Lena:
Ich hatte weiter oben auf die "Armut der Sprache" verwiesen. Diesen Hinweis kann ich hier nur wiederholen:
Die Sprache ist aber nicht arm. Im Gegenteil sie ist ganz hervorragend reich und bringt vielerlei zustande.
Lena:
Insofern darf man den Wörtern nicht auf den Leim gehen und meinen, "Wahrheit" im konventionellen Sinne sei lediglich die Frage einer korrekten Absprache.
Nun "Konvention" ist aber nun mal Absprache und Übereinkunft. Die konventionelle Wahrheit ist eine Wahrheit der konventionell richtigen und konventionell interindividuell nachvollziehbaren Benennung.
Lena:
An der Erstellung eines verbindlichen (also überindividuellen) Zeichensystems für kognitive Inhalte sind bislang alle gescheitert (von Leibniz bis Russel).
Das liegt daran, dass es nicht nur eine Konvention gibt, sondern sehr viele. "Konventionelle Wahrheit" ist tatsächlich ein Klassenbegriff. Und innerhalb einer Konvention gibt es je nach Kontext auch verschiedene Benennungen für ein und das selbe Wahrnehmungskorrelat. Was allerdings über alle Konventionen hinweg das gleiche ist, ist das jeweils direkt Wahrnehmbare, also das Wahrnehmungskorrelat der zwischen den Konventionen divergierenden konventionellen Benennungen.
LG