Beiträge von nibbuti im Thema „"Buddhismus praktizieren" ohne Kenntnis des Palikanon?“

    Losang Lamo:

    Wenn ein Sauertopf ganz allein den Palikanon studiert... sicherlich ist das sehr hilfreich. Besser als nichts.
    Nur, wenn der dann meint, er hätte alles gelesen und wüsste daher nun bescheid - da wird es haarig. :oops:


    Das andere Extrem wären Groupies, die ihren Gurus jedes Wort von den Lippen ablesen und sich Babies von ihnen wünschen, es im Nachhinein bereuen und einen öffentlichen Skandal draus machen.


    Da ist es doch viel unkomplizierter, außerhalb der bestehenden Institutionen und Dogmen, sich selber Gedanken zu machen.

    Zum GLück besteht die Wirklichkeit nicht nur aus Extremen, sondern hat auch viele Graustufen. Nicht wahr, liebe LL?


    ;)

    Hanzze


    Buddhadasa sagte auch, dass Wiedergeburt nur ein kulturelles Anhängsel und nicht Teil des "wahren Buddhismus" ist.


    Besser direkt untersuchen was "wahr" ist, statt Meinungskrümel rauspicken die einem gerade ins Bild passen.


    (Ganz gleich ob aus dem Tipitaka oder aus dem (wahr genommenen) Leben.)


    Sonst wird das Offensichtliche in der Hektik schnell übersehen.


    Hanzze:
    nibbuti:

    Ich habe das Sutta nicht gelesen.


    Ich weis. *schmunzel*


    Aus anderen Gründen als du vielleicht denkst. ;)


    Ich habe wenig Zeit, muss jetzt ein sparsames Auto fit machen, um einem ehrlichen Job nachzugehen, der anders nicht erreichbar ist.


    Zitat
    Zitat

    Eine feste ethische Basis ist wichtig für einen klaren Geist.


    Ohne Ethik, wird dein Geist nicht klar.


    Wer sagte denn was von "ohne Ethik"?


    Nichts anderes habe ich auch gesagt.


    Aber nur mit Ethik wird der Geist auch nicht klar.


    Bestensfall 'angeheitert' und klammernd an den groben Bliss des 1. Jhana.


    Das können ehrliche Christen und Hindus auch.


    Zitat

    Da wird nur ein "Ich bastel mir mein Dhamma in mein Leben" daraus. Und das unheilsame geht weiter, gefestigt und manche sagen dann Gleichmut dazu. *schmunzel*


    "Dhamma ins Leben basteln" klingt doch gut. Es gibt viele Gutmenschen (was nicht verkehrt ist), aber wenige Dhammamenschen.


    Du sprichst von Ethik, Moral, heilsam, lieber Hanzze.


    Hälst du es auch für heilsam unterschwellige Unterstellungen zu machen ohne auf Anfrage einen konkreten Bezug aufzuzeigen? ;)


    Hanzze:

    Ich denke, den Punkt, den ich ansprechen wollte in unserer Diskussion ist sehr gut im geposteten Kusalākusalabalavatarapañho Sutta zu ersehen. Das übrige lässt sich denke ich nicht über Buchstaben transportieren, vielleicht kann man sagen es ist dafür zu unkonventionell.


    Ganz konventionell, ohne weiteres Festigen in Silas wird so manches Bestreben nix. Ich denke es gibt zahlreiche, die sofort meinen würden hierin schon alles notwendige erreicht zu haben. *schmunzel*


    Hi Hanzze


    Ich habe das Sutta nicht gelesen.


    Wenn du etwas als nicht richtig hinstellst, musst du das genau benennen können. Von wegen schlechtes Karma und so. ;)


    Die Silas hatte ich nicht als "erreicht" abgetan, sondern sie nur dahin eingeordnet, wo sie laut Buddha hingehören.


    Für mich ist Moral oder Ethik etwas konventionelles. Eine feste ethische Basis ist wichtig für einen klaren Geist.


    Aber daran klammern oder es anderen aufdrücken ist nicht meine Aufgabe, dafür gibt es Priester und Anwälte.


    Liebe Grüße


    Hanzze:

    Accinca hat einen wesentlichen Teil in konventioneller Weise dargestellt. Und das trifft auch den Kern. Wissen ist nicht wissen und die Tiefe liegt im unkonventionellen. Den achtfachen Pfad kannst du für jeden kleinen Teil der Praxis verwenden, oder ihn aber nur als einen großen Rahmen sehen. Sich in dieser Weise mit dem achtfachen Pfad auseinander zu setzen funktioniert sicher, ich kenn viele Leute, die könnten Hochhäuser entwerfen, aber wenn sie in einem Wald stehen, würden sie es nicht auf die Reihe bekommen eine einfache Hütte zu bauen.


    Hi Hanzze


    Accinca hat ganz richtig zitiert, aber das steht nicht im Widerspruch zum vorher gesagten. Der Erhabene war auch nicht einseitig.


    Und du hast recht, wenn du sagst, dass man den Pfad für jeden kleinen Teil der Praxis verwenden oder im großen Rahmen sehen kann.


    Aber du sagtest vorher "das stimmt nicht ganz", also werd bitte spezifisch, wenn du so etwas unterstellst, damit wir draus lernen können.


    Was stimmt nicht ganz, was passt aus deiner Sicht nicht?


    Liebe Grüße


    Hanzze:

    Wie gesagt, kein Problem für Satte, aber Vorsicht mit der Nachspeise für dem Nahrhaften. Das wird dann schnell nur mehr entzückend und führt zur Zuckerkrankheit. *schmunzel*


    Danke, ich sehe was du meinst, aber ich halte nicht viel von Moralisierungen.


    Zitat

    Im übrigen geb ich dir in allem bis auf das es nicht ganz stimmt recht. *schmunzel*


    Was stimmt nicht, lieber Hanzze?


    :)

    Hanzze:

    Ich denke, das da ein Missverständnis vorliegt. Als könnte man Panna erlesen.


    In der Tat, lieber Hanzze, da liegt ein Missverständnis vor. ;)


    Panna hat zweierlei Funktionen, als Weg (magga) und als Frucht (phala).


    Weisheit als Weg kann man sich durchaus 'erlesen'.


    Direktes Wissen entsteht als Frucht aus dem gesamten Pfad.



    Liebe Grüße


    Hanzze:

    Wenn ich mich nicht täusche heißt die Reihenfolge auch: Sila - Samahi - Panna


    Nicht wirklich, lieber Hanzze.


    Einige Lehrer sagen, dass man erst Sila perfektionieren muss, oder erst Samadhi schmecken, oder dass Achtsamkeit reichen würde.


    Im Achtfachen Pfad ist Panna 'am Anfang': richtige Ansicht und Absicht, der Entschluss zur Entsagung aufgrund Sehen der Edlen Wahrheit.


    Stabile Achtsamkeit und Samadhi entwickeln sich eher 'zum Schluss' hin, und verstärken wieder Sila und Panna.


    Aber eigentlich gibt es da keine strikte Reihenfolge, wichtig ist das Gesamtpaket, was hinten rauskommt.


    Liebe Grüße