Beiträge von accinca im Thema „Einfacher Test: Kannst du ruhig 1h sitzen?“
-
-
-
Frau Lotusblüte:
Wenn man alleine betrachtet, wie sich Sprache über die Jahrhunderte verändert, glaube ich nicht, dass sich eine mündliche Überlieferung innerhalb von 500 Jahren nicht ändern kann. Das zu glauben halte ich für sehr naiv. Wenn man mal von heute 500 Jahre zurückrechnet, wage ich zu behaupten, dass sich ein Mensch aus der heutigen Zeit nicht mit jemandem (deutsch sprechenden) aus dem Jahre 1511 verständigen könnte.
So eine Überlegung kann im ersten Moment überzeugen.
Genau genommen überzeugt der Vergleich aber nicht.
Man kann nicht den Wandel in Europa und deren Sprache
auf den Wandel in den alten asiatischen Sprachen übertragen.
Diese alten religiös geprägten Völker haben sich bei weitem
nicht so schnell verändert wie hier in Europa. Noch vor kurzem
konnte man in Asien auf Dörfer treffen wie sie auch vor tausende
von Jahren nicht anders ausgesehen hatte. Man hatte echt den
Eindruck als sei dort die Zeit stehen geblieben. Wie im Kino. Also
wenn sich da was veränderte, dann ungeheuer langsam. Ich weiß
z.B. das die Veden schon seit mindestens 5000 Jahren auswendig
weiter gegeben wurde ohne jede bedeutende Veränderung. Ebenso
kann man auch unveränderte Lehrtexte tausende Jahre in Stein
geritzt finden, die von den mündlichen nicht abweichen. Heutige
Europäische Verhältnisse lassen sich da nicht übertragen. -
Simo:
Und in den 500 Jahren der mündlichen Überlieferung hat sich also nichts verändert,nein ?
Wenn viele die Texte auswendig kennen ist es nicht einfach etwas zu ändern. Da war bei
der Bibel ganz anders. Lesen und Schreiben konnten wohl viel weniger. Da hat auch aufschreiben
wenig gebracht. All das kann aber nichts daran ändern, das Buddhanatur eine viel spätere Idee war.
Ebenso, das nibbana samsaro sein würde. Schon ganz schön verwirrt wer dabei auch noch glaubt
was besonderes zu erkennen. - naja wie die Blinden eben. -
Simo:
schau doch mal hier accinca:
http://www.amazon.de/Buddhas-R…TF8&qid=1310041623&sr=8-1Kurt Schmitt kannst du doch vergessen. Der hat sich seine eigene Lehre geschnitzt
und darüber hinaus nicht viel verstanden. Aber Grimm war noch abwegiger. Nach
unten gibt es wohl auch keine Grenzen. -
Simo:
Woher willst du das wissen ?? Wie kannst du bezeugen, dass das genau das ist, was der Buddha von 500 Jahren sagte?? Wer sagt dir, dass hier nicht fröhlich dazugedichtet wurde ? (was übrigens die Meinung vieler Wissenschaftler ist..)
Die Wissenschaft ist oftmals blind und wechseln ihre "Erkenntnisse" dabei alle 100 Jahre.
Aber davon abgesehen glaube ich auch nicht, das die schriftlichen Niederschreibungen
an einem einzigen Tag oder einem einzigen Jahr passiert sind. Auch als sie anfingen
die Lehren vom Buddha aufzuschreiben war doch die mündliche Tradition noch lange
die Hauptlinie. Wenn "dazugedichtet" wurde dann bei den viel jüngeren Tibetern,.
Das hört sich doch auch sehr wie aus dem Chinesischen übersetzt an.
Von der Bibel gar nicht erst zu reden. -
Simo:
was heißt hier ursprüngliche Lehren ??
Der pali kanon wurde, wie du ja sicher weißt, erst ca. 500
jahre nach buddhas Tod aufgeschrieben ...
Ja und? Darin wurden ja auch nur die ursprünglichsten Lehrreden gesammelt.
So stimmten die mündlichen mit den schriftlichen überein. Aber sicher ist selber
lesen etwas anstrengender als nur hören. Dafür kann man lesen wenn immer
man will (wer lesen kann). Naja hat alles seine vor und Nachteile. -
Simo:
Form ist Leerheit, Leerheit ist Form, Form und Leerheit sind untrennbar.
Klang ist Leerheit, Leerheit ist Klang, Klang und Leerheit sind untrennbar.
Bewusstsein ist Leerheit, Leerheit ist Bewusstsein, Bewusstsein und Leerheit sind untrennbar.
Siehe alle Wesen als Buddhas
Höre alle Klänge als Mantras
Siehe alle Wirklichkeit als Mandala.
also : Alles ist Mittel auf dem WegWenn man immer wieder solche falschen Lehren ließt ist,
dann wird es irgend wann auch immer langweiliger.
