Bambus:Und wenn all meine Handlungen, all meine Gedanken festgelegt sind - was hat es da für einen Sinn dem Dharma zu folgen? Sollte ich mir nicht lieber die Kugel geben und dem Leid dieser Existenz (vermeintlich) ein Ende setzen?
Wenn es so wäre, das man das mit einer Kugel beenden könnte,
dann wäre das auch keine schlechte Sache. Der Vorteil wäre, daß
man die ganzen Befleckungen, Hemmungen, Begehren, Nichtwissen usw.
nicht erst zu überwinden brauchte. Nach dem Motto wozu einen Buddha
und seine Lehre und die Entsagung, wenn es eine Kugel auch tut?
Allerdings muß man schon Nihilist und Vernichtungsgläubig sein sonst
macht es keinen Sinn. - So jetzt aber zur Bedingtheit aller Dinge. Das
Gegenteil von Bedingtheit wäre das absolute Chaos. Mal käme der eine
Gedanken mal ein anderer Gedanke ganz ohne Bedingung. Mal würde
man dies mal jenes tun und niemand und nichts könnte bestimmen was
als nächstes gewollt würde. Das würde den Begierden auch ganz sicher
nicht gefallen denn es gäbe überhaupt kein bedingtes Vorgehen für ihre
Befriedigung.
Aus dieser Einsicht ergibt sich, das Bedingtheit die bessere Möglichkeit
zur Steuerung des Erlebens darstellt. Die Sorge ist dann nicht mehr:
"Oh meine Gedanken sind schon festgelegt - wie schlimm, wie schlimm",
sondern, was sind die Bedingungen für falsches und für rechtes Denken?
Wie kann man diese Bedingungen nutzen Leiden zu verringern und Wohl
zu fördern. Das ist ein viel besserer Ansatz und der führt auch zu größerem
Verständnis, zu Einsicht und Befreiung von der Abhängigkeit und Bedingtheit.
Nur durch die Bedingtheit wird das ganze überhaupt steuerbar. Die Alternative
wäre Chaos.