ihnen nicht zu schaden, sie zu unterstützen bei ihrer Suche nach dem "Glück".
Die Möglichkeit den Zusammenhängen einmal wirklich auf den Grund zu gehen..Diese Chance (diese Bewusstwerdung) bekommst du nur überaus selten. Wer auf der Welt hat schon das Privileg sich über
solche Dinge wirklich tiefgreifend Gedanken zu machen?Jetzt ist sie da...
Das hört sich gut an. Trotzdem muss jeder für sich Schritt für Schritt daran arbeiten. Wir wissen alle, dass dies nicht einfach ist. Was uns bleibt ist gegenwärtig das beste aus uns rauszuholen und immer weiter zu fragen und zu forschen. Ich erlege mir dabei weder Zwänge noch Druck auf denn das wäre für mich völlig kontraproduktiv.
Ich setze darauf zu lernen. Aus diesem lernen entstehen Einsichten und daraus entsteht dann Fortschritt.
Lernen:
Dabei Aggi hast Du hier eine sehr angenehme Art und Weise behilflich zu sein und falls es da irgendwelche Zweifel gab so wurden sie längst widerlegt. Nein, das soll kein Versuch sein Dich umzustimmen, sondern eine Bestätigung dessen, dass das posten in Internetforen keinesfalls so sinnlos ist wie einige es immer behaupten.
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Kusala:BigR:
ich stehe solchen Kategorisierungen kritisch gegenüber und betrachte sie eher so als würde ich ein Horoskop in der Zeitung lesen.Gut wäre es die Lehrrede dazu zu lesen. Die Tabelle war nur eine Zusammenfassung der Majjhima Nikāya 135
Ich denke nicht, dass der Buddha etwas auf Horoskope gab.
Mit Metta
KusalaOk, ich hab das jetzt einmal durchgelesen aber werde es noch ein paar mal durchlesen um zu verstehen. Notfalls lasse ich das erst mal auf mich einwirken und offen. Man soll ja auf dem Weg prüfen und ich werde diese Lehrrede im Hinterkopf behalten... thx
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Dudjom:BigR:
Ich hatte schon als kleines Kind ein Problem wenn ich auch nur eine Mücke töten wollte. Da war ein schlechtes Gefühl. Es ist bis heute so geblieben und hat nichts mit dem Interesse am Buddhismus zu tun. Das kam aus mir heraus aber ich habe sie trotzdem getötet. Oder Spinnen die ich eigentlich sehr mag. Obwohl da auch Ängste im laufe des Lebens hochgestiegen.
Sehr schön, dass du das schreibst. Das zeigt doch, dass da etwas ist, das "intuitiv" unterscheiden kann zwischen "richtig" und "falsch" und dass dies aber noch nicht dazu führt, dass dann auch das "richtige" getan wird. Das genau rechtfertigt doch die buddhistische Übung!
Liebe Grüße
Sie vertieft es, ja! Sie zeigt, dass ich instinktiv als Kind das richtige empfinden hatte. Irgendwann wird einem das aber als schwäche ausgelegt und als absurd bis unnormal eingestuft und dann vergisst man das Gefühl und das oberflächliche Denken gewinnt die Oberhand.
Ich habe mir jetzt einen Fangköcher für Fliegen zurechtgelegt. Damit erwischt man sie viel besser und kann sie vor die Tür setzen. Aber was ich jetzt mal primär versuche ist das Gefühl welches die Fliegen auf der Haut hinterlassen ins leere laufen zu lassen. Das ist schwäche wenn man sich davon aus der Fassung bringen lässt. DAS erscheint mir nämlich die Ursache weshalb ich zum Fliegenmörder werde.
Man sieht man kann aus allem eine Übung machen.
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Kusala:
Moin Kusala,
ich stehe solchen Kategorisierungen kritisch gegenüber und betrachte sie eher so als würde ich ein Horoskop in der Zeitung lesen. Wenn ich daraus etwas positives gewinnen kann dann bitte aber das ganze kann auch missverstanden werden denn die Gründe weshalb Menschen heute in leid und Elend leben sind doch oft komplexer und ich glaube Karmalehre ist auch noch sehr viel komplexer als die Liste in der *pdf Datei.
Ich möchte niemandem sagen der in der Dritten Welt in Hungersnot lebt,dass dies die Auswirkung schlechten Karmas aus vergangenen Zeiten ist. Das würde ich mir wirklich nicht anmaßen. -
Zitat
Es geht um die Folgen für jeden einzelnen! Es geht um die Praxis. Authentische Praxis. Sinnesfreuden auf Kosten anderer kann nicht gut sein, wo doch bereits Sinnesfreuden per se schädlich sind.
Dem kann man nur uneingeschränkt zustimmen. Man erkennt welch hohen Ansprüche der Buddhismus an einen stellt und wenn man diesen Weg gehen will dann muss man immer an sich arbeiten. Das gefällt mir auch wenn ich noch sehr viel vor mir habe an dem ich arbeiten muss.