Und das alles so als hätte der Buddha das gelehrt obwohl
es in keiner einzigen der ursprünglichen Lehren gelehrt wurde.
Aber zu einer holen, leeren "Buddhanatur" scheint das ja zu passen. -
-
Simo:
also ist buddhismus also "selbstvernichtung"
?
Wenn es ein Selbst geben würde, dann könnte man so sagen.
Daher hat der Buddha hat diese Behauptung zurück gewiesen und gesagt:
"Der ich also rede, also lehre, ihr Mönche, mich bezichtigen einige Asketen
und Brahmanen, grundloser, nichtiger Weise, fälschlich, mit Unrecht:
'Ein Verneiner ist der Asket Gotamo, des lebendigen Wesens Zerstörung,
Vernichtung, Aufhebung verkündigt er.' Was ich nicht bin, ihr Mönche,
nicht rede, dessen bezichtigen mich jene lieben Asketen und Brahmanen,
grundloser; nichtiger Weise, fälschlich, mit Unrecht: 'Ein Verneiner ist der
Asket Gotamo, des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung
verkündigt er.' Nur eines, ihr Mönche, verkündige ich, heute wie früher:
das Leiden und des Leidens Ausrodung." M 22 -
Simo:
ich glaube das mit dem "entgültigen" verlöschen ist eine meinung der theravadins, im tibetischen buddhismus gibt es das meines wissens nicht...
Ich habe schon immer die Meinung vertreten das die Tibeter nicht
alles von der Lehre des Buddha verstanden haben. Aber auch dort
gibt es bekanntlich viel Vorstellungen. -
Simo:accinca:
Es kann aber auch schon zu Lebzeiten des Körpers zeitweise schon
zu einer temporären Einstellung von Wahrnehmungen kommen.
das kann ich mir nicht vorstellen... ein buddha nimmt doch seine umgebung wahr, arbeitet mit ihr. was ist mit der aussage des allwissenden buddha? dass sein geist alle phänomene durchdringter nimmt natürlich etwas wahr.
Natürlich kann er auch etwas wahrnehmen wenn die entsprechende
Aufmerksamkeit dahin gerichtet wird. Im Gegensatz zum normalen
Menschen muß das aber ja nicht immer sein. -
Simo:
Heißt das, für dich accinca, das mit dem parinirvana eines
buddha sein gesamter geiststrom zu existieren aufhört ??Genau so hat es der Buddha gelehrt. Geiststrom ist Leiden, ist
unbeständig, ist unpersönlich. Wer Freude hat am Geiststrom,
der hängt an und solange gibt es kein Ende des Geiststroms.
Kein Ende der Wiedergeburten, kein Ende des Leidens. -
Es kann aber auch schon zu Lebzeiten des Körpers zeitweise schon
zu einer temporären Einstellung von Wahrnehmungen kommen. -
Simo:
Es ist wie bei einer Fächerpalme der man die Krone abgeschlagen hat
nicht wieder Keinem kann. Man kann sagen das bei einem Vollendeten
noch eine Zeit Wahrnehmungen sein können. Aber diese haften im nicht
an und es kommt (im Gegensatz zu normalen Menschen) zu keiner neuen
Geburt. Spätestens mit dem Tode kommt daher alles Erleben zu einem Ende.
Der sinnlos gewordene "Spuk" hat kein Grundlage mehr, ist völlig durchschaut
und kommt daher zu Ende. -
Simo:
du hast recht, wenn du sagst, es gibt, keinen erleber, keinen unabhängigen beobachter der für sich heraus existiert, aber trotzdem kannst du nicht leugnen, dass trotzdem ein erleben stattfindet. von leid von freude etc.
Nein, das tue ich ja auch nicht.
Natürlich gibt es erleben bzw. Erleiden.
Das lehrte der Buddha ja auch zu beenden. -
-
Simo:
wenn es niemals einen erleber gegeben hat, dann hast du also auch niemals meinen post gelesen, bist heute morgen aufgestanden, hast dir die zähne geputzt und sitzt jetzt hier und schreibst das...
Deine Worte zeigen, das du nicht verstehen kannst wieso es
keinen Erleber geben soll und was damit gemeint ist. Das habe
ich schon verstanden. Selbst die Wissenschaft gibt wenigstens zu,
das sie keinen Beobachter findet. http://www.youtube.com/watch?v=tg6typtR93M
Worüber redest du also? -
Simo:accinca:
Wenn sich jemand vom Geist tatsächlich lösen sollte, dann
erkennt er, das es niemals einen Erleber gegeben hat. Alle
diese Begriffe werden erkannt als hol, leer und sinnlos, als
künstliche Konstruktionen aus Nichtwissen die eine angebliche
Welt mit einem Beobachter sich zusammenphantasiert hatte.Nihilismus.
nö, Buddhismus!
