Im Anguttera gubt es übrigens eine Lehrrede
in der der Buddha aufzeigt was rechte Sammlung
bzw. rechte Entfaltung der Geistessammlung ist.
Dort heißt es:
Vier Entfaltungen der Geistessammlung (samādhi-bhāvanā) gibt es, ihr Mönche.
Welche vier?
Es gibt, ihr Mönche, eine Entfaltung der Sammlung, die, geübt und beharrlich gepflegt,
1. zu gegenwärtigem Wohlsein führt.
2. zur Erlangung des Erkenntnisblickes führt.
3. zur Achtsamkeit und Wissensklarheit führt.
4. zur Versiegung der Triebe führt.
Welche Entfaltung der Sammlung aber, ihr Mönche, führt,
geübt und beharrlich gepflegt, zu gegenwärtigem Wohlsein?
Da gewinnt der Mönch, ganz abgeschieden von den Sinnen-dingen,
abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen
und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von
Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung und verweilt in ihr. -
Nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen gewinnt er den inneren
Frieden, die Einheit des Gemütes, die von Gedankenfassen und Überlegen
freie, in der Sammlung geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte
zweite Vertiefung und verweilt in ihr. -
Nach Loslösung von der Verzückung weilt er gleichmütig, achtsam, klar
bewusst, und ein Glücksgefühl empfindet er in seinem Inneren, von dem
die Edlen künden: 'Der Gleichmütige, Achtsame weilt beglückt'; so
gewinnt er die dritte Vertiefung und weilt in ihr. -
Nach dem Schwinden von Wohlgefühl und Schmerz und dem schon früheren
Erlöschen von Frohsinn und Trübsinn, gewinnt er die leidlos-freudlose,
in der völligen Reinheit von Gleichmut und Achtsamkeit bestehende vierte
Vertiefung und weilt in ihr.
Dies gilt als jene Entfaltung der Sammlung, die, geübt und beharrlich
gepflegt, zu gegenwärtigem Wohlsein führt. (also nicht unbedingt "überweltlich")
Welche Entfaltung der Sammlung (samādhi-bhāvanā) aber, ihr Mönche, führt, geübt
und beharrlich gepflegt, zur Erlangung des Erkenntnisblickes?
(ñānadassana bezeichnet hier das 'himmlische Auge',
die vierte höhere Geistesfähigkeit' (abbiññā))
Da richtet der Mönch seine Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung des
Lichtes (āloka saññā), heftet seinen Geist auf die Wahrnehmung des Tages;
wie bei Tage, so des Nachts, und wie des Nachts, so bei Tage.
So entfaltet er mit wachem, ungetrübtem Geiste einen von Helligkeit
erfüllten Bewusstseinszustand (sappabhāsam cittam; K: durch die
Leuchtkraft der mit dem 'himmlischen Auge' verbundenen Erkenntnis).
Dies gilt als jene Entfaltung der Sammlung, die, geübt und beharrlich gepflegt,
zur Erlangung des Erkenntnisblickes führt.
Welche Entfaltung der Sammlung aber, ihr Mönche, führt, geübt und beharrlich gepflegt, zur Achtsamkeit und Wissensklarheit? (Vgl. das Satipatthāna-Sutta, M. 10)
Da steigen dem Mönche die Gefühle bewusst auf, bewusst bestehen sie und
bewusst lösen sie sich auf .
Bewusst steigen ihm die Wahrnehmungen auf, bewusst bestehen sie und bewusst
lösen sie sich auf.
Bewusst steigen ihm die Gedanken auf, bewusst bestehen sie und bewusst lösen
sie sich auf (auch in M. 123).
Dies gilt als jene Entfaltung der Sammlung, die, geübt und beharrlich gepflegt,
zu Achtsamkeit und Wissensklarheit führt.
Welche Entfaltung der Sammlung aber, ihr Mönche, führt, geübt und beharrlich
gepflegt, zur Versiegung der Triebe?
Da verweilt der Mönch in der Betrachtung des Entstehens und Vergehens
bei den fünf Gruppen des Anhaftens:
'So ist die Körperlichkeit, so die Entstehung der Körperlichkeit,
so das Vergehen der Körperlichkeit;
so ist das Gefühl, so die Entstehung des Gefühls, so das Vergehen des Gefühls;
so ist die Wahrnehmung, so die Entstehung der Wahrnehmung,
so das Vergehen der Wahrnehmung;
so sind die Gestaltungen, so die Entstehung der Gestaltungen,
so das Vergehen der Gestaltungen;
so ist das Bewusstsein, so die Entstehung des Bewusstseins, so das Vergehen
des Bewusstseins (siehe Satipatthāna-Sutta, M. 10).'
Dies gilt als jene Entfaltung der Sammlung, die, geübt und beharrlich gepflegt,
zur Versiegung der Triebe führt. (überweltlich)
Diese vier Entfaltungen der Geistessammlung gibt es, ihr Mönche.