Beiträge von xxx im Thema „Zen?“

    Du hast nur die Hälfte zitiert:


    Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen? Durch Pflege, durch Entfaltung, durch häufiges Tun. So, ihr Mönche, achtet man, auf sich selber achtend, auf den anderen. Und wie, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber? Durch Geduld, durch Gewaltlosigkeit, durch Liebe, durch Teilnahme.
    So, ihr Mönche, achtet man, auf den anderen achtend, auf sich selber.


    Um auf meinen Einwand zurückzukommen: Mit nicht mit Anderen befassen meinte ich Erwägungen über Saulus/Paulus, Shinran etc. anzustellen. Sich damit Abzulenken vom Weg. Achtsam sein im hier und jetzt.


    Aber immerhin sind wir dadurch wieder näher zu Buddha gerückt.

    Aiko:


    Ich ersehe daraus, dass du kein Instrument spielst.
    Da gibt es keinen Weg zu Rachmaninov, um mal dein Beispiel zu nehmen, außer das Spielen von Rachmaninov selbst und zwar so, wie das grade geht. Und in ständiger Wiederholung - das ist nicht Üben, sondern Praxis - solange bis Rachmaninov dich spielt. Die meisten hören aber lange vorher auf.
    Hier irrt eben Hanzze - es geht nicht um Beherrschung - sondern um Freiheit. Die Praxis befreit.


    Auf ein berühmtes Zitat angewandt - erst wendest du das Sutra und dann wendet das Sutra dich.


    Da hast Du insofern recht als dass ich tatsächlich lange vorher, nämlich bei der Blockflöte aufhörte. Etwa bei "O du fröhliche", nie wäre es mir in den Sinn gekommen "Rachmaninow" zu spielen (ich weiss schon, dass man Rachmaninow mit der Blockflöte nicht spielen kann, ist ja auch im übertragenen Sinn gemeint) da ich ja allein schon die nötige Technik nicht beherrschte und zu faul war weiter zu üben.


    Deshalb meine ich ja auch man soll zuerst die Technik, das einfache ein mal eins üben/praktizieren um virtuos zu werden.


    Auf die Lebensanschauung, speziell wenn diese buddhistisch sein soll, bezogen, heisst dies sein eigenes Selbst, welches das Instrument ist, zu erkennen, zu beherrschen. Dafür muss man sich aber mehr mit sich selbst und weniger mit Anderen befassen. Das Sutra wird nämlich einzig und allein in sich selber gefunden. Kein Lehrer, kein Meister und kein Gott kann dir diese Arbeit abnehmen.


    Es ist eben schon so wie beim Instrument. Selber spielen und Itunes-hören sind zwei verschiedene paar Schuhe.


    Gruss Bakram

    Aiko:

    In der Musik gibt es nicht nur Remix - sondern aus den Traditionen entstehen ganz neue Stile - z.B. der Jazz. Das hat dann schon was mit Freiheit einerseits zu tun, aber auch mit Vermögen, diese Freiheit zu verwirklichen.


    Das ist genau was ich meine.
    Remix ist für mich eine bereits gespielte Musik auf dem Tonträger so zu mischen, dass etwas scheinbar neues herauskommt. Da muss der "Mixer" nicht mal ein Instrument spielen können.


    Jazz hingegen ist selber spielen, Improvisation. Da muss man das Instrument schon recht gut spielen und "die Musik" gut kennen. Und hier gebe ich eben auch Hanzze recht, der uns unermütlich auffordert zu üben, damit wir eben unser Instrument besser beherrschen. Wenn wir dann einmal gut genug sind sprudelt der Jazz von ganz alleine heraus.
    Wenn man Blockflöte lernt darf man natürlich von Rachmaninov träumen, aber immer im Bewusstsein, dass der Weg bis man "ihn" selber spielt noch weit ist.


    Gruss Bakram

    Aiko:

    Eins und zwei


    Dann sind es jetzt also bereits drei Buddhas ? ....Spass beiseite:


    Ich meinte nur ihr solltet aufpassen beim Mischen der Traditionen nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren. Ich meine ein bisschen Zen da, ein bisschen Judentum hier, eine prise Christentum und quasi zum Abrunden noch Buddha über alles gestülpt.


