Hanzze:Ist das Leben nicht individuell?
Jedenfalls nicht individueller als jeder andere unpersönliche Vorgang auch.
Hanzze:Ist das Leben nicht individuell?
Jedenfalls nicht individueller als jeder andere unpersönliche Vorgang auch.
monikamarie:
Es ist wohl der fundamentalste Trick des Geistes einen Beobachter
in einen Vorgang einzublenden indem gar kein Beobachter vorhanden ist
und dadurch individuelles Leben zu erzeugen bzw. vorzutäuschen. Das
Problem dabei, es läßt sich auch nicht so schnell dauerhaft beseitigen.
Damit ist dieser sog. "Beobachter" im Leben gefangen und dem Leiden,
dem Alter, der Krankheit und dem Tode der Erscheinungen ausgeliefert.
monikamarie:
Ja, der Geist ist zu einer großen Menge Akrobatik fähig. Insbesondere
gehört dazu die Produktion eines angeblichen Beobachters der dem
Beobachteten gegenüber stehen würde. Aber als ein Kenner der Lehre
des Buddha wissen mir von daher immerhin, daß der Schein trügt.
monikamarie:Guten Morgen Erdmaus,
das hast Du schön beschrieben. Der Beobachter sieht das Beobachtete und denkt es sei getrennt, es sei denn, der Beobachter weiß schon, dass das Beobachtete und er eins sind. Ich sehe nur, was ich weiß. Allerdings ist es einem Arahat oder vielleicht sogar schon eher möglich, sowohl sich als das Beobachtete zu erkennen und dennoch in Kontakt und Kommunikation mit den vermeintlichen "anderen" zu sein, sonst hätte Buddha nicht lehren können und zu "seiner Gemeinde" sprechen können.
Vor zwei Nächten träumte ich, ich schlage mein Notebook auf und mit einer Welle von Wärme schlug mir symbolisch fühlbar ein Spiegel (ich) entgegen - obwohl nur Buddhaland für das träumende Auge sichtbar war. Dieser Traum verdeutlichte nochmal für mich, dass ich nur mich sehe, wenn ich hier hineinschaue. Das verfestigte auf anderer Ebene ebenfalls diese Erkenntnis.
Monika
PS: Die ersten Indianer habe die großen Schiffe der ersten Flotte Spaniens auf Entfernung nicht erkannt, weil sie solche Schiffe nicht kannten, erst als die "Gäste" ihnen zeigten, womit sie gekommen sind, wurden ihnen die Umrisse und alles weitere nach und nach verständlich.
Um auf das Selbst zurückzukommen, auch nach innen gewandt sehe ich nur, was ich schon weiß.
Man kann sich aber auch was zurecht denken und hinterher auch noch glauben.
Dorje Sema:Zwecks Erkennens [Bewusstsein] bedarf es eines Erkenners [Subjekt] der wiederum bedarf etwas das zu Erkennen [Objekt] ist.
Wie auch immer die Konzepte eben so entstanden
sind, so bleiben es doch nur Konzepte. Und in der Lehre
des Buddha werden diese Konzepte auch Verblendung genannt.
Onyx9:
Der Beobachter ist das Selbst.
Aber da es eigenschaftslos ist und unwandelbar, als reines Bewußtsein,
wird es im Buddhismus nicht als SELBST beschrieben.
Denn das Selbst gehört untrennbar zu einem Ich.
Das hat der Buddha als "Narrenlehre" bezeichnet.
Onyx9:Kleine Korrektur: Der Beobachter ist nicht DAS Selbst. - hab ich aus versehen so geschrieben. Das Beobachtende ist frei von Persona. Deshalb nennt man es nicht Selbst.
Es gibt keinen Beobachter! Alles nur ein Konstrukt.
gbg:
Nein, der achtsame Beobachter erkennt ja die Ursachen der Gefühle.
Ein Selbst ist dazu aber nicht notwendig. Er erkennt: durch genau
diese Ursache war es zu diesem Gefühl gekommen und ganz ohne
das daran ein solches Selbst notwendig gewesen wäre.