Beiträge von Grund im Thema „Viel der Feinde - Metta bedeutet Wohlwollen“

    Hanzze:
    Zitat

    Die Vorzüge der rechten metta Übung liegen meiner Einschätzung nach darin, dass sie zu einer "Entkrampfung", "Entspannung", in gewissem eingeschränkten Sinne also zu einem "Loslassen" führen. Dies kann dann zur Sammlung/Konzentrationsübung weiter verwendet werden, welche dann Einsicht fördern kann.


    Es in dieser Weise zu betrachten und vielleicht auf die Idee kommen, diese vier unermesslichen Ausser acht zu lassen, gelingt nur in einer illusorischen Welt. "Liefert" man sich seinem Karma aus, wir man ohne dem Schutz von metta aufgrund seiner Altlasten nicht lange überleben. Auch werden die anderen Unermesslichen im täglichen Leben nicht gerade hilfreich sein. Sich auf so eine Praxis einzulassen ist wohl nur in der bewachten klimatisierten Einzelzelle möglich. In einer sterilen Umgebung sozusagen. *schmunzel*
    Die Mettaübung so zu reduzieren würde ich für "gefährlich" halten.


    Da mag die Herangehensweise als interpretierende Sichtweise sich unterscheiden je nach individueller Denk-Neigung. Jedoch metta wenn recht geübt, unterscheidet sich nicht und ist unabhängig von der Herangehensweise als interpretierende Sichtweise.



    Grüße
    TM

    Hanzze:

    Das dachte ich mir, aber auch das soll nicht heißen, dass es nicht Sinnvoll ist sich in metta auch als Weltling zu üben, genau diese Idee könnte durch das unterstreichen aufkommen.
    Vielmehr weist es meiner Ansicht nach darauf hin, dass auch die 4 unermesslichen nicht all zu lange Sinn haben, wenn man seine Gewöhnheiten nicht ändert und sich der Sinneslust weiter frönt. *schmunzel*


    Die Vorzüge der rechten metta Übung liegen meiner Einschätzung nach darin, dass sie zu einer "Entkrampfung", "Entspannung", in gewissem eingeschränkten Sinne also zu einem "Loslassen" führen. Dies kann dann zur Sammlung/Konzentrationsübung weiter verwendet werden, welche dann Einsicht fördern kann.


    Ob jemand, der "der Sinneslust frönt" die metta übung derart auszuführen im Stande ist, oder ob es aus Gewohnheit nur zum Anhaften an einem weiteren Objekt (nämlich an dem "metta-Gefühl") kommt, darüber wage ich nicht zu spekulieren.



    Grüße
    TM

    Hanzze:

    Lieber TM,


    ich erlaube mir das ganze Sutta zu posten, da es sonst missverstanden werden kann und vielleicht der eine oder andere sich vor metta fürchtet, was vollkommen widersinnig wäre.


    War nicht von mir beabsichtigt, dass sich jemand davor zu fürchten beginnt. Beabsichtigt war die Differenzierung zwischen Weltling und Nicht-Weltling im Kontext der metta-Übung im weiteren Kontext der Befreiung.



    Grüße
    TM

    Zitat

    Da, ihr Mönche, durchdringt ein Mensch mit einem von Güte erfüllten Geiste die eine Himmelsrichtung, ebenso die zweite, dritte und vierte; oben, unten, quer inmitten durchdringt er überall, allerwärts die ganze Welt mit einem von Güte erfüllten Geiste, einem weiten, umfassenden, unermeßlichen, von Haß und Übelwollen befreiten. Daran erfreut er sich nun, hat Verlangen danach, fühlt sich darin glücklich. Dabei verharrend, dahin geneigt, häufig darin verweilend, ohne darin nachzulassen, erscheint er nach dem Tode unter den Göttern der Brahmawelt wieder. Deren Lebenszeit aber währt eine Weltperiode. Ein Weltling nun, der seine Lebenszeit dort abgelebt und so viele Jahre, wie eine Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, geht zur Hölle, zur Tierwelt oder ins Gespensterreich. Ein Jünger des Erhabenen aber, der dort seine Lebenszeit abgelebt und so viele Jahre, wie die Lebenszeit jener Gottheiten währt, dort vollständig zugebracht hat, er erreicht in eben jenem Dasein die völlige Wahnerlöschung. Das, ihr Mönche, ist der Unterschied, dies das Kennzeichen, dies die Verschiedenheit, die zwischen einem kundigen, edlen Jünger und einem unkundigen Weltling besteht, hinsichtlich der Daseinsfährte und der Wiedergeburt.


