Buddhistische Stolperfallen

  • lagerregaL:
    Onda:

    Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten. Wie alle spirituellen Lehren birgt auch der Buddhismus Stolperfallen.


    Der Buddhismus in seiner reinen Form bringt keine Stolperfallen mit.


    Es gibt keinen Buddhismus in "reiner Form".
    Ein "reiner Buddhismus" ist pure Fiktion.


    LG
    Onda

  • lagerregaL:
    Onda:

    Wo viel Licht ist, da ist auch Schatten. Wie alle spirituellen Lehren birgt auch der Buddhismus Stolperfallen.


    Der Buddhismus in seiner reinen Form bringt keine Stolperfallen mit.
    Die Lehre ist einfach nur da, den Verständigen klar.
    Aber anstatt dass man sein verwirrtes Ego der Lehre anpasst, rückt der Unverständige den Buddhismus den kilesas entsprechend so zurecht, wie es seinem Ego gefällt.


    Hallo Lagerregal,


    du magst recht haben, dass der Buddhismus für den Verständigen keine Stolperfallen mitbringt. Aber für den Unverständigen? Der stolpert eben bei dem Versuch, sein Ego an die Lehre anzupassen... Und wer ist denn hier schon 100% verständig? :grinsen:


    Viele Grüße,
    Stefanie

  • Erst mal danke Onda, das ist wirklich ein sehr wertvoller Beitrag.


    Wenn man das stolpern so gewohnt ist, wird man es nicht als stolpern erkennen. Man geht ganz normal wie immer. Wer sich selbst beobachtet, Fehler eingesteht und Ansichten ändert wächst. Jener der dies nicht tut gleicht einem Käfer, der voller Elan von einer Seite zur anderen Seite immer aufs neue stolz fliegt und dann gegen den nächsten Gegenstand prallt.


    Den Helm kann man als Sila betrachten:


  • Onda:


    Es gibt keinen Buddhismus in "reiner Form".
    Ein "reiner Buddhismus" ist pure Fiktion.


    Das ist dann wohl der Freibrief, sich seinen Buddhismus selbst zusammen zu basteln.
    Dennoch gibt es einen Buddhismus in reiner Form.
    Aber viele Leute bekommen von diesem halt nichts mit.
    Aufrund ihres Karmas bekommen viele Leute den Buddhismus in seiner puren Form nicht zu hören.
    Sie streifen den Buddhismus nur am Rande und den Rest basteln sie sich dann so zusammen wie es ihnen gefällt.
    Dann ist es auch keinen Wunder, dass gesagt wird:"Es gibt keinen Buddhismus in "reiner Form". Ein "reiner Buddhismus" ist pure Fiktion."
    Es ist kein Wunder, dass sowas gesagt wird. Weil die, die das sagen den Buddhismus in seiner reinen Form noch nicht kennen gelernt haben.
    Das verderbliche ist nur, dass es Leute gibt, die ihre eigenen Dummheiten auch noch verbreiten wollen und sich was darauf einbilden.
    Sie sind nicht bereit, die Lehre so zu lassen, wie sie ist. Sie justieren ständig an ihr rum und vergessen dabei die Praxis.
    Wenn man nämlich dieser Lehre gemäß praktizieren würde, käme man auch zu den gleichen Ergebnissen.
    Wenn man aber diese Lehre nicht anerkennt und kein Vertrauen in diese Lehre hat, ist es natürlich auch nicht möglich, dieser Lehre gemäß zu üben um sie so zu prüfen.
    Dann bastelt man lieber an ihr rum und denkt sich was zurecht. So hört man dann auf die Stimme der kilesas, weil man ja die Praxis der Lehre gemäß (die darin besteht die kilesas zu entfernen) vernachlässigt.
    Solche Leute sind im Prinzip verloren. Leute, die nicht anerkennen, dass sie nichts bzw.wenig verstanden haben von der Lehre und deswegen ihr erstmal vertrauen müssen, so wie ein Kind seiner Mutter vertrauen muss. Es ist nämlich ein unbekanntes Gebiet, was entdeckt werden muss.
    Dieses Gebiet ist so unbekannt, dass man sich gänzlich von allen anderen Vereinnahmungen verabschieden muss.
    Es heißt doch auch, in einen vollen Behälter kann man nichts reinfüllen.
    Aber das können scheinbar viele Leute nicht akzeptieren. Sie wollen lieber diese trügerische Kontrolle behalten, die sie schon solange an Samsara fesselt.