Oft erscheint es frustrierend und man glaubt, dass man das alles nie erreichen kann aber es liegt an uns es zu versuchen.
Ich hatte schon als kleines Kind ein Problem wenn ich auch nur eine Mücke töten wollte. Da war ein schlechtes Gefühl. Es ist bis heute so geblieben und hat nichts mit dem Interesse am Buddhismus zu tun. Das kam aus mir heraus aber ich habe sie trotzdem getötet. Oder Spinnen die ich eigentlich sehr mag. Obwohl da auch Ängste im laufe des Lebens hochgestiegen.
Ich werde nach anderen Wegen suchen sie zu beseitigen oder mich fragen ob es notwendig ist sie zu beseitigen. Nicht weil ich mich vor den Auswirkungen eines schlechten Karmas fürchte, sondern weil ich sinnloses töten verabscheue. Diese Tiere sind etwas wunderbares wenn man sie sich näher betrachtet und wir haben kein Recht sie sinnlos zu vernichten.
Wann es allerdings sinnvoll ist muss man selbst herausfinden und ich glaube schon, dass Kammerjäger manchmal nötig sind.
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Dudjom:BigR:
Du schreibst es wäre niemals gerechtfertigt zu töten. Ein ganz extremes Beispiel wäre, dass Dich ein Löwe anfällt und Du zwei Möglichkeiten hast. Entweder Du tötest den Löwen oder er Dich.
Was würde man aus Buddhistischer Sicht tun und wäre dann ein töten des Tiers nicht doch gerechtfertigt?
Verzeihung. Aber ich beteilige mich nicht an spekulativen Szenarien. Derartige Szenarien sind Produkt gewöhnlicher Überlegungen und es werden nur gewöhnliche Gedanken resultieren. Sie erzeugen unheilsame Gedanken und verstärken unwissende Gewohnheiten. Niemals ist es so dass es nur zwei Möglichkeiten gibt.
Praxis aber führt von Gewöhnlichen weg. Man praktiziert und hält die Regeln ein oder übt sich darin sie immer besser einzuhalten. Sind die Trübungen entfernt, weiß man in jeder Situation spontan was zu tun ist und was für alle Beteiligten das Beste ist. und man ist nicht mehr gebunden an "entweder ... oder ...".Liebe Grüße
Ok, auch verständlich! Nur manchmal möchte man eben einfach nur überlegen. Aber ich denke, dass ich verstehe was Du meinst.
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Noch etwas was mich beschäftigt:
Angenommen eine Fliege grabbelt auf meinem nackten Bein und ich empfinde dies als unangenehm. Nun gehe ich hin und töte diese Fliege deswegen.
Was passiert dann Karmaspezifisch?
Bin ich dann nicht schon genügend gestraft weil ich es nicht erdulden kann, dass die Fliege auf meinem Bein grabbelt? Und ist dieses Manko dann nicht der wahre Auslöser für weiteres negatives Karma? Also nicht die Tatsache, dass die Fliege tot ist.
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Danke, Dudjom
Das ganze ist einleuchtender für mich als ich geglaubt habe. Wenn ich es auch noch nicht so ganz verstehe.
Du schreibst es wäre niemals gerechtfertigt zu töten. Ein ganz extremes Beispiel wäre, dass Dich ein Löwe anfällt und Du zwei Möglichkeiten hast. Entweder Du tötest den Löwen oder er Dich.
Was würde man aus Buddhistischer Sicht tun und wäre dann ein töten des Tiers nicht doch gerechtfertigt?
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Zitat
Wenn man Fleisch ist? Ich denke schon, dass das karmische Auswirkungen hat Spaß beiseite.
*lol* Ja, böser Tippfehler. *g*
ZitatFleisch essen an sich, hat erstmal keinen Einfluss auf das Karma. Tiere zu töten oder für sich töten zu lassen, damit man sie nachher essen kann, ist nicht so der Hit.
Darunter fällt auch wenn ich zum Metzger gehe und mir ein saftiges Steak kaufe?
ZitatWie immer kommt es auf die Gesinnung an; ein Tier zu töten, weil es dich angreift ist was anderes als ein Tier aus Spaß zu töten.
Warum ist das so? Erzeugt die Tat an sich das schlechte Karma oder das was man dabei empfindet bzw. denkt?
Hey, so einfach kommst Du mir nicht davon. *lach* Das ganze scheint mir schon komplexer zu sein denn Karma ist komplex wie man mir gestern Abend im Chat berichtete.
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Hallo zusammen,
gestern Abend ging es im Chat um das Thema welche karmischen Auswirkungen das töten von Tieren im Buddhistischen Sinn hat.
Was bedeutet es zum Beispiel für sein Karma wenn man Fleisch ist oder wenn man Mücken und Spinnen die einen nerven tötet?
Ab wann ist es gerechtfertigt Tiere zu töten oder ist es nie gerechtfertigt?
Wie geht ihr persönlich damit um?