Beiträge von Rudolf im Thema „Die Merkmale des Nicht-Ich“

    Denn wie sollte etwas freudig sein wenn die Freudigkeit doch vergeht.

    Dauerhaft freudiges Dasein gibt es eben nicht.


    So verstehe ich den Buddha nicht. Wenn er sagt alles Vergängliche ist leidhaft, dann ist es leidhaft und nicht freudig, auch nicht kurzzeitig freudig.

    Außerdem werden zahlreiche Weltlinge sagen: "den Anspruch habe ich ja gar nicht, dauerhafte Freude zu genießen. Wenn es manchmal, im besten Fall ziemlich oft, Freude gibt, mal eine Stunde, mal ein paar Stunden, dann ist das ok für mich. Das ist prima. Freudiges gibt es, auch wenn es vergänglich ist."

    Wenn man zur Entsagung kommen will, wenn man Nirvana erreichen will, hilft nur dies: alles Vergängliche ist seiner Natur nach leidhaft.


    Der Buddha redet übrigens zu seinen Mönchen, nicht zu Hausleuten.

    Hausleuten kann man das nicht sagen, dass alles leidhaft ist. Das verstehen sie nicht. Das wollen sie nicht verstehen. sie wollen ja glücklich sein.

    Warum, bitte, soll ein Ding allein deshalb leidhaft sein, weil es vergänglich ist?


    Der Buddha jedenfalls sagt gar nicht, dass ein Ding oder Gefühl leidhaft ist, weil es vergänglich ist. Da bist du auf der falschen Fährte.

    Er heißt nur: "Was aber vergänglich ist, ist das leidig oder freudig?" - "Leidig, o Herr."


    Der Buddha lehrt, dass das Vergängliche, d.h. alles Materielle und Geistige in Samsara, leidhaft ist.

    Das Leiden ist die Natur der Dinge, das Merkmal der Dinge, das Innewohnende der Dinge in Samsara.

    Dies ist eine Grundaussage des Buddha. Die hat er nicht bewiesen mit weil...


    Das muss jeder selbst erfahren ob das so ist oder nicht.

    Beim eigenen Körper z.B. ist das nicht ganz so schwer einzusehen, dass die Natur des Körpers Leiden ist, nicht nur das Altern und Krankheit, sondern auch das Sitzen, Stehen, Liegen, Gehen .... und das Essen und Trinken .... und Geschlechtsverkehr .... und was auch immer. Alles dies ist leidhaft.


    Wenn man doch von einem warum oder weil sprechen will, dann findet man es - nach der Lehre des Buddha - in den vergangenen Leben: Unwissenheit, Gier und Hass sind die karmischen Ursachen für eine erneute Wiedergeburt in Samsara mit einem neuen leidhaften Körper.


    Wir erkennen die prinzipielle leidhafte Natur Samsaras nicht, weil wir, wie Schopenhauer so schön sagt, den angeborenen Grundirrtum haben, dass wir da sind um glücklich zu sein. Dieses Vorurteil, diese Unwissenheit, lässt und die Erste Wahrheit der Heiligen nicht verstehen.