Lauscher:Sogar die Antwort/Zitat von Elliot: "…und schwelgst in Sinnesvergnügen…", betrachte ich eher als Bestätigung, da "Schwelgen", eindeutig auf eine Übertreibung hinweist, und nicht auf Versieglung der Empfindungen.
Das Beispiel ist ja ein Hinweis darauf, dass es auch auf die Lebensweise ankommt: Jemand, der Familie, Hab und Gut ernähren und verteidigen muss, der gerät eher in die Gefahr, Gier und Hass zu verfallen, als jemand, der sich aus allen weltlichen Verstrickungen löst.
Lauscher:
So ist es.
Lauscher:In meiner Unvollkommenheit kann ich das "Nichts-mehr-fühlen" nicht als Ziel der Lehre erkennen.
Ja, das wäre Unsinn, ein grobes Fehlverständnis.
Lauscher:Vielleicht muss ich meine Frage verfeinern und anstatt Gier und Hass, die sehr grobe Gefühle sind, das Wort „Verlangen“ verwenden und wieder fragen:
Wie ist es also gemeint? Versieglung des Verlangens? Oder erkennen der Natur des Verlangens und obwohl Verlangen manchmal da ist, nicht danach zu handeln?
Vielleicht ist es auch eine Frage des persönlichen Temperamentes:
Zitat"Und was, ihr Bhikkhus, ist die Art, Dinge zu verrichten, die jetzt schmerzhaft ist und in der Zukunft als Glück heranreift? Jemand, ihr Bhikkhus, hat von Natur aus starke Begierde in sich und ständig erfährt er Schmerz und Trauer, die aus der Begierde entstehen; er hat von Natur aus starken Haß in sich und ständig erfährt er Schmerz und Trauer, die aus dem Haß entstehen; er hat von Natur aus starke Verblendung in sich und ständig erfährt er Schmerz und Trauer, die aus der Verblendung entstehen. Dennoch führt er in Schmerz und Trauer, weinend mit tränenüberströmtem Gesicht, das perfekte und reine heilige Leben. Bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode erscheint er an einem glücklichen Bestimmungsort, ja sogar in der himmlischen Welt wieder. Dies nennt man die Art, Dinge zu verrichten, die jetzt schmerzhaft ist und in der Zukunft als Glück heranreift."
"Und was, ihr Bhikkhus, ist die Art, Dinge zu verrichten, die jetzt angenehm ist und in der Zukunft als Glück heranreift? Jemand, ihr Bhikkhus, hat von Natur aus nicht starke Begierde in sich und er erfährt nicht ständig Schmerz und Trauer, die aus der Begierde entstehen; er hat von Natur aus nicht starken Haß in sich und er erfährt nicht ständig Schmerz und Trauer, die aus dem Haß entstehen; er hat von Natur aus nicht starke Verblendung in sich und er erfährt nicht ständig Schmerz und Trauer, die aus der Verblendung entstehen. Ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, tritt er in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. .... (http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m045z.html)
Denn schliesslich:
Zitat"Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Ursprung von Dukkha? Es ist das Begehren, das erneutes Werden bringt, das von Ergötzen und Begierde begleitet ist, und das sich an diesem und jenem ergötzt; nämlich Begehren nach Sinnesintensität, Begehren nach Dasein und Begehren nach Nicht-Dasein. Dies wird die Edle Wahrheit vom Ursprung von Dukkha genannt."
"Und was, Freunde, ist die Edle Wahrheit vom Aufhören von Dukkha? Es ist das restlose Verschwinden und Aufhören, das Aufgeben, der Verzicht, das Loslassen und Zurückweisen eben jenes Begehrens. Dies wird die Edle Wahrheit vom Aufhören von Dukkha genannt."
(http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m141z.html)
Viele Grüße
Elliot