christiane72:Ich frage mich, ob das Leiden durch eine schlimme Krankheit aus schlechtem Karma kommt und wäre es dann sinnvoll dies Leiden durch Sterbehilfe zu durchbrechen? Hat man das schlechte Karma dann nicht im nächsten Leben wieder an der Backe? Und ein Selbstmord löst doch auch noch schlechtes Karma aus. Wenn es so wäre, würde ein durchleiden bis zum bitteren Ende Sinn machen.
Deine Argumentation kann ich schon nachvollziehen. Aber beim Lesen kam mir der Gedanke, dass man dann ja auch sagen könnte:
Da liegt einer schwer verletzt, möglicherweise sterbend nach einem Unfall vor mir auf dem Boden. Kein anderer in der Nähe. Da helfe ich jetzt lieber nicht, ist ja sein Karma und ich will nicht daran "schuld" sein, dass er es noch ein paar Existenzen mehr durch die Gegend tragen muss. Dann doch lieber jetzt leiden (und das Karma sich auflösen) lassen ...
Karma ist nicht berechenbar. Berechnend eine Handlung zu begehen oder zu unterlassen um das Karma anderer Wesen zu beeinflussen kann nicht funktionieren. Man sollte lieber immer so handeln, dass man das Leiden der Wesen verringert. So, wie man es im jeweiligen Augenblick für angemessen und richtig hält.
Konkret zum sehr schwierigen Thema Sterbehilfe: Wenn der Sterbende es eindeutig und zweifelsfrei will, und man selber ohne Gewissensbisse nur aus dem Akt des Helfen wollens heraus aktiv wird - warum nicht. Wenn es nur einen kleinen Zweifel gibt - Finger weg.