OFFTOPIC:
Hallo Bel,
bel:Damit wir nicht aneinander vorbeireden: Was meinst Du bitte genau mit "vorherrschenden Konventionen". Und was mit "holprig"?
Ich habe nix gegen lexikalische und grammatische Konventionen der Ausgangssprache, sondern ich meine Auslegungskonventionen, die sich an eine an bestimmte Praxis spätererer Entwicklung oder kultuelle Implikationen der Zielsprache binden - das ist nicht besonders sicher - und das ist ja wohl auch das, was Venuti aufdeckt.
Und ich meine schlechtes Deutsch. Gutes Deutsch muß nicht unbedingt leicht konsumierbar sein, es muß aber auch nicht "holprig" im Gegensatz zu "flüssig" sein.
Holprig: Wenn zB die Satzstruktur des Englischen oder Französischen oder in diesem Fall Pali versucht wird nachzuahmen (kann ich bei Pali natürlich nicht beurteiilen). Das kann nach furchtbar schlechtem Deutsch klingen, KANN aber so gewollt sein, um stilistische Merkmale des Ausgangstextes hervorzuheben. (Beispiel: Elberfelder Bibel) War auch mal eine beliebte Übersetzungstradition. ich stimme zu, dass man in solchen Fällen der Klarheit wegen Fußnoten einfügen sollte.
Vorherrschende Konventionen: Die Übersetzungskonventionen, die in einer Kultur zu einer bestimmten Zeit als "richtig" empfunden werden. Heutzutage ist die Übersetzungstradition eher mittig zwischen beiden Extremen anzuordnen. Ein extremes Beispiel für zieltextorientierte Übersetzung waren zB im 17. Jahrhundert die "Belles infidèles".
Vielleicht ist eher der Punkt, wo wir aneinander vorbeireden: Was ist nicht besonders sicher? Dass es da verschiedene Konventionen der Übersetzung gibt/gegeben hat?
Viele Grüße
Lotusbluete