Beiträge von Silberstreif im Thema „Der achtsame Haushälter“

    Hallo zusammen!
    Herzlichen Dank für Eure Antworten.
    Was Siddharta angeht, denke ich, dass er durch seine karmische Bedingtheit diesen Weg gehen musste, eine Art innere Kraft, die in dazu beflügelte, die kausale Kette zu zersprengen und somit den Kreislauf zu beenden.
    Auch in uns ist ja diese Kraft wirksam, sonst würden wir vielleicht in einem dunklen Zeitalter geboren worden sein und wüssten nichts von Buddha und seiner Lehre.
    Mir scheint, dass viele Menschen neben uns in dieser Dunkelheit leben. Sind vielleicht damit die „drei Welten“ gemeint? Wenn man ihnen versucht die einfachen Teile der Lehre zu erklären, wie Wut,Gier, Neid, Eifersucht, Stolz usw., so glaubt man in die Augen einer lieben Kuh zu schauen; denn das Leben ist ewiger Kampf und man muß sich durchsetzen, um im Leben was zu erreichen. Aber das bringt nur Frust, trotzdem, wie Getriebene ziehen sie ihre Bahn und ergötzen sich an Lächerlichkeiten.
    Auch ich muß mich täglich durchsetzen, aber nur gegen mein Ego, besser, gegen meine negativen Emotionen. Und dieser Erfolg daraus erflüllt mich mit Zufriedenheit. Doch Mara hat viele Büttel, die mit Verlockungen,Illusionen oder Leiden einen stehts umringen.
    Als Haushälter muß man da sehr, sehr achtsam sein. Bisher konnte ich viele Leidenschaften und Begierden, besonder Unbeherrschtheit, wie Wut und Übelwollen bekämpfen. Ich trage z.B. jede Spinne, die sich zeigt, aus dem Haus. Na ja, das sind eben so Kleinigkeiten die man selbst gar nicht mehr wahrnimmt, erst wenn andere mit Unverständnis einen belächeln.
    Für mich ist es ein großes Glück, zum Dharma gefunden zu haben.
    Und dieses Glück kam zu mir, als ich glaubte, das alles zu Ende ist (Krankheit). Das einzige was mir damals Kraft gab, war die Hoffnung.
    Auch wenn ein Buddhist nicht hoffen soll, so sage ich, es ist wie mit dem Floß, wenn wir sie nicht mehr brauchen, lassen wir sie davon treiben.
    Dann kommt die Gewissheit.


    Alles Gute
    und nochmals Danke für die Antworten


    _()_ Udo _()_

    Hallo
    eine Frage


    Wir werden, durch die karmische Bedingtheit, in ein Daseinsbereich geboren, dem wir uns nicht entziehen können, dem wir sozusagen ausgeliefert sind. Jeglichem Wesen dem wir begegnen, jegliches Phänomen und jeglicher Situation der wir gegenüberstehen, sind doch dann letztlich ein Prüfstein, eine Prüfung für die Entwicklung und die Vervollkommnung unseres Geistes auf dem Weg zur Erleuchtung. Nun könnte man ja "einfach" Mönch werden, die besten Lehrer haben und diesen ganzen weltlichen Widrigkeiten im großen und ganzen entgehen. Jedoch wenn man zum Beispiel eine Familie hat ist das fragwürdig, da man dieser großen Schaden zufügen würde, was wohl gegen den Dharma verstoßen würde.
    Sind nicht die, die in dieser Welt, voller Gier, Hass und Verblendung, versuchen den Dharma zu leben und unter Berücksichtigung des Achtfachen Edlen Pfades ihren Angehörigen Gutes zu tun, nicht auch bewundernswert und vielleicht sogar noch mutiger? Schließlich haben diese ja noch eine riesige Last mehr auf den Schultern, wie ein Mönch, der voll und ganz sich der Lehre widmen kann.
    Kann ein achtsamer Haushälter ein Bodhisattva werden?


    _()_ Udo _()_