Beiträge von Simo im Thema „Leiden“

    Lieber Helmut,
    Ich fand den Beitrag eigentlich ganz stringent und nicht widersprüchlich. Aber ich bin mir sicher, dass du mich gleich eines besseren belehren wirst? ;)

    Zitat

    Kein Mensch ist fähig im Augenblick der plötzlichen Freude oder dem erleben eines Todes zu meditieren.
    Kein Mensch ist fähig während des Niesen, Husten, Gähnens, schmerzhaften stoßens seines großen Zehs zu denken.


    Also das mit dem Gähnen ist schonmal nicht richtig, hab ich nämlich grad ausprobiert. :D Aber nur weil es nicht deine Erfahrung ist, heißt das nicht, dass es nicht möglich ist. Wenn du dich lange genug darin geübt hast, in jedem Moment deines Erlebens bewusst zu sein, dann geht das auch in den Oben genannten Fällen. (Ich meine ich huste ziemlich oft wenn ich erkältet bin, und denke dabei an irgend etwas anderes...)

    Helmut9:

    Genau da beginnt die Lehre Buddha! Kein Mensch ist fähig im Augenblick der plötzlichen Freude oder dem erleben einesTodes zu meditieren.
    Meditation ist doch das nicht Leiden, und somit das nicht Denken zu erfahren.
    _()_


    wenn du lediglich in der Meditation Betäubung vom Leiden erfährst und das nicht mit in den Alltag nimmst, so hast du die Ursachen des Leides nicht wirklich beseitigt. Buddha wollte ja eben das Leiden endgültig besiegen, auch außerhalb der Meditation.


    Warum soll es nicht möglich sein im Moment des Todes zu Meditieren/gegenwärtig zu sein ?


    Das Dukha-Dukha ist ja Teil von Samsara und dem Bereich in dem wir leben. Wir können die unmittelbaren Zwischenfälle ( wie Krankheit, Tod, Unfälle) zwar nicht verhindern, sehrwohl aber doch unsere Reaktionen, Bewertungen und Geisteshaltung diesbezüglich. Dazu gibt Buddha aber schon Anregungen, zum Beispiel sagt er, man könne in solchen Situationen über die Vergänglichkeit oder die Illusorische Natur alles Bedingten meditieren.


    Liebe Grüße


    Simo

    sumedhâ:
    Simo:

    Buddha spricht von drei unterschiedlichen "Arten" des Leids:


    ich würde noch ein viertes hinzufügen " das verteidigen von konzepten" :grinsen:


    Das gehört natürlich auch dazu
    :grinsen:


    wobei diese "drei" ja nur konzeptuell getrennt werden können
    ist das Nichthabenwollen von Konzepten nicht auch Leid ? ;)

    Lieber Peeter,


    Buddha spricht von drei unterschiedlichen "Arten" des Leids:


    1. Das Leiden am Leidhaften
    Viel Leidhaftes kommt zusammen (Krankheit, Schmerzen, Armut etc. die Liste kann denke ich jeder selbst vervollständigen).
    Dieses Leid ist natürlich nicht die ganze Zeit vorhanden.


    2. Das Leid der Veränderung:
    Alles Zusammengesetzte (also alles in dieser bedingten Welt) unterliegt Veränderungen. bauen wir unser Glück darauf, wird es vergehen. Und das tun wir eben, wir bauen unser Glück auf Vergängliches. Wir empfinden also schon auch Glück, nur vergeht es wieder, und das ist dann auch Leiden. Wir denken wir gewinnen, verlieren aber trotzdem irgendwann.


    3. Das alles durchdringende Leid :
    Es existiert auf einer sehr subtilen Ebene und ist eigentlich gleichbedeutend mit der grundlegenden Unwissenheit unseres Geistes. Es ist eben jenes "verglichen mit dem Buddhazustand ist alles Leid" (ich maße mir damit nicht an ihn erreicht zu haben oder so :D falls das jemand gedacht hat.... aber der Buddha hat das gesagt, und ich hoffe er wusste wovon er sprach :D :D )

    Leiden ist alles, was auf Habenwollen und Nichthabenwollen basiert oder nicht? Alles was aus der Vorstellung eines unabhängig existierenden Ichs heraus entsteht (jedes Gefühl, jede Handlung, jeder Gedanke, jedes Konzept) ist Leid.
    Verglichen mit dem Buddhazustand ist alles Leid :)


    Simo