    Zitat

    Was aber, ihr Mönche, ist die Kraft des Vertrauens? Da besitzt der edle Jünger Vertrauen; er glaubt an die Erleuchtung des Vollendeten, so nämlich: 'Dieser Erhabene, wahrlich, ist ein Heiliger, vollkommen Erleuchteter, der im Wissen und Wandel Bewährte, der Gesegnete, der Kenner der Welt, der unübertreffliche Lenker führungsbedürftiger Menschen, der Meister der Götter und Menschen, der Erleuchtete, der Erhabene.' Das, ihr Mönche, nennt man die Kraft des Vertrauens.

  • lagerregaL:


    Das ist dann wohl der Freibrief, sich seinen Buddhismus selbst zusammen zu basteln.
    Dennoch gibt es einen Buddhismus in reiner Form.
    Aber viele Leute bekommen von diesem halt nichts mit.


    Liebes Lagerregal,


    ich danke dir, dass du uns wieder einmal die Gelegenheit gibst, die schlichte und selbst-gefällige Sprache des Fundamentalismus zu studieren und ich freue mich für dich, dass du die Wonne auskosten kannst, im alleinigen Besitze der absoluten Wahrheit bezüglich der Buddha-Lehre zu sein.


    Zu allen Zeiten war der Buddhismus als Menschen-Werk etwas Zusammengebasteltes. Schon die unmittelbaren Schüler des Erwachten stritten sich darüber, wie die Lehre des Meisters auszulegen sei. Auf zahlreichen Konzilen ging es in den folgenden Jahrhunderten immer wieder um die Frage der Rechten Interpretation. Und es kam in den verschiedenen asiatischen Ländern immer wieder zu kreativen Neu-Formulierungen und Neu-Gestaltungen der alten Lehre. Gerade die Anpassungsfähigkeit des Buddhismus an die verschiedensten kulturellen Gegebenheiten macht einen Großteil seiner immensen Vitalität aus. Wir erleben den historischen Moment, da der Westen sich seinen Buddhismus zusammenbastelt, so wie das die Chinesen, Japaner, Tibeter schon Jahrhunderte zuvor getan haben.


    Im Prinzip ist der naive Glaube daran, der Buddhismus habe lediglich eine einzige reine Form zustande gebracht, zutiefst unbuddhistisch (ganz davon abgesehen, dass er völlig unhistorisch ist). Der ständige Wandel, der unser Dasein kennzeichnet, macht auch vor dem Buddha-Dharma nicht halt und sorgt dafür, dass seine äußere Form sich ständig wandelt. Wer eine bestimmte Manifestation des Buddhismus für alle Zeiten konservieren möchte wie ein anatomisches Exponat in Formalin, dem gelingt dies nur um den Preis, sein Exponat zu töten.
    Wer den Wandel leugnet, sollte nicht die Frechheit besitzen, sich auf den Buddha zu berufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Genau Onda, da kann man nichts mehr ergänzen :grinsen:


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • So extrem, wie Du es jetzt darstellst onda habe ich lagerregal nicht verstanden. Ich denke, dass es in allen Schulen welche gibt, die den Buddha Dhamma folgen und zum gleichen Ziel wie der Buddha "gelangen". Es sind aber in allen Schulen/Traditionen nur wenige. Nur wenige machen sich wirklich die Mühe.


    Liebe Grüße
    Kusala


  • Hallo Onda und lagerregal,
    der alte Streit in allen Richtungen, wer hat Recht? Strenge oder "lasser faire"?


    Der Streit geht aus meiner Sicht an dem wesentlichen Punkt vorbei. Jeder muß den Buddha auf eine ganz persönliche Weise ansprechen und sich fragen: "Was haben die Lehren des Buddhas jetzt in diesem Augenblick mit meinem Leben, mit meiner aktuellen Situation zu tun?" Wenn wir den Buddha ernst nehmen, müssen wir mit ihm in unsererem Alltag hadern und uns mit ihm auseinander setzten.


    Tue ich dies nicht und führe nur allgemeine Reden im Sinne des Buddha ist das lediglich philosophieren und es ist völlig unerheblich welcher Richtung ich folge.
    Es ist dabei auch völlig unerheblich - lieber Kusala, ob dies viele oder wenige sind, die den Buddha ernst nehmen - hauptsache du selbst setzt dich mit ihm auseinander.
    Alles Liebe und Glück
    Bishafu :D

  • Kusala:

    Ich denke, dass es in allen Schulen welche gibt, die den Buddha Dhamma folgen und zum gleichen Ziel wie der Buddha "gelangen".