    http://palikanon.com/angutt/a04_121-150.html#a_iv125



    Grüße
    TM

    Hanzze:

    Das du einerseits ganz klar behauptest, dass kann so nicht sein und drei Posts weiter erklärst, du hast zu wenig über was gelehrt wird weißt, verstehe ich nicht.


    Wenn ich einen Stein in den Teich werfe, kannst du gebannt die Wellen verfolgen, die sich bilden. Du kannst es aber auch bleiben lassen. So viel zur ersten Anmerkung.


    Bei der zweiten habe ich accinca's Aussage als angemessener bezeichnet, was sie wohl auch ist.


    Hannze:


    Was Liebe und Mitgefühl betrifft, so gibt es für diese Worte ja entsprechende im Pali. Der text geht aber gar nicht so sehr auf begrifflichkeit ein, sondern auf eine Erklärung von dem Schutzmittel Metta und desser Gefahren, wenn man es falsch versteht. *schmunzel*


    Ohne Wohlwollen Dharma zu praktizieren, kann ich mir nicht vorstellen, ist es doch das Fundament der rechten Absicht.


    Das mag schon sein. Aber es ging ja um den Begriff Metta und dessen Bedeutung.


    Grüße
    TM

    Hanzze:

    Verstehe einen Titel, wie eine Schlagzeile. *schmunzel* Was meinst du, ist es aus diesem Aspekt vielleicht gut sich solcher "Koder" oder wie hast du es mal genannt, zu bedienen?
    Auch das Wort metta zu benutzen ist nicht angemessen wenn man es falsch versteht. *schmunzel*


    Aber zu deinem Betreben zurück, was währen deiner Ansicht nach die anderen Aspekte von metta?


    Ich kann deine Frage nicht beantworten, weil ich zu wenig über Metta und was darüber geschrieben und gelehrt wird weiß. Ich habe auch Übersetzungen wie "liebende Güte" schon gehört/gelesen.


    Mir ist die Begrifflichkeit des tibetischen Buddhismus da geläufiger und da redet man einfach von "Liebe" und "Mitgefühl" und definiert die Bedeutung dieser Begriffe im Kontext der Lehre.



    Grüße
    TM

    accinca:
    TMingyur:

    "Metta bedeutet Wohlwollen" ist auch wieder so eine Festlegung, die nur jemand überprüfen kann der Pali gelernt hat.


    Viele sagen auch Mitgefühl weil Wohlwollen ein Mitfühlen beinhaltet.
    Aber Wohlwollen ist auch ganz eindeutig ein Aspekt von Metta.


    Das ist sehr gut ausgedrückt.
    Warum?
    Weil es da heißt "Wohlwollen ist auch ... ein Aspekt von Metta". "ein Aspekt von Metta" hört sich schon ganz anders an als "Metta bedeutet Wohlwollen". Letzteres müsste "Metta bedeutet u.a. auch Wohlwollen" lauten, wenn es die angemessenere Bedeutung von accinca's Formulierung wiedergeben sollte.
    "Metta bedeutet Wohlwollen" liest sich wie eine exklusive Festlegung ... und so etwas wird wohl kaum angemessen sein.



    Grüße
    TM