    Natürlich kann da schon mal was Interessates entstehen aber wie in der Musik hat ein "Remix" meist weniger Gehalt als das Original.


    Gruss Bakram

    Aiko:

    Zum Buddhismus gehört ohne Frage "Buddha" und zum Zen-Buddhismus gehört "Zen-Buddha" - die Lehre des Buddha und des Zen-Buddha erfährt man durch die Begegnung mit Buddha. Woran erkennt man Buddha ?


    Das würde mich auch interessieren ? Gibt es zwei Buddha ?



    Zitat


    Zwischen So-Sein und Nicht-So-Sein muss jeder einen Weg finden. Solange man lebt, leidet man immer an seinem Ungenügen - ich bin überzeugt, dass auch Shakyamuni Buddha da gelitten hatte, Mitgefühl wird ja gefühlt - und so setzt man sich und praktiziert Zazen, was auch als Sterben bezeichnet wird.


    Wieso muss man So oder So oder Nicht-So sein ? Wer stellt hier Ansprüche ? Man kann ja auch einfach so sein, vor sich hin lebend sorglos ohne Leid. Wem oder was muss man genügen ?


    Zitat

    Matthäus 6.26: "Sehet die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater nährt sie doch"


    Es gibt so viel was ich nicht verstehe :|

    Dorje Sema:


    Wie steht's dann um den Rest Deines selbst erdachten Storyboards,
    Bakram ?


    Lieber Dorje


    Richtig oder Falsch sind leere Begriffe. Wie es um mein selbserdachtes Storyboard steht, soll jeder selber entscheiden. Es bringt jeden weiter auf seinem Weg ob er nun darin liest was ist, oder darin liest was nicht ist.


    Meine Aussagen sind in erster Linie an Maybe Buddha gerichtet ( welch ein schöner Name, sind wir nicht selbst alle Maybebuddhas ?), es darf sich natürlich jeder andere Leser auch etwas für sich herausnehmen. Aber bitte immer versuchen auch im Kontext zu bleiben.

    Ich habe keine Wertung gemacht. Mein Beitrag zur Diskussion über "die Richtige Sicht" auf die Dinge habe ich schon in einem anderen Thread gepostet: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=12&t=6858&start=60


    Es ist nun mal Tatsache, dass chronologisch betrachtet, zu erst Theravada, dann Mahayana, dann Zen entstand.


    Zen ist untrennbar mit dem Herzsutra des Mahayana verbunden. Zen beginnt eigentlich erst mit dem Aussprechen des Herzsutras (bitte nicht mit nachplappern verwechseln !).


    Man kann das Herzsutra natürlich auch ohne Mahayana, direkt im Zen finden. Nur ist dies viel schwieriger. Eben so, wie wenn ein Kind, statt mit einem Lesebuch mit einer Abhandlung über die spezielle Relativitästheorie lesen lernen will.


    Gruss Bakram

    Maybe Buddha:


    Es wirkt auf mich als wäre im Zen, Buddhas Lehre komprimiert auf kleine Stücke der Lehre. Sozusagen nur das (von den Zen Meistern als essentielle) rausgezogen. Aber dabei bleibt dann doch soviel von Buddhas Lehre auf der Strecke (so erscheints mir).
    Allerdings bin zugebenermaßen noch zu wenig in der Praxis (der Meditation und im Zazen sowieso) geübt um das ernsthaft beurteiln zu können. Ist im Moment aber mein Eindruck.



    Du musst bedenken, dass Zen nicht einfach so entstanden ist. Zen hat sich aus dem Mahayana-Buddhismus und dieser wiederum aus dem Theravada-Buddhismus herausentwickelt. Es handelt sich sozusagen um die modernste Form von Buddhismus (gemäss meinem eigenenm bescheidenen Wissensstand). Im Zen wird die Kenntniss und der Erkenntnissstand der älteren Richtungen quasi vorausgesetzt. Etwa so wie die Molekularbiologie Grundwissen und Verständnis in anorganischer Chemie und Physik voraussetzt. Deshalb erscheint Zen komprimiert.

    Genau so wie man an der Uni nicht lesen lernen kann, wird sich ein Zenmeister nicht damit aufhalten Dir das Wesen des Buddhismus beizubringen, es sei denn er sei gar kein Zenmeister.


    Gruss Bakram


    Gruss Bakrmam