    Denken kann man eine Menge. Wie sinnvoll das aber ist - naja.

  • Zitat

    Denken kann man eine Menge. Wie sinnvoll das aber ist - naja.


    Ja - es ist nicht sinnvoll zu denken. Man sollte seinen Verstand abschalten, denn schließlich gibts doch den Pali-Kanon und da steht ja schon alles drinn ^^:P *knuff*

  • Erdmaus:

    Man sollte seinen Verstand abschalten, denn schließlich gibts doch den Pali-Kanon und da steht ja schon alles drinn ^^:P *knuff*


    Und das zu verstehen muß man auch noch mit dem Denken
    und dem Geist ergründen was dort steht. Allerdings hat das
    da schon seine Grenzen wo das Denken durch unheilsame
    Eigenschaften schon oder noch belastet ist.

  • Wie erklärt man bitte einem dem Sinnesvergnüngen
    anhängendem, abhängigem
    ähnlich wie im Drogenrausch,
    der welcher nicht weiß;
    und vielleicht nicht derzeit
    wissen möchte und möglich auch nicht kann,
    den Unterschied zwischen
    Anhaftem und Wertsschätzen?


    WERTER accinca


    Mit ganz aufrichtigen und wertschätzenden Grüßen
    Dorje Sema



  • Dorje Sema:

    Wie erklärt man bitte einem dem Sinnesvergnüngen
    anhängendem, abhängigem ähnlich wie im Drogenrausch,
    der welcher nicht weiß;und vielleicht nicht derzeit
    wissen möchte und möglich auch nicht kann,
    den Unterschied zwischen Anhaftem und Wertsschätzen?


    Anhaften und Wertschätzen.
    Der Begriff "Wertschätzen" soll ja wohl besagen, das irgend etwas
    einen Wert hätte der nun geschätzt werden sollte wobei der Begriff
    "geschätzt" wohl nicht nur ein Einschätzen eines Wertes als auch
    eine positive Bewertung darstellt im Gegensatz von "Geringschätzen".
    Bewertungen können natürlich zu Anhaften führen, müssen es aber
    nicht. Im Gegenteil können sie auch zu Loslösung führen. Eine andere
    Frage ist aber die Frage ob eine Bewertung "Wertschätzung" heilsam
    oder unheilsam ist. Dabei mußte man aber wissen um welche
    Wertschätzung denn gemeint ist.

  • Na [bei mir]
    wohl einzig um
    BUDDHA DHARMA und SANGHA
    ?????????????????????????????????????????
    !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Mit -sehr hoch-geschätztem- freundlichen Grüßen
    Dorje Sema



  • Hallo Dorje,
    warum willst du etwas wertschätzen? Auch wenn es so klangvolle Namen wie Buddha, Dharma und Sangha sind.
    Wenn dir diese Dinge helfen, gebrauche sie für dich und gehe weiter!
    Diese Dinge sind "Gebrauchsgegenstände" und sollten keine Wertschätzung erwarten.
    Empfinde Dankbarkeit und Liebe für deine Mitmenschen, deine Sangha und auch für den Buddha für ihre Unterstützung.


    Das reicht vollkommen, denn der Nutzen, den du aus diesen Dingen ziehst mag von anderen nicht geteilt werden.
    Der Wert eines "Gebrauchsgegenstandes" liegt immer im Auge des Gebrauchenden.


    LG
    Bishafu


  • Onda, ich finde die Art und Weise wie du dich ausdrückst sehr vergiftet und zutiefst herablassend.
    Und ja, ich sehe die Gefahren, dass man sich aus dem spirituellen Baukasten bedient und sich den Buddhismus* zusammenbastelt, den man gerne hätte. Es gibt nicht die absolute Wahrheit und es gibt viele Wege, trotzdem DARF der Buddhismus nicht zum esoterischen Selbstbedienungsladen werden.


    * Christentum, Hinduismus, wasauchimmer


  • Hallo NotAfraid2BaFool,
    versuchs mal im Zusammenhang zu sehen und als Antwort auf dies:
    http://www.buddhaland.de/viewt…1&t=5519&start=15#p100173


    Dann verstehst du vielleicht, warum ich mich so ausgedrückt habe und nicht anders.
    Leute, die von sich behaupten, sie als einzige verträten die "reine Lehre" und andere als "Verlorene" sehen, bezeichne ich als Fundamentalisten.


