Beiträge von Bishafu_2 im Thema „Ab wann darf man sich "Buddhist" nennen?“


    Hmm, und was ist das?:

    nibbuti:


    Wenn man tief in sich erkennt, dass es keinen anderen Lehrer als den Buddha, keine andere Lehre als das Dhamma, und keine andere Gemeinschaft als die Sangha braucht, und dass töten, stehlen, lügen, fremdgehen und saufen nichts für einen sind.

    mirco:

    [quote"Bishafu_2]Dennoch habe ich die Vier Edlen Wahrheiten für mich als oberste Wahrheit erkannt und lasse mir gerade desswegen von verschiedenen Lehrern und Methoden meine persönlichen Grenzen immer wieder vor Auge führen.


    Verstehe ich nicht. Wie zeigen Dir verschiedene Lehrer und Methoden Deine Grenzen? Oder meinst Du, das Du die Begrenztheit der andern Lehrer und Methoden erlebst?



    Alles Gute
    :) _()_[/quote]
    Es geht um meine persönliche Begrenztheit. Wo handele ich nicht im Einklang mit der Realität. Es geht mir um eine ganz persönliche Anwendung der Lehre.
    Gruß
    Bishafu

    Na, grundsätzlich habe ich kein Problem damit dem Buddha zu widersprechen. Auch ich halte die Vorstellung eines beständigen Selbst für eine Illusion.
    Dies ist jedoch nicht die einzige Wahrheit die es zu erkunden gilt.
    Gleichzeitig befreit der Buddha (oder gar der Buddhismus) die Menschen nicht von dieser Illusion eines beständigen Selbst, sondern man muß dies schon selbst in seinem Leben tun.
    Das wäre ja auch zu einfach ;) .
    Gruß
    Bishafu


    nibbuti:


    Das halte ich für eine etwas begrenzte Sichtweise, lieber Bishafu. ;)


    Der Mensch oder die Welt hat sich in den letzten 2500 Jahren kaum grundlegend verändert. Wir haben es mit denselben Naturgesetzen zu tun, atmen dieselbe Luft. Dukkha ist immernoch vorhanden (schalt mal Nachrichten ein) und Nirvana ist unbegrenzt.


    Da stimme ich durchaus zu, dennoch war der Buddha begrenzt durch seine Zeit und die Vorstellungen die dort speziell herschten. Er konnte und mußte Rücksicht auf die Regeln und Vorstellungen der Zeit nehmen. Auch der Buddha konnte nicht tun und lassen was er wollte, ohne das Wohlwollen der Gesellschaft zu gefärden. Warum hat der Buddha denn wohl Frauen erst recht spät in seine Sangha aufgenommen?


    nibbuti:

    In den Vier Edlen Wahrheiten haben alle möglichen Zustände und Lehren einen Platz, wie kleine Tierspuren in der Elefantenspur.
    [/img]


    Diese Aussage klingt schon ein wenig hochmütig und sie ist falsch! Die Essenz ist tiefe uneingeschränkte Wahrheit, aber das kann man von vielen "Religionen" und von vielen schamanischen Systemen sagen. Wesentlicher Punkt ist doch was am Ende beim "Anwender" herauskommt. Gerade da ist der Buddhismus doch seit einigen Jahrhunderten nicht besonders erfolgreich. Warum wohl ist im Osten der Buddhismus zu einer bloßen Form verkommen? Viele Menschen können dort wunderbar das Vokabular des Buddhismus verwenden, ohne dass ihre Aussagen irgend eine Tiefe hätten. Tatsache ist, dass die buddhistischen Lehrer die Lehre selbst nicht aus eigener Erfahrung (sondern aus Büchern) vermitteln.


    Dennoch habe ich die Vier Edlen Wahrheiten für mich als oberste Wahrheit erkannt und lasse mir gerade desswegen von verschiedenen Lehrern und Methoden meine persönlichen Grenzen immer wieder vor Auge führen. Damit integriere ich die Lehre des Buddha in mein System und gehe darüber hinaus in ein offenes Feld der Spiritualität.
    Gruß
    Bishafu

    mirco:


    Meistens währt(e) das aber nur kurz.


    Jeder findet das was er braucht.


    mirco:

    Alles, was ich sonstwo fand, findet sich immer auch in Seiner Lehre. Sie ist halt allumfassend.


    Ja und Nein.


    mirco:

    In ihr findet sich wirklich jeder heilsame Aspekt und sie kann nicht verbessert werden. Damals ging mir das so auf: Jede andere
    geistige Schule, sei es Advaita Vedanta, Sufismus, Kabbalismus, Christentum, Naturvolkweisheit, usw. ist irgentwann begrenzt,


    Natürlich ist Wahrheit in dieser Lehre des Buddha und es enthält die Essenz der Natur des Menschen, aber auch diese Lehre ist begrenzt, so wie der Buddha als Mensch in seiner Zeit begrenzt war. Das bringt es nun mal mit sich, wenn man auf Erden wandelt ;)
    Außerdem ist der Buddha schon ein Weilchen tot und die Worte zu lesen, bringt eine weitere Begrenzung mit sich: Dich! Jeder liest nur das, was er eh schon versteht. Die buddhistischen Lehrer aber empfinde ich als meist sehr begrenzt. Wirklich deine eigenen ganz persönlichen Aspekte der Wahrheit, kann jedoch nur ein Mensch dir spiegeln.


    mirco:

    So bin ich immer wieder zurückgekehrt, denn ich will nicht auf einem beschränkten Ast mit einem Ende herumklettern,
    sondern den Baum in seiner Ganzheit, besonders an den Wurzeln, betrachten.


    Wenn du an das Ende des Baumes kommst hilft nur eins: SPRINGEN. Zurückgehen ist nicht hilfreich.
    Amüsierte Grüße
    Bishafu

    nibbuti:
    Zitat

    Ab wann darf man sich "Buddhist" nennen?


    Wenn man tief in sich erkennt, dass es keinen anderen Lehrer als den Buddha, keine andere Lehre als das Dhamma, und keine andere Gemeinschaft als die Sangha braucht, und dass...


    Woher weiß man, dass man keinen anderen Lehrer braucht? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder neue Lehrer auch neue Aspekte meiner Spiritualität geweckt hat. Ich habe keine Ahnung, für mich wäre aber die Beschränkung auf den Buddha ein Verarmung gewesen.
    Gruß
    Bishafu