Beiträge von Raphy im Thema „Sterbehilfe?“

    christiane72:

    Ja, ja, es ist ja auch nur die blanke Theorie. In der Situation ist eh alles anders.



    Jo. :D


    Ok, von der Theorie her, zählt ja wohl vor allem die geistige Motivation/Einstellung mit der man eine Tat ausführt, ob die Frucht heilsam ist oder nicht.
    Oder?
    Von daher kann man ja nach einer Tat oder noch besser währendessen, nachschauen in was für einer geistigen/emotionalen Verfassung man ist. Und kann dann daraus die Folgen ableiten. Sofern man die Folge nicht schon längst spürt.


    Liebe Grüße

    Hanzze:


    Prophezeien wird im Buddhadharma auch nicht gelehrt, aber vielleicht hilft es ja einen Wahrsager aufzusuchen, der wird dir dann vom Schicksal erzählen. *schmunzel* Für ein paar Rubis ist da alles drin.


    :D Genau.
    Und selbst wenn der Wahrsager recht hat. Was würden mir diese Informationen helfen in Bezug auf Befreiung oder inneren Frieden? :D


    Liebe Grüße

    christiane72:

    Was dann wiederum die Frage aufwirft, was für Karma bringt es für mich, wenn ich sein schlechtes Karma beende oder es nicht tue. Das ist doch echt verzwickt.


    Ja der Verstand kann schon ein Tyrann sein.
    Karma ist einfach nur ein Modell, ein Konzept. Damit wir uns ein wenig vorstellen können, in welche Richtung es geht. Es ist aber nicht die Realität. Es ist Unvollkommen. Es beschreibt etwas, was man eigentlich nicht mit Worten beschreiben kann. Wenn man von Karma spricht, weist man auf ein Gesetz hin, dass man nicht mit dem Verstand begreifen kann. Es soll eher eine Hilfe sein, endlich mal den Verstand losszulassen. Und sich nicht jetzt auch noch über so verzwickte Karmaproblematiken den Kopf zu zerbrechen. Es soll uns helfen den Kopf für die wichtigen Dinge freizuhaben.
    Uns erklärt jemand wie Karma funktioniert, der Verstand ist beruhigt und kann sich wieder den wichtigen Dingen zuwenden. :D
    So jedenfalls meine Meinung.
    Wenn man anfangen würde bevor man jemandem hilft, an Karma zu denken, womöglich noch gedanklich verschiedene Szenarien durchspielt, dann wären wir, glaube ich, an einem Ort an dem niemand gerne sein will.
    Warum nicht einfach aus Mitgefühl, Freude helfen? Oder weil man in dem Moment spürt, dass es das Richtige ist. Oder einfach aus der Überzeugung, dass helfen wollen, grundsätzlich erstmal für beide Seiten etwas zutiefst heilsames und etwas natürliches ist.


    Und gerade das Thema Sterbehilfe ist ja auch nicht so einfach mit ja oder nein zu beantworten. Da kommt es, wie eigentlich sowieso bei allem, vor allem auf die konkrete Situation an. Es kann durchaus auch angbracht sein, in so einem Fall nicht aktiv beim sterben zu helfen. Da gibt es kein richtig oder falsch. Es hängt vor allem von den Umständen und den beteiligten Personen ab.
    Deswegen kann auch niemand sagen, was für ein Karma eine bestimmte Handlung, einer Person bringt.
    Aber ich würde es so sehen: Wenn man nach seinem eigenen Gewissen oder seinen eigenen Überzeugungen heraus handelt, vieleicht sogar noch durch Mitgefühl bewogen, das eigene Karma nicht so "schlecht" sein kann.
    Aber das geht ja auch völlig an der inneren Einstellung zum Helfen vorbei. Wir helfen ja nicht, weil wir irgendetwas bekommen dadurch, sondern einfach weil wir das Heilsame, die Freude, das Angenehme daran sehen und fühlen. Schon in dem Moment wo wir es tun. Und nicht erst später, durch wömöglich gutes Karma das wir "gemacht" haben. Es sollte eher wie ein inneres Bedürfnis werden, zu helfen, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
    Meiner Meinung nach.


    Liebe Grüße

    christiane72:

    Ich frage mich, ob das Leiden durch eine schlimme Krankheit aus schlechtem Karma kommt und wäre es dann sinnvoll dies Leiden durch Sterbehilfe zu durchbrechen? Hat man das schlechte Karma dann nicht im nächsten Leben wieder an der Backe? Und ein Selbstmord löst doch auch noch schlechtes Karma aus. Wenn es so wäre, würde ein durchleiden bis zum bitteren Ende Sinn machen.


    Hallo christiane72,


    vieleicht gehört es ja zum Karma dieses Menschen, dass er nicht bis in alle Ewigkeit leiden muß, sondern dass dem Leid, in diesem Leben z.B. durch Sterbehilfe ein Ende gemacht wird.
    Was wissen wir denn schon... :)


    Liebe Grüße