    LG
    Onda

  • NotAfraid2BaFool:


    Onda, ich finde die Art und Weise wie du dich ausdrückst sehr vergiftet und zutiefst herablassend.
    Und ja, ich sehe die Gefahren, dass man sich aus dem spirituellen Baukasten bedient und sich den Buddhismus* zusammenbastelt, den man gerne hätte. Es gibt nicht die absolute Wahrheit und es gibt viele Wege, trotzdem DARF der Buddhismus nicht zum esoterischen Selbstbedienungsladen werden.


    * Christentum, Hinduismus, wasauchimmer


    Ihr nehmt Euren Buddhismus zu ernst, merkt ihr eigentlich nicht, dass jeder Buddhist sich eh seinen eigenen Buddhismus nach seinen Vorstellungen bastelt. Jeder kann fast alles mit den geschriebenen Worten des Palikanon begründen. Gleiches gilt natürlich auch für die Bibel, den Koran oder die Bhagwat Gita - alles sind esoterische Selbstbedienungsläden, die jeder nach seinen Vorstellungen benutzt.


    Der Buddhismus ist beliebig und austauschbar!
    Liebe Grüße
    Bishafu

  • Da haben wir aber Glück, daß Du hier reingeschneit bist und uns endlich sagst, was Sache ist. :P Wie bitteschön macht man es denn nun " richtig "?


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Das ist ein Beitrag, Onda, der sehr viel Wahrheit birgt und eine Auseinandersetzung mit den Themen zeigt. Ich habe selten soviel spirituelle Arroganz Und Kopflastigkeit auf einem Haufen erlebt wie in buddhistischen Zentren. Tut gut das mal so zu lesen!!! :D

  • Jeder macht es auf seine ganz eigene Weise richtig, mein lieber Drache. Wie sollte ich wissen ob du oder sonst jemand es richtig macht?
    Jeder sollte seinen eigenen Dharmaweg finden, da sind die vielen Betriebsanleitungen die so kursieren doch nur Ballast und ich werde keine neue hinzufügen :P .
    Alles kommt ins Fließen, wenn man die Heiligkeit und Unumstößlichkeit (religiöser) Vorstellungen mit einem freundlichen Lachen über Bord wirft.
    Bishafu

    crazy-dragon:

    Da haben wir aber Glück, daß Du hier reingeschneit bist und uns endlich sagst, was Sache ist. :P Wie bitteschön macht man es denn nun " richtig "?


    _()_ c.d.

  • crazy-dragon:

    Da haben wir aber Glück, daß Du hier reingeschneit bist und uns endlich sagst, was Sache ist. :P


    Ja, haben wir (abgesehen davon daß er nur wiederholt, was alle Buddhas sagen).


    crazy-dragon:

    Wie bitteschön macht man es denn nun " richtig "?


    Eigentlich geht ja die generelle Antwort schon aus der Bestandsaufnahme hervor - für Dich speziell mußt Du das schon selbst entscheiden.


    _()_

  • lagerregaL:
    Onda:


    Es gibt keinen Buddhismus in "reiner Form".
    Ein "reiner Buddhismus" ist pure Fiktion.


    Das ist dann wohl der Freibrief, sich seinen Buddhismus selbst zusammen zu basteln.
    Dennoch gibt es einen Buddhismus in reiner Form.


    Was soll das sein? Beispiele? Argumentation? Wenigstens Hinweise? Oder einfach nur Meinung?
    Frage geht auch an den demonstrierenden Kusala :lol:


    _()_

  • Hallo an alle,


    ist das streiten um einen reinen Buddhismus nicht müßig, wenn man bedenkt, dass doch jegliches Empfinden und Denken subjektiv geprägt ist? Jeder Mensch liest/versteht den Dharma doch auf seine eigene Weise, jeder findet andere Dinge primär wichtig. Wie soll man denn da auf einen 100%igen gemeinsamen Nenner kommen? Meiner Meinung nach unmöglich und meiner Meinung nach auch nicht das, worauf es ankommt. Denn das, worauf es primär ankommt, ist doch die Einbindung der Lehre in sein eigenes persönliches Leben? In die eigene Gegenwart? Also kurzum, die Befolgung des achtfachen Pfades? Oder verstehe ich das falsch?


    Bitte nagelt mich jetzt nicht auf Textstellen fest, aber ich meine gelesen zu haben, dass es laut Buddha (möge es ihn nun geben oder auch nicht) VIELE Wege zum Ziel gibt. Wieso verneinen das hier so viele? :?::?::?: Für mich klingt das sehr logisch.



    Viele Grüße,


    Lotusbluete