Beiträge von accinca im Thema „Die Dinge sehen wie sie sind“

    Kusala:

    Gibst Du dem Ding einen Namen, hast Du es schon wieder (konditioniert) eingeordnet.


    Es ist schwer etwas zu erklären ohne Begriff und Form.
    Aber du hast recht, wir sprachen ja nur über Form und Bild bzw. Farbe.

    Milou:

    Worte auswendig zu lernen hat wohl
    noch keinem zur Erleuchtung verholfen.


    Na, da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher.
    Natürlich kommt es immer auch darauf an was für
    Worte auswendig gelernt werden. Im Orden des Buddha
    worden seine Reden jedenfalls häufig auswendig gelernt
    und immer wieder von den Mönchen zitiert. Dieses re-
    zitieren ist eines der hervorragendsten Lehrtätigkeiten
    im Orden des Buddha. Solange die Lehre für den Schüler
    noch in den Büchern steht und die Bücher im Bücherschrank
    sind sie für den Schüler ziemlich wertlos.

    mirco:


    Wer hier keinen Affen mit offenem Maul sieht und auch kein anderes Ding,
    der sieht das Bild so wie es ist noch bevor die Einzelwahrnehmungen im Geist zu
    einem Ding bzw. einem Affen werden. Die Seegewohnheiten müßten für einen
    Augenblick unterbrochen werden. Zwar beträfe das dann nur das Auge und dieses
    Bild, aber immerhin könnte es eine gewisse Vorstellung vermitteln wie "subjektiv"
    die Welt ist.

    sumedha:
    accinca:

    Die Durchschauung der Dinge (yathābhūtañāṇadassana) ist auf dem Wege zu erfahren:


    ist das was anderes als die dinge so zu sehen wie sie sind?


    Eigentlich nicht. Wirklichkeit gemäßer Hellblick oder Klarblick = yathābhūta-ñānadassana

    sumedha:
    accinca:

    Es ist eben das ganz ganz andere auf dem Wege zu erfahrende.


    Das ganz ganz andere, was ist es?


    Die Durchschauung der Dinge (yathābhūtañāṇadassana) ist auf dem Wege zu erfahren:

    Milou:

    ...Manchmal habe ich den Eindruck, einige hier leben geistig in einer Parallelwelt, jenseits des real existierenden Lebenssalltags.


    Wenn Gotamo so gelegt hätte wie du oder die Leute hier
    die du "Parallelweltler" nennst, hätte er die Befreiung auch
    niemals erlangen können.:


    "Auch ich, Ānanda, hatte vor meiner vollen Erwachung, als ich
    noch nicht völlig erwacht, noch ein Anwärter auf die Erwachung war,
    den Gedanken:
    'Etwas Gutes ist die Entsagung! Etwas Gutes ist die Abgeschiedenheit!'
    Doch mein Herz, Ānanda, fühlte keinen Drang zur Entsagung, neigte
    nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand keine Befreiung, in der
    Erkenntnis: 'Das ist der Friede!'


    Da, Ānanda, fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?'
    Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel der Sinnendinge
    erkannt und oft erwogen, habe den Segen der Entsagung noch nicht
    empfunden und erwirkt. Darum eben fühlt mein Herz keinen Drang zur
    Entsagung, neigt nicht dazu, festigt sich nicht darin und findet keine
    Befreiung in der Erkenntnis: 'Das ist der Friede!'


    Ich sagte mir daher: 'Wenn ich nun das Übel der Sinnendinge erkenne
    und oft erwäge, und den Segen der Entsagung empfinde und erwirke,
    so mag es wohl sein, dass dann mein Herz einen Drang fühlt zur
    Entsagung, dazu neigt, sich darin festigt und Befreiung findet in der
    Erkenntnis des Friedens.'


    Und in der Folgezeit, Ānanda, erkannte und erwog ich oft das Übel der
    Sinnendinge, und ich empfand und erwirkte den Segen der Entsagung,
    so dass mein Herz einen Drang fühlte zur Entsagung, dazu neigte, sich
    darin festigte und darin Befreiung fand, in der Erkenntnis: 'Das ist der Friede!'


    In der Folgezeit nun, Ānanda, gewann ich, abgeschieden von Sinnesbegierden,
    fern von unheilsamen Dingen, die in der Ruhe der Abgeschiedenheit erzeugte
    erste Vertiefung, die mit Gedankenfassen und Nachsinnen verbunden ist und
    von Verzückung und Glücksgefühl erfüllt ist und weilte darin.


    Während ich aber, Ānanda, in diesem Zustand weilte, da stiegen mir mit
    Sinnlichkeit verbundene Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber
    galt mir als Gebrechen. Gleichwie nämlich, Ānanda, einen Glücklichen ein
    Unglück oder gar ein Gebrechen befällt, genauso stiegen mir die mit Sinnlichkeit
    verbundenen Wahrnehmungen und Erwägungen auf. Das aber galt mir als Gebrechen.


    Da kam mir nun der Gedanke: 'So will ich denn, nach Stillung des
    Gedankenfassens und Nachsinnens den inneren Frieden, die Einheit des
    Gemütes erlangen, die zweite Vertiefung, die von Gedankenfassen und
    Nachsinnen frei ist und von Verzückung und Glücksgefühl erfüllt ist!'


    Doch mein Herz, Ānanda, fühlte keinen Drang zu einem Zustand ohne
    Gedankenfassen, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand darin
    keine Befreiung in der Erkenntnis: 'Das ist der Friede!'


