Namaste!
Lauscher:Das bezweifeln schon manche Mönche und dieses >Zweifeln< ist nicht gut. Habe selber mit einem wichtigen Lehrer gesprochen, der mir gesagt hat, dass in Japan nicht mehr wirklich praktiziert wird. da wird entweder in der Uni Buddhismus studiert oder im Tempel gearbeitet, beides wird aber nicht integriert. So hat ER gesagt. Ich kenne mich nicht aus.
Die Problematik ist mir bekannt.
Da sollte man aber vielleicht etwas differenzieren.
Auf der einen Seite gibt es Geistliche, die den Familientempel vom (Schwieger-)Vater übernehmen und zu diesem Zweck eine Kloster-Ausbildung zum Priester machen (mit Abitur oder gar Hochschulabschluss verkürzt sich wohl in einigen Traditionen die Ausbildungszeit). Je nach Motivationsgründen kann das wohl für so manchen einfach Business sein, und je nach Tradition muss sich der Tempelpriester in seinem eigenen Tempel ja auch nur noch an die genommenen Gelübde halten; die ergänzenden Tempel-/Klosterregeln gibt es in Gemeindetempeln ja nur, wenn der leitende Priester dieses festlegt (also er selbst).
Auf der anderen Seite gibt es Geistliche, die ins Kloster gehen, weil sie quasi nach dem Erwachen streben [um es mal vereinfacht darzustellen]. Diese bleiben dann auch nach der Ausbildungszeit im Kloster (oder wechseln in andere, kleinere Klöster).
Man sollte vielleicht nur die letztgenannten als "Mönche" bezeichnen und mit den Bhikkhus anderer Länder vergleichen; die erstgenannten entsprechen eher unser Vorstellung eines evangelischen Pfarrers, so dass ich sie nicht Mönche nennen würde, sondern Gemeindetempelpriester.
Ich denke, solange es noch eine funktionierende Praxis in einigen Klöstern gibt (und die gibt es), und Mönche/Nonnen, die nach spirituellen Zielen trachten und sich wenig um den schnöden Mamon scheren, solange ist auch der Dharma noch in Japan präsent.
< gasshô >
Benkei