Aber alleine diese Vermutung zeigt ja schon, das Nichtwissen
über das Zustandekommen der Begrifflichkeit. Ja, nicht einmal
Begrifflichkeit wird erkannt nur "so ist es" wird geglaubt. -
Simo:
Krank ist der Geist wenn man dadurch Leid erfährt.
Man redet von "Krankheit" eben wegen des Leidens.
Der Geist stirbt durch seine Veränderung wie andere
Dinge auch.Simo:
Und wenn ein Buddha sich völlig vom Geist gelöst hat,
was ist dann noch von ihm da, was kann man dann als erleber bezeichnen?
Wenn sich jemand vom Geist tatsächlich lösen sollte, dann
erkennt er, das es niemals einen Erleber gegeben hat. Alle
diese Begriffe werden erkannt als hol, leer und sinnlos, als
künstliche Konstruktionen aus Nichtwissen die eine angebliche
Welt mit einem Beobachter sich zusammenphantasiert hatte. -
Simo:
Naja , wenn wir leiden heißt das, dass wir die Dinge auf eine falsche Art und Weise, nämlich als aus sich selbst heraus bestehend wahrnehmen ( Unwissenheit).
Ein Buddha hat sich vom Geist völlig abgelöst. -
Simo:
Wenn Alter, Krankheit und Tod die Natur des Geistes wären, könnten wir es niemals beenden. Natürlich verändert sich der Geist, daran gibt es keinen Zweifel. Aber wenn das Leiden ein Aspekt der Natur des Geistes wäre untrennbar von diesem dann wäre selbst die Erleuchtung leidvoll und das ist sie nicht. Du siehst das ist eine logische Sackgasse. Eben nur weil das Leiden nicht Teil der Natur des Geistes ist kann es beendet werden. Wasser ist seiner Natur nach nass, du kannst es nicht trocken machen ebenso könntest duz das Leiden nicht beenden, wenn dieses ein Aspekt der Ntur des Geistes wäre.
Eine hinduistische Lehre?
Solange sich jemand mit dem Geist identifiziert
ihn glorifiziert ist ihm ausgeliefert und damit dem
Alter der Krankheit und dem Tod ausgeliefert. -
Simo:accinca:
Ja, an der Natur von Alter, Krankheit und Tod, am Land des
Elends hängen alle Wesen. Das ist ihre und unsere "Natur".
Aber alle Natur ist relativ und natürlich ist es wichtig diese reine
Erfahrungsebene mit in "den Alltag" zu nehmen. Zu sehen wie
elend und ärmlich alles ist an dem der Mensch sein Herz hängt.
Warum konzentrierst du dich so auf das Leid ??
Leiden hat keine Eigennatur. Es ist eine Fehlfunktion des Geistes!
Freude hat auch keine "Eigennatur". Nichts hat "Eigennatur" nicht einmal
ein Buddha hat "Eigennatur". Und das ist auch keine Fehlfunktion des
Geistes sondern Alter, Krankheit und Tod ist die Natur des Geistes, seine
notwendige Konsequenz. Einen ewigen unveränderlichen Geist gibt es nicht.
Geist hat auch keine "Eigennatur". Sogar das körperliche Elend ist ein
Konsequenz des Geistes. Ohne Geist gäbe es gar keinen Körper. Daher
lehrte der Buddha vom Leiden, eben um es beenden zu können. Das
ist der Inhalt der ganzen Lehre. -
Simo:
Ich meine aber eher, das du die reine Erfahrungsebene der Meditation mit in den Alltag nimmst, das du siehst wie reich alles ist, und das du die Fähigkeiten der Leute siehst und dass du die Buddhanatur in allen Wesen siehst ..... Als tib. Buddhist würd ich sagen: Dass du das Reine Land nie verlässt!!
Ja, an der Natur von Alter, Krankheit und Tod, am Land des
Elends hängen alle Wesen. Das ist ihre und unsere "Natur".
Aber alle Natur ist relativ und natürlich ist es wichtig diese reine
Erfahrungsebene mit in "den Alltag" zu nehmen. Zu sehen wie
elend und ärmlich alles ist an dem der Mensch sein Herz hängt. -
Simo:accinca:
Auch kommen manche tief verborgenen Emotionen erst in der absoluten Stille wieder hoch, so das man sie überhaupt verarbeiten kann. Etwas das im Alltagsleben schlecht möglich ist, da dort der Geist immer in Bewegung, immer mit etwas anderem beschäftigt ist, und so nie wirklich in die Tiefe gehen kann.
Hatte ich aber nicht geschrieben! war von "Geronimo"