    Da fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?'
    Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel der Gedankenbildungen
    erkannt und oft erwogen, habe den Segen eines Zustandes ohne Gedankenfassen
    nicht empfunden und erwirkt. Daher fühlt mein Herz keinen Drang danach,
    neigt nicht dazu, festigt sich nicht darin und findet darin keine Befreiung.'


    Ich sagte mir daher: 'Wenn ich nun das Übel der Gedankenbildungen
    erkenne und es häufig erwäge, und wenn ich den Segen eines Zustandes
    ohne Gedankenfassen empfinde und erwirke, so mag es wohl sein, dass
    mein Herz einen Drang danach fühlt, sich dazu neigt, sich darin festigt
    und darin Befreiung findet.'


    Und in der Folgezeit, Ānanda, erkannte und erwog ich oft das Übel der
    Gedankenbildungen und empfand und erwirkte den Segen eines Zustandes
    ohne Gedankenfassen, so dass mein Herz einen Drang danach fühlte,
    dazu neigte, sich darin festigte und darin Befreiung fand, in der Erkenntnis:
    'Dies ist der Friede!'


    2. In der Folgezeit nun, Ānanda, gewann ich, nach Stillung von
    Gedankenfassen und Nachsinnen den inneren Frieden, die Einheit
    des Gemütes, die zweite Vertiefung, die von Gedankenfassen und
    Nachsinnen frei ist und von Verzückung und Glücksgefühl erfüllt ist
    und weilte darin.


    Während ich aber in diesem Zustande weilte, da stiegen mir mit
    Gedankenfassen und Nachsinnen verbundene Wahrnehmungen
    und Erwägungen auf. Das aber galt mir als Gebrechen.
    Gleichwie nämlich, Ānanda, einen Glücklichen ein Unglück oder gar
    ein Gebrechen befällt, genauso stiegen mir Gedankenfassen und
    Nachsinnen verbundenen Wahrnehmungen und Erwägungen auf.
    Das aber galt mir als Gebrechen.


    Da kam mir nun der Gedanke: 'So will ich denn, nach Loslösung
    von der Verzückung in die dritte Vertiefung eintreten ...
    nach völliger Überwindung von Freuden und Leiden in die vierte
    Vertiefung eintreten ... nach völliger Überwindung der
    Körperlichkeitswahrnehmungen in das Gebiet der Raumunendlichkeit eintreten...
    nach völliger Überwindung des Raumunendlichkeitsgebietes in das Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit eintreten... nach völliger Überwindung des
    Bewusstseinsunendlichkeitsgebietes in das Nichtsheitgebiet eintreten ...
    nach völliger Überwindung des Nichtsheitgebietes in das Gebiet der
    Weder-Wahrnehmung-noch- Nichtwahrnehmung eintreten...
    nach völliger Überwindung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-
    Nichtwahrnehmung in die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl eintreten!'
    Doch mein Herz fühlte keinen Drang zur Erlöschung von Wahrnehmung
    und Gefühl, neigte nicht dazu, festigte sich nicht darin und fand darin keine Befreiung.
    Da fragte ich mich: 'Was ist wohl die Ursache dafür, was der Grund?'
    Und der Gedanke kam mir: 'Nicht habe ich das Übel des Gebietes der
    Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung erkannt und oft erwogen,
    habe den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl nicht
    empfunden und erwirkt. Daher fühlt mein Herz keinen Drang danach...'


    Ich sagte mir daher 'Wenn ich nun das Übel des Gebietes der
    Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung erkenne und häufig
    erwäge, und wenn ich den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung
    und Gefühl empfinde und erwirke, so mag es wohl sein, dass mein
    Herz einen Drang danach fühlt, sich dazu neigt, sich darin festigt und
    darin Befreiung findet.'


    Und in der Folgezeit, Ānanda, erkannte und erwog ich oft das Übel
    des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung
    und empfand und erwirkte den Segen der Erlöschung von Wahrnehmung
    und Gefühl, so dass mein Herz einen Drang fühlte nach der Erlöschung
    von Wahrnehmung und Gefühl, sich dazu neigte, sich darin festigte und
    darin Befreiung fand, in der Erkenntnis: 'Dies ist der Friede!'


    9. So trat ich dann, Ānanda, nach völliger Überwindung des Gebietes
    der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung in die Aufhebung
    von Wahrnehmung und Gefühl ein; und weise erkennend, gelangten
    in mir die Triebe zur Versiegung.


    Solange, Ānanda, als ich noch nicht in diese neun stufenweisen
    Erreichungszustände, in vorwärts und rückwärts schreitender Weise,
    eingetreten war und mich wieder aus ihnen erhoben hatte, solange
    war ich nicht gewiss, ob ich die in der Welt mit ihren Göttern, Māras
    und Brahmas, mit ihrer Schar von Asketen und Brahmanen, Himmelswesen
    und Menschen unübertroffene höchste Erwachung gewonnen hatte.


    Sobald ich aber, Ānanda, in diese neun aufeinanderfolgenden
    Erreichungszustände, in vorwärts und rückwärts schreitender Weise,
    eintrat und mich wieder aus ihnen erhob, da war ich gewiss, dass ich
    die in der Welt mit ihren Göttern, Māras und Brahmas, ihrer Schar von
    Asketen und Brahmanen, Himmelswesen und Menschen unübertroffene
    höchste Erwachung gewonnen hatte. Und das Wissen und die Erkenntnis
    stieg in mir auf:
    'Unerschütterlich ist die Befreiung meines Geistes.
    Dies ist meine letzte Geburt. Kein neues Dasein mehr steht mir bevor.'«